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Explosion in Bürrig

Unglück in Entsorgungsanlage des Chemparks

Am Dienstag, 27. Juli 2021, kam es zum Brand und zur Explosion eines Tanklagers im Entsorgungszentrum des Chemparks. Ingesamt sind sieben Menschen bei dem Unglück ums Leben gekommen. 31 Mitarbeiter wurden verletzt.
Unglücksursache war eine chemische Reaktion des angelieferten Abfalls.
Ziel ist es jetzt, solche Unglücke für die Zukunft zu verhindern.

11. Juni: Anlage startet schrittweise

Am Samstag, 11. Juni, wird Currenta die Sonderabfall-Verbrennungsanlage schrittweise wieder in Betrieb nehmen. Nach den behördlichen Vorgaben und einem abgestuften Konzept wird zunächst eine der insgesamt vier Verbrennungslinien angefahren, mit einem stark eingeschränkten Abfallspektrum.

Das teilt Currenta unter anderem auf der Website zum Unglück und dessen Aufarbeitung mit. Mehr dazu hier: zur Website

8. Juni: Gutachten vorgelegt

Fast 100 Seiten stark ist das Gutachten des Teams von Professor Christian Jochum. Es beinhaltet die Überprüfungen und Erkenntnisse im Zusammenhang mit der begrenzten ersten Wiederinbetriebnahme der Sonderabfall-Verbrennungsanlage. Wie die Sachverständigen mitteilen, kommen sie zu dem Ergebnis, dass dieser erste Schritt der Wiederinbetriebnahme möglich und verantwortbar sei. Damit sehen sie sich im Einklang mit den anderen, mit dieser Thematik befassten Sachverständigen.
Das Gutachten ist auf der Webseite des "Begleitkreis Bürrig" abrufbar.

Die abschließende Prüfung der Wiederinbetriebnahme liegt bei der Bezirksregierung Köln, das Landesumweltministerium und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz werden dabei einbezogen.    

Einladung zur Bürgerversammlung

Am 23. Juni lädt das Gutachterteam alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zudem ein, das Gutachten und dessen Erkenntnisse persönlich vorzustellen.
Die Veranstaltung in der Wiesdorfer Bürgerhalle, Hauptstraße 150, beginnt um 18 Uhr.
Link zur Einladung      

6. Januar 2022: erste Sitzung des "Begleitkreis Bürrig"

Um solche Unfälle für die Zukunft möglichst zu vermeiden, wurde außerdem ergänzend ein unabhängiges Gutachter-Team eingesetzt. Es soll vor allem das Sicherheitsmanagement-System der Anlage übergreifend überprüfen. Leiter ist der langjährige Vorsitzende der Kommission für Anlagensicherheit, Professor Christian Jochum. Dieses Team hat im Dezember 2021 seine Arbeit aufgenommen. 

Ergänzend wurde der "Begleitkreis Bürrig" gegründet. In ihm sind externe Beteiligte aus der Nachbarschaft vertreten (unter anderem Kommunen, Anwohner, Fraktionsvertreter des Leverkusener Stadtrats, Umweltverbände). Ziel ist die Teilhabe über den Informationsaustausch sowie eine transparente Kommunikation.
Der Begleitkreis hat bis zum 17. Mai 2022 insgesamt sechs Mal getagt.

Auf seiner Internetseite finden sich alle Informationen und Themen des Begleitkreises. Der Link zur Seite.

22./28. Dezember: Einleitungen in den Rhein

Die Bezirksregierung Köln informiert in zwei Pressemitteilungen zu Einleitungen in den Rhein.
Zum einen zu Löschwasser-Einleitungen im Rahmen der Bekämpfung der Explosion und des Brandes (Gefahrenabwehr) im Entsorgungszentrum des Chemparks. Die Behörde wurde am Tag nach der Explosion darüber informiert. Ein Messprogramm wurde mit dem Landesamt LANUV NRW vereinbart und die Ergebnisse der Untersuchungen veröffentlicht..  
Link zur Pressemitteilung

Zum Anderen zu Einleitungen aus einem defekten Abwassertank im Entsorgungszentrum. Diese flossen nach Betreiberangaben unentdeckt fünf Monate, nach Reinigung durch die Kläranlage, aber ohne zusätzliche Aktivkohlefilterung, in den Fluss. Ob es dadurch zu einer Schädigung des Rheins kam, wird durch unabhängige Untersuchungen ermittelt. 
Link zur Pressemittelung  
 

2. Dezember: Explosion wird weiter untersucht

Auch der dritte Zwischenbericht zur Explosion und zum Brand im Entsorgungszentrum Bürrig (SMVA Leverkusen) bestätigt die bisherige technische Ursache. Zudem umfasst er weitere Informationen zur Anlagentechnik und ergänzende Erkenntnisse aus den laufenden Untersuchungen.

Wie es in der Pressemitteilung der Bezirksregierung Köln heißt, sei mittlerweile bekannt, dass ein temperaturempfindlicher, zur Zersetzung neigender Abfall aus Dänemark zweimal bei der SMVA Leverkusen zur Verbrennung angeliefert wurde. "Bei der ersten Anlieferung wurde der Abfall ohne Probleme über eine Sonderleitung, d.h. ohne Überführung in einen fest installierten Tank, in die Verbrennung gegeben. Bei der zweiten Anlieferung wurde der Abfall vor Verbrennung in einem Tank zwischengelagert. Im Tank kam es zu einer Erwärmung des Abfalls. Die dadurch ausgelöste thermische Zersetzung konnte nicht mehr gestoppt werden. Warum es zu einer Erwärmung kam, ist noch Gegenstand weiterer Untersuchungen."

Zusätzlich zu dem unabhängigen Sachverständigen ist nun eine übergreifende Prüfung des Sicherheitsmanagementsystems vorgesehen. Das unabhängige Gutachterteam unter Leitung von Professor Christian Jochum soll noch im Dezember seine Arbeit aufnehmen.

Link zur Pressemitteilung der Bezirksregierung

22. September: Zweiter Bericht erhärtet Ursache

Der mit der Untersuchung des Explosionsereignisses am 27.07.2021 im Entsorgungszentrum Bürrig der Firma Currenta beauftragte Sachverständige hat den zweiten Zwischenbericht vorgelegt, der sich hauptsächlich mit experimentellen Untersuchungen des Abfalls, der im explodierten Tank gelagert wurde, befasst.
Mit den Ergebnissen dieser Untersuchungen wird die im ersten Zwischenbericht vermutete Ursache für die Explosion weiter erhärtet.

Danach soll eine chemische Reaktion des Abfalls mit zunehmender Temperatur zu einem rapide ansteigenden Überdruck im Lagertank geführt haben, der trotz der vorhandenen Sicherheitssysteme des Tanks nicht mehr abgebaut werden konnte.

Durch experimentelle Untersuchungen, die vom Gutachter in Auftrag gegeben wurden, wäre hiermit die Selbsterwärmung des Abfalls verbunden mit einem Druckanstieg bestätigt. Ebenso wie eine sich selbst beschleunigende Reaktion. Danach fände der größte Temperatur- und Druckanstieg innerhalb der letzten Viertelsekunde statt und führte zu einem explosionsartigen Zerplatzen der Messzelle.
Damit wäre bestätigt, dass der Abfall in Bürrig oberhalb der Selbsterwärmungstemperatur gelagert und so die Reaktion in Gang gesetzt wurde. Bereits in der Vergangenheit wurde dieser Abfall der Firma Agricultural Solutions A/S aus Dänemark in anderen europäischen Anlagen verbrannt und hat nach Erkenntnissen der Bezirksregierung Köln dort keine Unfälle verursacht.

Bevor endgültige Schlussfolgerungen aus dem Ereignis und den daraus folgenden Konsequenzen gezogen werden können, müssen weitere Untersuchungen des Sachverständigen abgewartet werden.

Quelle: Pressemitteilung der Bezirksregierung Köln vom 22. September 2021  

30. August: Bezirksregierung zur Ursache

In einer Pressemitteilung informiert die Bezirksregierung Köln über Ergebnisse eines ersten Zwischenberichts zur Ursache des Brandes:  

"Der mit der Untersuchung des Explosionsereignisses am 27.07.2021 im Entsorgungszentrum Bürrig der Firma Currenta beauftragte Sachverständige hat einen ersten Zwischenbericht vorgelegt, der sich ausschließlich mit der Ermittlung der Brand- und Explosionsursache befasst.

Demnach hat vermutlich eine chemische Reaktion des Abfalls mit zunehmender Temperatur zu einem rapide ansteigenden Überdruck im Lagertank geführt, der trotz der vorhandenen Sicherheitssysteme des Tanks nicht mehr abgebaut werden konnte.

Dem Zerplatzen des Tanks folgte dann wahrscheinlich eine Zündung der entstandenen Explosionswolke und dadurch der anschließende Brand im Entsorgungszentrum. Die Bezirksregierung Köln hatte nach dem Ereignis eine sicherheitstechnische Prüfung angeordnet.

Bevor endgültige Schlussfolgerungen aus dem Ereignis und den daraus folgenden Konsequenzen gezogen werden können, müssen weitere Untersuchungen des Sachverständigen abgewartet werden. Zur Möglichkeit der Veröffentlichung des Zwischenberichts laufen Abstimmungen mit der Staatsanwaltschaft (zum laufenden Verfahren) sowie mit der Firma Currenta (in Hinblick auf die Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse)."

Die Bezirksregierung Köln ist die zuständige Aufsichtsbehörde für Leverkusen. 

28. August: Stadt gedenkt der Opfer

Die Stadt gedenkt der Opfer des Unglücks im Entsorgungszentrum am Samstag, 28. August, ab 11 Uhr bei einer Gedenkstunde im Neuland-Park. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen. Ort ist die Sparkassen-Arena im Park. Sie bietet Platz für rund 400 Teilnehmende. Der Rat der Religionen wird die Andacht mitgestalten.
Mehr dazu in der Pressemitteilung der Stadt.

Currenta: Infos zum Unglück

Das Unternehmen Currenta hat eine Internetseite zum Unglück online geschaltet. Sie bietet aktuelle Informationen, eine Darstellung zum Hergang und beschreibt die Aktivitäten des Unternehmens im Rahmen der Aufarbeitung des Brandes. Das Unternehmen betreibt den Chempark. Mit der Internetseite möchte es zur Aufklärung des Unglücks und zu einer offenen Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern beitragen.   
Der Link zur Seite: www.currenta-info-buerrig.de

Informations-Raum

Seit 21. Februar 2022 hat das Unternehmen einen Informations-Raum zum Unglück eingerichtet. Es bietet dort für Besuchende auch die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch (nach Terminvereinbarung). 
Link zum Angebot

Trauer in Leverkusen: Als Ausdruck der Anteilnahme hat Oberbürgermeister Uwe Richrath Trauerbeflaggung setzen lassen: Die Fahnen sind auf Halbmast bis zum Freitag am Rathaus in Wiesdorf, am Goetheplatz und am Stadtarchiv in Opladen.

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