02.06.2021 - 10:38 | Quelle: Transfermarkt | Lesedauer: unter 14 Min.
FC Nitra
FC Nitra
Hammer und Schwarz im Interview 

Deutsche Investoren über Rückzug vom FC Nitra: „Haben Strafanzeige gestellt wegen Betruges“

Deutsche Investoren über Rückzug vom FC Nitra: „Strafanzeige wegen Betrugs“
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Das zu Jahresbeginn abgeschlossene Engagement der deutschen Investoren sollte ein langfristiges sein und den FC Nitra in den Europapokal führen. Spieler aus Deutschland folgten dem Ruf aus der Slowakei: Sinan Kurt (24), Ole Käuper (24), Eroll Zejnullahu (26), Yanni Regäsel (25), Oliver Bias (19), Kilian Pagliuca (24), Benjamin Kindsvater (28), Ekin Celebi (20) und Ramzi Ferjani (20) schlossen sich dem Klub an. Nach nur wenigen Monaten ist das Kapitel für die Investoren jedoch schon wieder beendet. Der fränkische Autohändler und bisherige Sportvorstand Peter Hammer, der einst Marek Mintal (43) und Robert Vittek (39) entdeckte sowie als Berater tätig war, und Finanzvorstand Nik Schwarz sprechen im Transfermarkt-Interview über die Hintergründe des gescheiterten Projekts.


Transfermarkt: Herr Hammer, noch im Februar sagten Sie über Ihre Pläne mit dem FC Nitra: „Das Ziel ist es, in fünf Jahren ein Mini-Ajax in Osteuropa aufzubauen.“ Mittlerweile ist das Engagement von Ihnen und der deutschen Investorengruppe wieder Geschichte. Wie lautet Ihr Fazit nach dieser kurzen Zeit?


Peter Hammer: Im Nachhinein sind wir natürlich enttäuscht. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir uns aber nicht wundern. In den letzten 13 Monaten wurde der Verein fünfmal verkauft, zuvor immer an irgendwelche mysteriösen Gruppen. Da hätten wir uns eigentlich schon wundern müssen. Ich wurde von meinen slowakischen Kontakten immer gewarnt: Nitra hat Riesenpotenzial, aber im Hintergrund läuft irgendetwas schief seit Jahren. Das wurde jetzt leider bestätigt. Wir mussten auf Empfehlung unseres Rechtsbeistandes ganz schnell einen Schlussstrich ziehen.



Transfermarkt: Wie kam es überhaupt zu der Idee, sich an einem Fußballverein zu beteiligen?


Hammer: Wir sind eine Gruppe von mehreren Leuten und haben öfter mal darüber philosophiert. Ich habe dann aus der Slowakei den Tipp bekommen, dass der FC Nitra zu verkaufen ist. Nik Schwarz und ich haben uns schlau gemacht, wie der Prozess abläuft, und haben Verträge gestalten lassen, die eigentlich picobello sauber sind. Logischerweise sollten die alten Schulden, die seit Jahren bekannt sind, getilgt werden. Wir haben den Vertragsabschluss notariell gemacht, aber leider wurden die ganzen Vereinbarungen nicht eingehalten. Vor allem die existenz- oder lizenzbedrohenden Verbindlichkeiten bis Ende Januar 2021 zu tilgen, das war bis Mitte März noch nicht der Fall. Unser Rechtsbeistand hat dann gesagt: Leute, wenn es euch nicht so ergehen soll wie den Investoren zuvor, müsst ihr jetzt unbedingt einen Schlussstrich ziehen, sonst kommt ihr nie wieder an euer Geld ran.



Die Hauptversammlung wurde immer unter irgendwelchen dubiosen Begründungen verschoben, insgesamt dreimal am Schluss.



Nik Schwarz: Wir hätten auch das alleinige Sagen im Verein haben und in den Vorstand gewählt werden sollen. Das sind wir aber niemals. Die Hauptversammlung wurde immer unter irgendwelchen dubiosen Begründungen verschoben, insgesamt dreimal am Schluss. So wurden Entscheidungen, die wir treffen wollten, immer wieder untergraben.


Chelsea zieht an Bayern vorbei: Die wertvollsten Vereinskader der Welt

20. Wolverhampton - Kaderwert: 400 Mio.€
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19. Leicester City - Kaderwert: 480,8 Mio.€
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2/20

18. Everton - Kaderwert: 480,8 Mio.€
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3/20

17. AC Milan - Kaderwert: 503,5 Mio.€
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4/20

16. SSC Napoli - Kaderwert: 523,2 Mio.€
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5/20

15. RB Leipzig - Kaderwert: 559,8 Mio.€
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6/20

14. FC Arsenal - Kaderwert: 569,1 Mio.€
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7/20

13. Borussia Dortmund - Kaderwert: 598,1 Mio.€
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8/20

12. Juventus Turin - Kaderwert: 600,6 Mio.€
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9/20

11. Inter Mailand - Kaderwert: 648,9 Mio.€
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10. Tottenham Hotspur - Kaderwert: 686,8 Mio.€
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11/20

9. Real Madrid - Kaderwert: 721,2 Mio.€
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12/20

8. Manchester United - Kaderwert: 752,1 Mio.€
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13/20

7. Atlético Madrid - Kaderwert: 760,0 Mio.€
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6. PSG - Kaderwert: 790,8 Mio.€
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15/20

5. Bayern München - Kaderwert: 826,6 Mio.€
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16/20

4. FC Barcelona - Kaderwert: 827,0 Mio.€
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3. Chelsea - Kaderwert: 866 Mio.€
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2. FC Liverpool - Kaderwert: 985 Mio.€
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1. Manchester City - Kaderwert: 1,04 Mrd.€
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20/20


Transfermarkt: Wann war für Sie der erste Punkt, an dem Sie gemerkt haben, hier stimmt was nicht?


Hammer: Eigentlich schon zu Beginn im Februar. Seitdem wir dort waren, waren sämtliche Konten gepfändet. Wir hatten nie Zugriff auf das offizielle Vereinskonto. Weil wöchentlich neue Pfändungen dazugekommen sind, hat uns das schon zu denken gegeben. Der Eigentümer hat gesagt, er erledigt das und es wäre nur eine Frage von ein paar Tagen. Soweit ist es aber nie gekommen. Im Endeffekt hat er keinen einzigen Euro von den Altschulden getilgt. Wir haben erfahren, dass es eine Pfändung durch den Vorbesitzer gab. Unser Anwalt hat gesagt, dass der Eigentümer wahrscheinlich Aktien übernommen, aber seine Anteile noch nicht bezahlt hat. Wir haben ebenfalls mitbekommen, dass Pfändungen vom Finanzamt vorliegen. Da haben wir gesagt: Wir müssen einen Schlussstrich ziehen, so schade das auch ist.



Schwarz: Nach unseren Informationen haben die ukrainischen Vorbesitzer auch noch Strafanzeige gestellt, weil sie ihr Geld nicht zurückbekommen haben. Das hat sich alles so im Januar und Februar hochgeschaukelt, dass wir gemerkt haben, es ist kein Cent geflossen und es kommen immer nur mehr Schulden dazu. Sogar noch FIFA-Strafen.


Deutsche Investoren machten FC Nitra neues Angebot – Eigentümer lehnte ab


Transfermarkt: Und da half nur noch die Notbremse?


Hammer: Ja, und einen Tag, nachdem wir unseren Rücktritt bekannt gegeben haben, ist sofort wieder eine Pfändung eingegangen, weil Zusicherungen mit der Stadt nicht eingehalten wurden. Es gab einen Deal, dass 25.000 Euro Stadionmiete an die Immobilienverwaltung der Stadt bezahlt werden müssen, im Gegenzug bekommt der Verein aber von der Stadt auch 25.000 Euro Zuschuss. Das sollte quasi ein Plus-Minus-Null-Geschäft sein. Aber die haben die 25.000 Euro von der Stadt genommen und nie an die Immobilienverwaltung weitergeleitet.


Schwarz: Also nur ein Plus-Geschäft für die Besitzer eigentlich … (schmunzelt)



Transfermarkt: Wenn man das so alles hört: Hätten Sie die Probleme nicht schon früher bemerken müssen?


Hammer: Nein, denn bis Ende Januar war Zeit, die Altschulden zu tilgen. Ab Februar haben wir natürlich auch immer mehr durch unsere Kontakte im Klub mitbekommen, die gesagt haben, es sei immer noch kein Geld geflossen. Dann haben wir uns wieder getroffen und andere Möglichkeit angeboten. Zum Beispiel, dass wir die kompletten Schulden übernehmen, das aber natürlich vom Kaufpreis abgezogen wird. Aber das wollte er nicht und hatte wahrscheinlich auch seinen Grund.



Hätten wir das gemacht, wäre das Geld natürlich komplett weg gewesen.



Transfermarkt: Der Klub erklärte, man habe das Angebot nicht annehmen können, weil der Kaufpreis nur noch 50 Prozent der ursprünglich vereinbarten Summe betragen hätte.


Schwarz: Wir haben gesagt: Wir übernehmen die Schulden und wenn wir wissen, dass nichts mehr dazukommt, bekommst du auch den restlichen Kaufpreis. Dieser war zwar geringer als das ursprüngliche Angebot, aber nur weil noch mit weit höheren Verbindlichkeiten zu rechnen war wie beispielsweise von vorherigen Aktionären oder den ukrainischen Investoren. Unser Investment wäre dadurch höher gewesen als ursprünglich gedacht. Die Eigentümer hätten weniger Verpflichtungen übernehmen müssen und somit insgesamt höchstwahrscheinlich mehr verdient und mehr Vorteile gehabt. Der Eigentümer sagte, er würde zustimmen, aber wir sollten den Betrag in Höhe der Verbindlichkeiten einfach an ihn überweisen und er würde es weiter an die Schuldner überweisen. Aber so naiv kann man nicht sein: Hätten wir das gemacht, wäre das Geld natürlich komplett weg gewesen.



Hammer: So ist es auch den Ukrainern ergangen. Die haben 800.000 Euro gezahlt, also sechs Monate die Unterhaltskosten des Vereins getragen, und am Ende haben sie keine einzige Aktie gesehen. Es war auch der Punkt, dass wir die Schulden übernehmen wollten, damit der Klub die Lizenz bekommt. Der Eigentümer selbst darf bei Nitra ja eigentlich gar nichts machen, es läuft alles über die Firma seiner Frau, weil er in der Vergangenheit schon Probleme hatte. Wir glauben, er wollte das Geld von uns einstecken und hätte die Schulden nie bezahlt. Jeder in der Slowakei hat uns abgeraten und gesagt: Leute, gebt dem kein Geld mehr, bevor der nicht irgendwas bezahlt.


Schwarz: Es ist eigentlich nicht damit zu rechnen, dass sie die Lizenz bekommen. Das wäre ja hinfällig gewesen, hätten wir die Schulden übernommen. Dann wäre natürlich eine Lizenz erteilt worden, da es nur um das Finanzielle momentan beim Lizenzierungsverfahren geht.



Sie haben keinen Skrupel vor Lügen.



Transfermarkt: Im März wurde mit Martin Pesko auch ein neuer Vorstandsvorsitzender gewählt, der den Klub nach dem Beginn Ihres Engagements eigentlich verlassen hatte. Auch Ex-Trainer Michal Scasny wurde zurückgeholt. Der FC Nitra erklärte, die Wahl von Pesko sei Teil des Lizenzierungsverfahren gewesen und Sie hätten nicht rechtzeitig einen Kandidaten für den Posten aufgestellt.


Schwarz: Das war ebenso wie vieles von der Seite gelogen. Sie haben keinen Skrupel vor Lügen. Wir haben offiziell über unseren Anwalt unsere Liste für den Vorstand und den Aufsichtsrat an den Eigentümer geschickt. Nur die sind komplett ignoriert worden.


Mitarbeiter
Michal Scasny
M. Scasny Alter: 45
FC Nitra
FC Nitra
Saison 20/21 -
Alle Wettbewerbe
Spiele
8
Gewonnen
1
Unentschieden
1
Verloren
6


Hammer: Die Hauptversammlung wurde auch immer wieder verschoben mit Begründungen wie der Corona-Pandemie oder, die Post sei nicht rechtzeitig zugestellt worden, weil es ja eine 30-Tage-Frist gibt.


Schwarz: Einmal waren keine Kuverts da … (lacht)


Hammer: Lauter so ein Schmarrn.


Schwarz: Es gab ja regelmäßig unglaubwürdige Äußerungen wie diese. Beispielsweise ist uns auch das Gerücht zu Ohren gekommen, dass die neue Vereinsführung über die sozialen Medien und in der Öffentlichkeit propagiert, dass der Eigentümer bereits 2 Millionen Euro investiert hat. Nur leider ist von diesem Geld nichts bei den Spielern, Trainern, Angestellten oder Jugendtrainern angekommen. Bei dem Großteil der Gläubiger auch nicht. Und anscheinend auch nichts bei den vorherigen Aktionären oder Investoren. Warum sollten diese sonst pfänden? Aus den Bilanzen war auch nichts zu erkennen, lediglich Aus- und Umbuchungen. Also ist diese Aussage wahrscheinlich äußerst fragwürdig.


Hammer und Schwarz sehen hinter Verhalten des FC Nitra „keine Logik“


Transfermarkt: Haben Sie eine Erklärung ausmachen können, warum derart agiert wurde?


Schwarz: Auch wir verstehen den Grund dahinter nicht.


Hammer: Da ist keine Logik.


Schwarz: Uns haben ehemalige Aktionäre, die an unserer Stelle nur die Verbindlichkeiten übernommen hätten, beinahe schon ausgelacht für das, was wir bereit gewesen wären zu zahlen. So viel hättet ihr denen niemals bieten sollen, wurde gesagt. Der Eigentümer hätte ein Riesengeschäft machen können, hat es aber selbst kaputt gemacht. Keiner von uns hat Verständnis dafür. Warum? Es fehlt jegliche Logik.


Von Bundesliga bis Malaysia: Beeindruckende Choreos weltweit

Eintracht Frankfurt
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Seit der Saison 2018/19 stehen die Fans der SGE sinnbildlich für kreative Choreographien aus dem deutschen Fußball. In der Europa League übertrafen sie sich ein ums andere Mal selbst - wie hier gegen Benfica. Dafür widmete TM ihnen sogar eine eigene Galerie mit den schönsten Choreos.

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Borussia Dortmund
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Auch die Südtribüne beim BVB war schon oft Schauplatz beeindruckender Choreos! Unvergessen die „Suche nach dem Henkelpott" gegen Málaga in der Champions League, das Panini-Album gegen Porto in der Europa League oder dieses Beispiel gegen Benfica!

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FC Schalke 04
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„Gänsehaut-Choreo“ hieß es vielerorts als Reaktion darauf, was die Schalker Nordkurve Anfang Mai 2019 gegen den FC Augsburg hervorbrachte. Zurecht! Die Erinnerung an den verstorbenen Schalke-Macher Rudi Assauer gehört sicher zu den emotional meist bewegenden der deutschen Fußball-Geschichte.

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FC Bayern München
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Die Bayern-Fans gehören im deutschen Fußball zu den stärksten, wenn es um Ganzstadion-Choreos geht – wie im CL-Halbfinale 2010. Erwähnenswert: Politische Statements, die u.a. von der Schickeria kommen: Z.B. Erinnerungen an den früheren Präsidenten Landauer, der nach der Machtergreifung der Nazis aufgrund seines jüdischen Glaubens interniert wurde und anschließend in die Schweiz flüchtete.

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Hamburger SV
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Diese beeindruckende Choreo kreierten die HSV-Fans für die Feier zum 125. Vereinsgeburtstag Ende September 2012. 45.000 Doppelhalter erzählen die Vereinsgeschichte – Weltrekord! In bester Erinnerung bleibt auch das Gedenken an den verstorbenen Kult-Masseur Herrmann Rieger gegen den BVB im Februar 2014.

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1. FC Kaiserslautern
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Beim 1. FC Kaiserslautern ist, wie könnte es anders sein, der legendäre Fritz Walter ein gern genommenes Motiv für große Choreos. Die abgebildete Variante war zugleich ein Zeichen gegen einen möglichen Verkauf der Namensrechte des Stadions, das trotz aller finanziellen Sorgen in der Pfalz auch heute noch den Namen des verstorbenen Helden trägt.

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Dynamo Dresden
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Ende Oktober 2015 sorgten die Fans von Dynamo Dresden im Drittliga-Derby gegen Magdeburg für einen Europarekord. Die Blockfahne ist die größte ihrer Art, die bis dato in einem Stadion gehisst wurde: „Die Legende aus Elbflorenz. Der Verein mit den besten Fans!“ 450 Meter lang und mit über 70 Kilometer Faden gewebt.

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1. FC Saarbrücken
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Starke Choreos funktionieren auch auswärts und in niedrigeren Ligen: Das zeigten die Fans des 1. FC Saarbrücken im März 2019 im Regionalliga-Derby bei Waldhof Mannheim.

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FC Liverpool
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Große Choreos sieht man in der Premier League heutzutage nicht mehr so oft. Der FC Liverpool ist da eine Ausnahme – vor allem, wenn es um die Erinnerung an die Katastrophe von Hillsborough geht. Dieser Anblick mit dem Gedenken an die 96 Verstorbenen zierte The Kop 2014, 25 Jahre später.

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FC Barcelona
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Wenn das größte Stadion Europas komplett in die Farben des Vereins getaucht ist: Die Choreo für den „zwölften Mann“ im Clásico gegen Real Madrid sorgte für Schlagzeilen.

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Real Madrid
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Die Königlichen hatten in ihrer Geschichte viele Stars. Besonders geschätzt wird immer noch der Spieler, der Real zwischen 1956 und 1960 zu 5 Landesmeister-Pokalen schoss: Alfredo di Stéfano. Der Stürmer ist häufig Teil großer Choreos im Santiago Bernabeu - wie hier vor dem Rückspiel des CL-Viertelfinals 2018 gegen Juve (1:3).

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Real Betis
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Keine Choreographie im klassischen Sinne, aber nicht weniger beeindruckend: Beim Klub aus Sevilla ist es im Dezember üblich, dass Kuscheltiere auf den Platz geworfen werden. Diese werden vom Verein gesammelt und an benachteiligte Kinder verschenkt.

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Juventus Turin
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Choreos haben in Italien Tradition. Ein umgangssprachliches Wort ist Tifo - abgeleitet von den Tifosi. Dementsprechend gibt es solche Aktionen quasi bei allen Vereinen – natürlich auch bei Juve. Dort ist die Sehnsucht nach dem ersten Champions League-Titel seit 1996 groß. Das zeigten die Fans beim Finale 2015 im Berliner Olympiastadion auf kreative Weise.

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Inter Mailand
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Für die beeindruckenden Choreos ist bei Inter seit jeher die Curva Nord verantwortlich. Diese feierte 2019 ihren 50-jährigen Geburtstag entsprechend!

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Olympique Marseille
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Die Ultras von OM zählen zu den Mitbegründern der Szene, wie es sie heute weltweit gibt. Bemerkenswert sind dabei oft ihre antirassistischen Botschaften. Das legendäre Stade Vélodrome bietet zudem die entsprechende Kulisse für große Choreos her. Diese hier hat zwar keine politische Botschaft, ist aber in der Ausgestaltung nicht weniger beeindruckend.

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AS Saint-Etienne
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ASSE ist mit 10 Titeln immer noch französischer Rekordmeister. Eine entsprechende Tradition hat auch die Ultra-Kultur im Zentralmassiv. Besonders berüchtigt: Die Green Angels, die seit 1992 aktiv sind.

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SL Benfica
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Ob Porto, Benfica oder Sporting - in Portugal gibt es bei großen Spielen auch immer große Choreos. Die Benfica-Fans wollten in diesem Fall die Mannschaft in der Champions League pushen. Den letzten Titelgewinn im Landesmeisterpokal gab es für den Klub 1962 zu feiern.

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Galatasaray SK
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Die Fans von Galatasaray sorgen mit ihren Choreos regelmäßig für Schlagzeilen. ultrAslan ist die größte Fangruppierung der Türkei - hier haben sie Filmheld Rocky für das Derby gegen Fenerbahce nachgestellt.

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Celtic Glasgow
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Der Celtic Park ist ein Heiligtum für Liebhaber von Fankultur. Nicht nur die Gesänge sind legendär, auch die Choreos, die oftmals das gesamte Stadion einnehmen.

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Feyenoord Rotterdam
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Het Legioen, die Legion, nennt sich die größte Ultragruppierung Feyenoords. Dass es auch weniger martialisch geht, zeigten sie mit dieser beeindruckenden Choreo zum Abschied von Klublegende Robin van Persie und Trainer Giovanni van Bronckhorst zum Ende der Saison 2018/19.

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Standard Lüttich
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„Die Hölle von Sclessin“ wird das Stadion von Standard Lüttich auch genannt. Und das nicht umsonst: Die Stimmung kocht vor allem im Prestigeduell gegen den RSC Anderlecht auf den steilen Rängen über. Passende Choreos wie hier im Februar 2017 inklusive!

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FC Basel
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An Pyrotechnik und Rauch wird in der Schweiz selten gespart - insbesondere dann, wenn es etwa zu Klassikern wie zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich kommt.

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Rapid Wien
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Große Choreos haben auch in Österreich Tradition, vor allem im Wiener Derby zwischen Rapid und Austria. Diese kreative Leistung entstammt allerdings einem Europacup-Spiel gegen Villarreal. Die Rapid-Fans erinnerten dabei an den ikonischen Sieg bei Real Madrid 1968.

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Zenit St. Petersburg
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Die Fankurve des russischen Meisters zählt zu den lautesten in Europa und lässt sich darüber hinaus im Rennen um die meist beeindruckende Choreo nicht lumpen: Gegen RB Leipzig titelten sie: „Zenit in der Seele, Russland im Herzen.“

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Roter Stern Belgrad
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Berüchtigt für ihre großen Choreos, oftmals mit reichlich Pyro-Einsatz, sind die Fans von Roter Stern und Partizan Belgrad. Bei den Derbys kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die Show im Stadion selbst gehört aber sicher zu den eindrucksvollsten in Europa.

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ZSKA Sofia
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Zur Sache geht es meist auch im Sofia-Derby zwischen ZSKA und Levski. Hier haben die ZSKA-Fans ihren Block komplett in die Vereinsfarben getaucht.

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FC Kopenhagen
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Die Rivalität in Kopenhagen ist ebenfalls gewaltig - auch unter den Fangruppen des FC und von Bröndby. Mit den Choreos überbieten sich die Ultras regelmäßig gegenseitig. Hier feiern die FC-Fans die Meisterschaft 2016. Mit über 20.000 Mitgliedern ist der Verein der größte Skandinaviens.

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Bröndby IF
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Im Kopenhagener Derby, angelehnt an die Spiele zwischen Celtic und den Rangers „New Firm“ genannt, wird es meist besonders prächtig: 2013 boten die Bröndby-Fans diese beeindruckende Choreo dar. Negativ dagegen: Die Gewalt zwischen den Fangruppen hat über die Jahre stark zugenommen. Die Regierung nimmt deshalb inzwischen vorab Fingerabdrücke von Ticketkäufern.

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Stockholm-Derby: AIK - Hammarby
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AIK gegen Hammarby ist ebenfalls eines der wichtigsten Spiele im schwedischen Fußball – Nord gegen Süd – und immer Schauplatz beeindruckender Choreos. Auf dem Foto stehen sich die Ultra-Gruppen bei der Austragung 2017 gegenüber.

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Legia Warschau
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Wenn Fans eines europäischen Klubs einen Preis für die kreativsten Choreos bekommen würden, dann vermutlich die von Legia Warschau. Kein Heimspiel des polnischen Top-Vereins ohne große Blockfahne – oft mit Kritik am kommerziellen Fußball, wie hier an der UEFA und deren Strafenpolitik gegen Pyro & Co.

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Flamengo
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Choreos gehören natürlich nicht nur in Europa zum Standard: Auch Südamerika ist bekannt für seine florierende Fankultur. Hier verabschieden die Fans von Flamengo Rio de Janeiro ihren früheren Spielmacher Dejan Petkovic, der mit den Rubro-Negro 2009 Meister wurde und 2011 seine Karriere beendet hat.

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Corinthians
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Heißblütig zeigen sich gern die Fans vom Traditionsklub aus Sao Paulo, der mit Palmeiras und dem FC um die Vormachtstellung in der Stadt kämpft. Dieses Foto entstand nicht während eines Spiels, sondern während eines Abschlusstrainings!

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Boca Juniors
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La Bombonera, das Stadion der Boca Juniors, ist für viele Groundhopper der große Traum: Einmal das blau-gelbe Meer an Fans sehen... Besonders in den Derbys gegen River Plate ist die Stimmung aufgeladen. Die Fangesänge in Argentinien suchen weltweit aber ohnehin ihresgleichen.

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Newell's Old Boys
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Im Konfettiregen: Der „El Coloso del Parque“ der Newell's Old Boys erbebt vor allem zum Stadtderby gegen Rosario Central. Die Ultragruppe Banderazo Colosal ist bekannt für den ausgiebigen Einsatz von Pyrotechnik.

34/41

Universidad de Chile
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Der Chuncho - oder Patagonien-Sperlingskauz - ist das Wappentier des Klubs aus Santiago. Insbesondere im Derby gegen Colo Colo laufen die euphorischen Fans zu Höchstform auf.

35/41

Deportivo Cali
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Eindrucksvolle Kulisse, eindrucksvolle Choreo: Die Fans des kolumbianischen Traditionsklubs geben vor allem im Lokalderby gegen América alles. Aber auch Spiele in der Copa Libertadores, wie hier im Jahr 2016, sind in Cali Fußballfeste.

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Deportivo Guadalajara
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Rot-weißer Rauch soweit das Auge reicht: Besonders zum Súper Clásico del Fútbol Mexicano gegen Club América erreichen die Fans der Chivas Top-Form.

37/41

Atlanta United
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Atlanta spielt zwar erst seit 2017 in der MLS, die Fankultur hat sich dort aber ziemlich schnell gebildet. Spektakel gehört zum Sport in den USA einfach dazu - auch von den Rängen. Vergleichbar mit den traditionsreichen Ultra-Gruppierungen in Europa oder Südamerika ist das nicht, aber dennoch genau so beeindruckend anzusehen.

38/41

Portland Timbers
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Aber auch in der MLS gibt es alteingesessene Fangruppierungen: Etwa die „Army“ aus Portland, die immer wieder mit beeindruckenden Choreos von sich reden macht. Immer mit dabei: Deutliche politische und Gesellschaftliche Statements, etwa in Form von Regenbogen-Flaggen.

39/41

Urawa Red Diamonds
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In Japan haben sich viele Fans ein Vorbild an Europa und Südamerika genommen. Große Choreos sind bei Klubs wie den Red Diamonds keine Seltenheit.

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Johor Darul Ta'zim FC
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Auch die Fankultur in Malaysia muss sich vor den Vorbildern in Europa und Südamerika nicht verstecken. Zum Spiel in der AFC Champions League gegen den chinesischen Vertreter von Shandong Luneng Taishan präsentieren sie: Tiger gegen Panda im DreamWorks-Stil.

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Transfermarkt: Die Vereinsführung des FC Nitra sieht die Schuld für die Situation hingegen bei Ihnen als Investoren. So seien zugesicherte Zahlungen nicht erfolgt und es habe vertragliche Unregelmäßigkeiten bei den Neuzugängen gegeben, von denen neun ja aus Deutschland kamen.


Hammer: Das stimmt in keiner Weise. Alle hatten logischerweise eine Genehmigung, sonst hätten sie ja gar nicht spielen dürfen. Als es wieder den Wechsel in der Führung gab und der alte Sportvorstand zurückgeholt wurde, wurden uns alle Zugänge in das FIFA- und Verbandssystem genommen. Also hatten wir gar keinen Einfluss mehr auf die Verträge. Alle Neuzugänge hatten eine Spielgenehmigung, so wie es sein muss, sonst hätten sie nicht auflaufen können.



Schwarz: Es gab kleinere Rückfragen, aber es waren nur Kleinigkeiten, die absolut heilbar waren. Es war nichts Dramatisches, weil selbst der Verband gesagt hat, die Verträge sind trotzdem gültig und die dürfen natürlich spielen. Nur wir konnten nichts mehr korrigieren, weil uns jegliche Zugänge weggenommen worden sind. Die haben damit auch versucht, den Spielern Druck zu machen, dass der eine oder andere vielleicht freiwillig aus seinem Vertrag aussteigt: Der Vertrag ist nicht gültig, also müssen wir dich nicht bezahlen.



Da nur unsere Seite die Bedingungen erfüllte, hatten wir keine andere Wahl, als aus dem Vertrag zurückzutreten.



Hammer: Wir haben auch den Anwalt der Spielergewerkschaft FIFPro eingeschaltet. Der hat ebenfalls bestätigt, dass alles in Ordnung ist. Die haben ja auch seit Jahren Probleme mit dem Verein. Es ist nicht so, dass wir die ersten sind. Manche Spieler wurden seit dem letzten September nicht mehr bezahlt. Die haben nur pünktlich Geld bekommen, als wir dort waren.


Schwarz: Und bezüglich der zugesicherten Zahlungen: Es wurden von uns alle Bedingungen und Zahlungen bis zu unserem Rücktritt aus dem Vertrag erfüllt und getätigt. Da nur unsere Seite die Bedingungen erfüllte, hatten wir keine andere Wahl, als aus dem Vertrag zurückzutreten. Und zwar wegen Vertragsbruch der anderen Seite.


Kündigen oder Spielen? FC Nitra zahlt monatelang keine Gehälter


Transfermarkt: Was haben Sie den Spielern geraten, gerade den Neuzugängen aus Deutschland, die ja davon ausgegangen sind, einen wichtigen Teil in dem Projekt auch über die Saison hinaus einzunehmen?


Hammer: Wir hatten ein Treffen mit den Spielern und mit dem Anwalt der Spielergewerkschaft. Wir haben die ganzen Möglichkeiten offenbart, die sie haben, wenn sie kein Geld bekommen. So auch, dass sie nach zwei oder drei Monaten sofort kündigen können. Manche haben aber gesagt: Für uns ist es wichtig, dass wir weiterhin spielen, und nicht so wichtig, dass wir zwei Monate vielleicht kein Geld bekommen. Irgendwann muss das ja gezahlt werden. Wir versuchen, die Spieler nach wie vor so gut wie möglich zu unterstützen, was natürlich nicht so einfach ist, weil wir keinen Einfluss mehr haben.



Transfermarkt: Im März wurden einige Spieler beim FC Nitra sogar von der neuen sportlichen Führung suspendiert und es wurde angeboten die Verträge aufzulösen, wenn sie auf ausstehende Gehälter verzichten. Auch der ehemalige Jenaer Kilian Pagliuca, Ex-BVB-Youngster Ramzi Ferjani oder der von Werder ausgeliehen Ole Käuper gehörten dazu. Hat dieses Vorgehen und die Entwicklung auch Ihrem Ruf geschadet?


Hammer: Nein, ich habe auch mit Frank Baumann (Geschäftsführer von Werder; d. Red.) offen darüber gesprochen. Ole hat seine Sache sehr ordentlich gemacht. Er hat das erfüllt, was wir uns von ihm erhofft hatten. Er weiß, wie es gelaufen ist. Frank Baumann hat das auch sehr gut verstanden und gesagt: Das kann halt passieren. Viele sagen: Ihr habt doch Verträge gehabt. Aber was willst du zum Beispiel machen, wenn du von jemandem eine Wohnung mietest, aber der gibt dir nicht den Schlüssel? Da hast du keinen Einfluss, du kannst nur klagen. Und das machen wir gerade.


Marktwert
Ole Käuper
O. Käuper Defensives Mittelfeld
150 Tsd. €


Schwarz: Von den Spielern hat sich keiner was zuschulden kommen lassen, es hat jeder wirklich Vollgas gegeben. Wenn jemand in die B-Mannschaft versetzt wurde, war das immer gegen uns gerichtet und niemals gegen einen Spieler. Es war halt unmöglich, normal Fußball zu spielen. Du hast nur Ärger, bekommst kein Gehalt und wirst schikaniert. Es ist Wahnsinn. Unter diesen Bedingungen und Verhältnissen kannst du keine Höchstleistung bringen. Die Mannschaft hätte genauso auch in den Top-6 spielen können, wenn Ruhe im Verein wäre. Das Potenzial war definitiv in der Mannschaft.


Weigl, Gosens & Co.: Die wertvollsten Deutschen im Ausland

20 - Jérôme Boateng | Olympique Lyon | Marktwert: 8,5 Mio. €
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Stand: 18. Oktober 2021

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18 - Vitaly Janelt | FC Brentford | Marktwert: 10 Mio. €
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18 - Mërgim Berisha | Fenerbahce | Marktwert: 10 Mio. €
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3/20

16 - Mario Götze | PSV Eindhoven | Markwert: 12 Mio. €
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4/20

16 - Philipp Max | PSV Eindhoven | Marktwert: 12 Mio. €
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5/20

15 - Diego Demme | SSC Neapel | Marktwert: 16 Mio. €
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6/20

14 - Robin Koch | Leeds United | Marktwert: 17 Mio. €
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7/20

13 - Bernd Leno | FC Arsenal | Marktwert: 18 Mio. €
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8/20

10 - Julian Weigl | Benfica Lissabon | Marktwert: 20 Mio. €
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9/20

10 - Julian Draxler | Paris Saint-Germain | Marktwert: 20 Mio. €
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10/20

10 - Karim Adeyemi | RB Salzburg | Marktwert: 20 Mio. €
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9 - Thilo Kehrer | Paris Saint-Germain | Marktwert: 25 Mio. €
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12/20

7 - Toni Kroos | Real Madrid | Marktwert: 30 Mio. €
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13/20

7 - Kevin Volland | AS Monaco | Marktwert: 30 Mio. €
© AS Monaco/Stéphane Senaux

14/20

5 - Antonio Rüdiger | FC Chelsea | Marktwert: 35 Mio. €
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15/20

5 - Robin Gosens | Atalanta Bergamo | Marktwert: 35 Mio. €
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16/20

4 - Ilkay Gündogan | Manchester City | Marktwert: 40 Mio. €
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17/20

2 - Marc-André ter Stegen | FC Barcelona | Marktwert: 55 Mio. €
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18/20

2 - Timo Werner | FC Chelsea | Marktwert: 55 Mio. €
© IMAGO

19/20

1 - Kai Havertz | FC Chelsea | Marktwert: 90 Mio. €
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Transfermarkt: Stattdessen ist der FC Nitra mit nur zwei Siegen aus 14 Partien im Jahr 2021 auf den letzten Platz abgestürzt und steht als Absteiger fest. Zudem ist der Klub auch im Berufungsverfahren bei der Lizenzerteilung gescheitert.


Hammer: Das ist das Schlimme. Als wir im Januar gekommen sind, waren die Spieler richtig happy. Da waren auch Spieler bei, die im Winter schon gegangenen wären, wenn sich nichts beim Besitzer verändert hätte. Die wollten nicht mehr, die hatten keine Lust mehr.



Transfermarkt: Sie klagen gegen den FC Nitra, der selbst wiederum erklärt hat, ebenfalls Schadensersatz von den deutschen Investoren zu verlangen. Wie lang, denken Sie, wird Sie die Thematik noch beschäftigen?


Hammer: Das kann man schwer abschätzen. Ich weiß nicht, wie die Uhren in der Slowakei bei so einer Sache ticken.


Schwarz: Wir haben auf jeden Fall Strafanzeige gestellt wegen Betruges und versuchten Betruges. Deswegen sind wir auch zurückgetreten. Die Verkäuferseite musste im Kaufvertrag sechs Punkte erfüllen. Fünf davon haben sie nicht erfüllt und den einzigen eigentlich unser Anwalt. Es war anscheinend von Anfang an nicht gewollt, ein seriöses Geschäft abzuwickeln. Wir sind von dem Vertrag zurückgetreten, weil er von der anderen Seite nicht erfüllt wurde, er ist somit auch gar nicht zustande gekommen. Wenn die andere Seite sagt, dass wir für die Gehälter zuständig wären, ist das Blödsinn, denn die Spieler sind immer Angestellte des Fußballvereins und nicht von irgendwelchen deutschen Investoren.


Hammer: Und wir waren ja nie der Fußballverein, weil wir nie die Mehrheit der Aktien hatten. Im Nachhinein ist das alles aber auch nicht verwunderlich, sonst hätte der Verein nicht so oft den Eigentümer gewechselt. Also ich kenne keinen Fußballverein in Europa, der fünfmal im Jahr den Eigentümer gewechselt hat.


Hammer und Schwarz hoffen, „dass wir den Schaden zurückbekommen“


Transfermarkt: Können Sie schon eine Bilanz wagen? Gehen Sie mit einem Minus aus dem Projekt heraus oder wird der Verlust moderat ausfallen?


Schwarz: Das hoffen wir!


Hammer: Das kann man noch nicht abschätzen.


Schwarz: Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir den Schaden zurückbekommen. Dafür klagen wir jetzt. Meines Erachtens ist das versuchter Betrug, weil die andere Seite von Anfang an, als wir am 28. Dezember 2020 den Vertrag unterschrieben haben, wusste, dass sie definitiv nicht bis zum 31. Januar 2021 die Schulden zahlen kann. Und sie wollten uns auch niemals in den Vorstand wählen, sonst hätten wir ja Entscheidungen treffen können.



Uns wurden mittlerweile auch wieder Vereine aus der Slowakei angeboten, ob wir Interesse hätten.



Transfermarkt: Ist Ihnen durch diese Querelen die Lust am Fußball vergangenen oder könnten Sie sich vorstellen, auch in Zukunft mal wieder in ein neues Projekt zu investieren?


Schwarz: Die Lust am Fußball kann man so schnell nicht verlieren. (lacht)



Hammer: Uns wurden mittlerweile auch wieder Vereine aus der Slowakei angeboten, ob wir Interesse hätten. Die wissen natürlich auch, dass es nicht unsere Schuld war, sondern das Problem der Personen des FC Nitra. Die kennen die ja noch besser als wir.


Schwarz: Wenn sich mal wieder etwas Gutes ergibt, macht man sich mit Sicherheit Gedanken. Dann werden wir uns zusammensetzen. Das jetzt müssen wir natürlich erstmal sacken lassen. Man muss trotzdem betonen, dass es wahnsinnig schade ist, denn der FC Nitra ist ein Traditionsverein und hat eine herausragende Jugendarbeit. Wir wollen ja nicht alles schlecht reden. Wir haben wahnsinnig gute Menschen kennengelernt, die ganzen Jugendtrainer oder die Angestellten. Man hat richtig gemerkt, dass es wieder in die richtige Richtung gehen könnte. Aber daraus wurde nichts.


Interview: Benedikt Duda

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GreatAttractor Borussia Dortmund GreatAttractor 03.06.2021 - 18:51
Abgefahren wie einfach es manchmal ist, reiche Investoren knallhart zu scammen.
kik1974 FSV Frankfurt kik1974 03.06.2021 - 14:42
Zitat von Paule89
Als Jugendtrainer würde ich so ein Projekt wahnsinnig interessant finden, schon allein aus der Perspektive wieviel sind solche Investoren bereit in die örtliche Nachwuchsarbeit zu stecken oder ob es doch nur ein Projekt ist, den Verein zügig nach Europa zu bringen und für ein paar Euro plus wieder zu verkaufen.

Die wirkliche Intention warum man als Investoren einsteigen wollte fehlt mir hier in diesem Interview. Also warum grad einen Verein in der Slowakei und nicht den heimischen Verein aus der Region unterstützen? Renditeobjekt oder Lebenswerk?

Habe vor dem Artikel noch nichts von den Investoren oder dem Verein gehört, hätte es halt spannender gefunden die Absicht hinter dem Kauf aufzudecken oder gab es dazu schon mal was?


Die Absicht der Investoren war eigentlich was Großes auf zu ziehen und man sprach von "Klein Ajax im Osten".
All das jedoch mit einem Verein der selbst noch nie was Großes erreicht hat und auch kein großes Umfeld hat. In einer schwachen Liga, welche international hinter Polen, Tschechien und Rumänien steht.
Man kann sagen: Die Ambitionen waren sportlichgrins
Don_Jorge SV Sandhausen Don_Jorge 03.06.2021 - 10:39
Da hat wohl jemand die Lust am Spielzeug verloren...komisch, im Computerspiel hat das doch auch geklappt? Solche Leute sollten sich aus dem Fußball raushalten.
Autor
benny_23
Benedikt Duda
TM-Username: benny_23

Redakteur | seit 2011 auf TM aktiv

Alle Beiträge des Autors
FC Nitra
Gesamtmarktwert:
-
Trainer:
Dusan Borko
Kadergröße:
4
Letzter Transfer:
Matus Loskot