Amt zahlt für 24 angebliche Kinder: „Mr. Cash Money“ bescheißt uns jedes Jahr um 1,5 Mio. Euro

Er kann das, weil er einen deutschen Pass hat

„Mr. Cash Money“ protzt auf Instagram damit, in Nigeria wie ein König empfangen zu werden. In der Hand hat er ein Geldbündel, das er gleich in die jubelnde Menge werfen wird

„Mr. Cash Money“ protzt auf Instagram damit, in Nigeria wie ein König empfangen zu werden. In der Hand hat er ein Geldbündel, das er gleich in die jubelnde Menge werfen wird

Foto: Instagram
Von: KOLJA GÄRTNER und FRANK SCHNEIDER

Dortmund (Nordrhein-Westfalen) – Er nennt sich „Mr. Cash Money“ („Herr Bargeld“), sammelt in seiner Heimat Luxus-Karossen, wirft mit Scheinen um sich. Finanziert von unseren Steuern!

Um fett vom Amt abzukassieren, erkennt Jonathan A. (so der richtige Name des Mannes aus dem Ruhrgebiet) die Vaterschaft von Kindern an. Eine offenbar beliebte Betrugsmasche, wie das ARD-Magazin „Kontraste“ enthüllt.

Jonathan A. sitzt auf seinem Auto, posiert vor seiner Villa und seinem Fuhrpark

Jonathan A. sitzt auf seinem Auto, posiert vor seiner Villa und seinem Fuhrpark

Foto: Instagram
Jonathan A. mit seinem Mercedes, der ist inzwischen auch in Nigeria auf seinem Anwesen

Jonathan A. mit seinem Mercedes, der ist inzwischen auch in Nigeria auf seinem Anwesen

Foto: Instagram

Der Trick dabei: Hat ein Elternteil die deutsche Staatsbürgerschaft, haben seine Kinder – egal ob leiblich oder nicht – und der andere Elternteil sowie ihre Geschwister ein Bleiberecht in Deutschland. Und Anspruch auf Sozialleistungen.

So soll der ursprünglich aus Nigeria stammende Jonathan A. bereits die Vaterschaft von 24 Kindern anerkannt haben. Dadurch sind sehr viele Menschen nach Deutschland gekommen: 94 Personen haben durch die vermeintliche Verwandtschaft nämlich nun Anrecht auf Aufenthalt und Stütze bei uns.

Kosten alleine für „Mr. Cash Money“ und seine „Mega-Familie“: 1,5 Millionen Euro im Jahr!

„Mr. Cash Money“ kassierte in einem Monat 22 545,85 Euro

Er selbst zahlt natürlich keinen Unterhalt. A. nimmt sogar das Geld an, das für seine „Kinder“ und ihre Mütter bestimmt ist. Ohne es weiterzuleiten.

Ausschnitt aus einem Video: Bei einer Beerdigung wirft Mr Cash Money mit Geldscheinen um sich

Ausschnitt aus einem Video: Bei einer Beerdigung wirft Mr Cash Money mit Geldscheinen um sich

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Nach Polizei-Erkenntnissen soll er so in einem Monat 22 545,85 Euro von der Familienkasse erhalten haben – aber nur 388 Euro an eine Frau und zwei Kinder weitergeleitet haben. Außerdem besteht der Verdacht, dass er von den Müttern Geld für ihr Aufenthaltsrecht kassiert.

Da ist es kein Wunder, dass „Mr. Cash Money“ bei seinen Besuchen in Afrika Geldscheine in die zu seiner Begrüßung herbeigeströmte Menschenmenge werfen kann, wie Instagram-Videos zeigen. Er unterhält dort auch einen Fuhrpark mit Mercedes-SUV, Audi-Limousine und -Cabrio und fürs sportliche Fahren einen 3er-BMW.

Chart: Ist es in Deutschland leicht, unzulässige Sozialleistungen zu beziehen? - Infografik

„Mr Cash Money kommt nach Hause“ steht als englischer Titel auf dem Foto. So luxuriös lebt Jonathan A. in seiner Heimat

„Mr Cash Money kommt nach Hause“ steht als englischer Titel auf dem Foto. So luxuriös lebt Jonathan A. in seiner Heimat

Foto: Instagram

Die Behörden scheinen dabei machtlos: Einmal anerkannte Vaterschaften können auch bei Missbrauch nicht aberkannt werden.

Doch im Vorfeld können sie etwas tun. Während im Jugendamt Dortmund ein einziger Sachbearbeiter sieben Kinder eines aus Ghana stammenden Deutschen anerkannte, lehnte das Amt im bayerischen Kaufbeuren den Antrag eines weiteren Mannes ab – weil dieser insgesamt 20 Vaterschaften anerkannt hatte.

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Quelle: BILD

Das zeigt: Jonathan A. ist kein Einzelfall. Die letzten Zahlen zu missbräuchlich anerkannten Vaterschaften stammen allerdings von 2017. Schon damals wurde ihre Zahl auf rund 5000, der jährliche Schaden auf über 150 Millionen Euro geschätzt. Der gesamte jährliche Schaden durch Sozial- und Abgabenbetrug in Deutschland wird auf 113 Milliarden Euro geschätzt.

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