Eine Tote am Schloss Neuschwanstein: In diese Schlucht warf der Killer (30) die Frauen

Kripo ermittelt wegen Sexualdelikt, Mord und Mordversuch

An einem Aussichtspunkt nahe dem Märchenschloss kam es zu der Gewalttat

Der Täter stieß die Opfer von der Marienbrücke nahe der Touristenattraktion in diese Schlucht

Foto: picture alliance / Pitopia
Von: JAKOB MELL, OLIVER GROTHMANN, THOMAS GAUTIER und KARL KEIM

Schwangau (Bayern) – Tödliche Attacke an einer der berühmtesten Touristenattraktionen Deutschlands: Ein Mann stieß zwei Frauen in die Schlucht am Schloss Neuschwanstein! Eine von ihnen ist tot. Der mutmaßliche Täter sitzt in Haft, gegen ihn wird u. a. wegen Mordes ermittelt.

Die Frauen (21, 22) waren am Mittwochnachmittag bei einer Wanderung auf den Mann (30) getroffen. Alle drei sind nach BILD-Informationen Amerikaner. Vor der Gewalttat soll er sie sexuell belästigt haben.

► Oberstaatsanwalt Thomas Hörmann zu BILD: „Die Tat geschah am Mittwoch gegen 14.40 Uhr. Die beiden Touristinnen trafen zufällig den Mann auf einer Wandertour östlich der Marienbrücke und schlossen sich ihm an.“

Das Trio sei über „einen Trampelpfad zu einem Aussichtspunkt“ gelangt. „Dort hat er die 21-Jährige körperlich angegriffen.“ Die Staatsanwaltschaft geht von einem Sexualdelikt aus.

„Die 22-Jährige wollte helfen, da hat er sie gewürgt und den Abhang hinuntergestoßen.“ Auch die 21-Jährige stürzte in die Schlucht. Beide Frauen seien etwa 50 Meter tiefer nebeneinander liegen geblieben. Die Bergwacht Füssen rettete die verletzten Frauen.

► Die 22-Jährige sei ansprechbar gewesen, ihre Freundin kam per Hubschrauber in eine Klinik – dort starb sie.

An einem Aussichtspunkt nahe dem Märchenschloss Neuschwanstein kam es zu der Gewalttat

An einem Aussichtspunkt nahe dem Märchenschloss Neuschwanstein kam es zu der Gewalttat

Foto: picture alliance / Markus Mainka

Täter gefasst! Kripo ermittelt wegen Mordes

Es kam zu einem Großeinsatz der Polizei an der weltberühmten Sehenswürdigkeit! Nach dem Täter wurden umfangreiche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet. Polizeikräfte nahmen den Mann wenig später in Tatortnähe fest.

► Unmittelbar nach der Festnahme übernahm die Kriminalpolizei Kempten die Ermittlungen wegen versuchten Mordes und Mordes sowie eines Sexualdelikts. Aufgrund des stark abschüssigen Geländes am Tatort unterstützten hierbei speziell ausgebildete Beamte der Alpinen Einsatzgruppe.

Der 30-Jährige wurde dem zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht Kempten vorgeführt. Dieser folgte dem Antrag der zuständigen Staatsanwaltschaft Kempten und erließ Haftbefehl. Der 30-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.

Laut einer Mitarbeiterin des Schlosses sei die Marienbrücke heute (15. Juni) wieder „ganz normal begehbar“, auch im Schloss herrsche „normaler Führungsbetrieb“.

Die Polizei bittet Zeugen, die die Tat selbst oder verdächtige Beobachtungen im Vorfeld gemacht haben, sich bei der Kriminalpolizei Kempten unter der Telefonnummer 0831/9909-0 zu melden.

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