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Bericht der Weltwetterorganisation: Klimawandel trotz Pandemie beschleunigt - 2020 eines der drei wärmsten Jahre
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Dürre
Robert Michael/dpa-Zentralbild/d Das Jahr 2020 ist eines der drei wärmsten seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts.

Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaft im vergangenen Jahr zwar vielerorts in die Knie gezwungen, dem Klima hat das aber praktisch nicht geholfen. Laut Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) war 2020 eines der wärmsten je registrierten Jahre weltweit. Wissenschaftler sind alarmiert - und fordern mehr Ehrgeiz in der Klimapolitik.

Auch wenn sich der Ausstoß der Treibhausgase kurzfristig verlangsamte, stieg die Konzentration in der Atmosphäre weiter, wie die Weltwetterorganisation (WMO) am Montag in ihrem Abschlussbericht über das globale Klima 2020 schreibt. Nach Vorliegen aller Messdaten bestätigt sie ihre Prognose vom Dezember: 2020 war eines der drei wärmsten je aufgezeichneten Jahre.

Klimawandel: 2016 wärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen

Wenn der Emissionstrend sich fortsetze, könne die CO2-Konzentration im globalen Durchschnitt auf 414 ppm (parts per million) oder mehr in diesem Jahr steigen, so die WMO. 2019 lag der Wert bei gut 410 ppm, für 2020 lag zwar ein steigender Trend aber noch keine exakte abschließende Zahl vor.

Der Wert von 410 ppm liegt 148 Prozent über dem vorindustriellen Niveau (1850-1900). Besonders relevant sind auch Methan und Lachgas. Die Konzentration bei Methan lag 260 Prozent, bei Lachgas 123 Prozent höher.

Die globale Durchschnittstemperatur lag 2020 etwa 1,2 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Das wärmste Jahr war 2016. Die Werte von 2019 und 2020 lägen so dicht beieinander, dass nicht zu sagen sei, welches das wärmere Jahr war, sagte die WMO-Sprecherin in Genf. Die zehn Jahre von 2011 bis 2020 waren das wärmste Jahrzehnt.

WMO: Es kommen Extremwetterlagen auf uns zu

Der Bericht bestätige erneut den "unerbittlichen Klimawandel", sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Der negative Trend werde sich unabhängig von Klimaschutzmaßnahmen noch einige Jahrzehnte fortsetzen.

Deshalb sei es wichtig, sich auf häufigere und intensivere Extremwetterlagen einzustellen, die erhebliche Schäden anrichten und Millionen Menschen betreffen werden.

Um die schlimmsten Folgen des Klimawandels abzuwenden, sollte der Temperaturanstieg nach Berechnungen von Wissenschaftlern bis zum Ende des Jahrhunderts 1,5 Grad nicht übersteigen. Dieses Ziel will die Weltgemeinschaft nach dem Pariser Klimaschutzabkommen möglichst erreichen.

UN: Bis 2030 müssen 65 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden

Dazu müssten der Ausstoß der Treibhausgase bis 2030 nach UN-Angaben um 45 Prozent unter das Niveau von 2010 gebracht werden. Ohne neue und ehrgeizigere Klimaschutzziele dürfte das nach Angaben von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern scheitern.

Europa müsse bei der bevorstehenden Einigung auf sein Klimaziel noch ehrgeiziger werden, sagte Viviane Raddatz, Leiterin Klimaschutz und Energiepolitik bei der Umweltstiftung WWF Deutschland: "Europa muss mindestens 65 Prozent Emissionen bis 2030 einsparen - und zwar ohne Taschenspielertrick wie der Anrechnung von CO2-Speichern, zu denen Wälder gehören."

Hier mehr zum Thema "Klimaerwärmung" lesen:

  • Ungeachtet ihrer politischen Spannungen wollen die  USA und Chinagemeinsam gegen den Klimawandel kämpfen. Die Klimakrise müsse mit der „gebotenen Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit angegangen werden“, erklärten der US-Klimabeauftragte John Kerry und sein chinesischer Amtskollege Xie Zhenhua am Samstag in Shanghai.

  • Im November findet in Glasgow die UN-Weltklimakonferenz statt. Doch schon jetzt zeigt sich: Die bisher von Staaten beschlossenen Klimaschutz-Maßnahmen reichen Berechnungen zufolge nicht aus, um das im Abkommen von Paris festgeschriebene Ziel zu erreichen. Demnach soll die Erderwärmung auf deutlich unter zwei - besser 1,5 Grad - begrenzt werden, um katastrophale Folgen zu verhindern.

  • Noch immer wird der Klimawandel von vielen Menschen als kaum greifbares Phänomen wahrgenommen. Dabei sind die Auswirkungen auch in Deutschland längst spürbar und kaum zu übersehen. Der Wettermotor über Deutschland kommt immer mehr zum Erliegen.

pzk/dpa
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