Boeing 777 von Malaysia Airlines: Ermittler: Vermisster Flieger entführt!

Malaysias Regierung ist sich sicher ++ Maschine wurde gekapert und auf anderen Kurs gebracht ++ Bericht: Flieger änderte mehrmals die Höhe

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Kuala Lumpur – Die verschwundene Passagiermaschine der Malaysia Airlines wurde entführt und auf einen anderen Kurs gebracht!

Das hätten die Untersuchungen ergeben, sagte ein malaysischer Regierungsbeamter am Samstag. „Es ist keine Theorie mehr, es ist eindeutig!“ Die verschollene Passagiermaschine ist nach Überzeugung der Ermittler entführt worden. Die Untersuchungen hätten ergeben, dass einer der Piloten oder eine andere Person mit Flugerfahrung die Maschine mit 239 Menschen an Bord auf einen anderen Kurs gebracht habe.

Auch das chinesische Staatsfernsehen berichtete am Samstagmorgen unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen in Kuala Lumpur von einer Flugzeugentführung.

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Auf einer Pressekonferenz teilte Ministerpräsident Najib Razak in Kuala Lumpur mit: Das Verschwinden der Boeing 777 der Malaysia Airlines vor einer Woche wurde nach Einschätzung der malaysischen Regierung „vorsätzlich” herbeigeführt. Zudem geht die Regierung jetzt davon aus, dass die Kommunikationssysteme der Maschine manipuliert wurden.

Die vermisste Passagiermaschine ist nach Überzeugung der Ermittler von ihrem Kurs abgewichen und nach Nordwesten geflogen. Die Kommunikationssysteme seien höchstwahrscheinlich absichtlich abgeschaltet worden, so Ministerpräsident Najib Razak.

Das ACARS-System (Aircraft Communications Addressing and Reporting System) sei nach dem Start von Kuala Lumpur noch kurz vor der Ostküste Malaysias deaktiviert worden. Das zweite Gerät, der Transponder, habe wenig später keine Daten mehr gesendet.

Najib Razak bezog sich auf die jüngsten verfügbaren Satellitendaten. Nach seinen Worten wurde noch mehr als sieben Stunden nach dem Start der Maschine - also sechs Stunden nach dem Verschwinden von den Radarschirmen - ein Signal des Flugzeugs erfasst.

Das malaysische Militär habe ein Flugzeug auf seinem Weg nach Westen verfolgen können, bei dem es sich nach heutiger Erkenntnis mit großer Wahrscheinlichkeit um Flug MH370 gehandelt habe.

Aus dem letzten Kontakt mit einem Satelliten um 08.11 Uhr (Ortszeit) am 8. März seien zwei mögliche Flugkorridore abgeleitet worden: Einer erstrecke sich von Nordthailand bis nach Kasachstan und Turkmenistan, der andere von Indonesien in den südlichen Indischen Ozean. Die Suchaktion sei entsprechend neu ausgerichtet worden, sagte der Premier.

WO IST FLUG MH370?

Die Maschine wechselte nach Informationen der „New York Times” wiederholt ihre Höhe und ihren Kurs, nachdem der Kontakt zur Bodenkontrolle abgebrochen war. Es sei so, als ob das Flugzeug zu diesem Zeitpunkt weiterhin von einem Piloten kontrolliert wurde, berichtete die Zeitung am Freitag unter Berufung auf amerikanische Behördenvertreter und andere informierte Kreise.

Vom malaysischen Militär aufgezeichnete Radarsignale schienen demnach anzuzeigen, dass die Boeing 777-2000 kurz nach dem Verschwinden vom zivilen Radar auf eine Höhe von 13 700 Meter gestiegen sei - also höher, als es für diesen Flugzeugtyp zulässig sei.

Dann habe sie eine scharfe Kurve in westlicher Richtung eingeschlagen und sei auf 7010 Meter abgestiegen, als sie sich der dicht bevölkerten Insel Penang genähert habe. Von dort ist sie laut „New York Times“ wieder hochgeklettert und auf nordwestlichem Kurs in Richtung Indischer Ozean geflogen.

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Ursprünglich war gemutmaßt worden, dass es einen Unfall gab und der Flieger in die südchinesische See gestürzt ist.

Ein US-Offizieller hatte der Nachrichtenagentur AP am Freitag bereits gesagt, dass die Ermittler die Möglichkeit einer „menschlichen Intervention“ prüfen, die möglicherweise „ein Akt der Piraterie“ gewesen sei. Die Boeing könnte „irgendwo“ gelandet sein. Für diese Theorie spricht auch, dass der Flieger nach dem Verschwinden vom zivilen Radar möglicherweise noch stundenlang in westliche Richtung weiterflog, was der militärische Radar anzeigte – dafür gibt es aber keine hundertprozentige Sicherheit.

Ein erfahrener Pilot könnte das Flugzeug über den Ozean navigiert haben, nachdem der Kontakt abgebrochen sei. Auch die Lücke von 12 Minuten zwischen dem Verschwinden vom Radar und dem Ausfall des Systems an Bord sei so erklärbar. Das zeitliche Loch wäre bei einem Absturz unwahrscheinlich.

Der Flug MH370 war am Freitag vergangener Woche vom Radar verschwunden. 239 Menschen waren an Bord der Boeing 777, die auf dem Weg von Kuala Lumpur nach China war. Meldungen über gefundene Wrackteile haben sich nie bestätigt.

Live-Ticker

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    Foto: APdpa
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    Foto: APdpa
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