Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Baroklinität

Baroklin heißt, dass Flächen gleichen Luftdrucks (isobare Flächen) und gleicher Temperatur (isotherme Flächen) nicht parallel zueinander liegen, sondern sich gegenseitig schneiden. Anders ausgedrückt, auf isobaren Flächen existiert ein Temperaturgradient und umgekehrt.

Aus der obigen Definition folgt, dass sich der geostrophische Wind bei barokliner Schichtung mit der Höhe in Betrag und/oder Richtung ändert. Dies wird als Windscherung bezeichnet. Es gibt also eine Geschwindigkeitsscherung (bei Betragsänderungen zwischen den Luftdruckflächen, z.B. zwischen 850 hPa und 500 hPa) und eine Richtungsscherung (bei Richtungsänderungen zwischen den Luftdruckflächen). Dabei lässt sich zeigen, dass Linksdrehung mit der Höhe Kaltluft-Advektion bedeutet (Rechtsdrehung: Warmluftadvektion).

Die Atmosphäre ist im allgemeinen mehr oder weniger baroklin geschichtet. Die barokline Schichtung ist für die Erklärung der Zyklogenese bzw. des instabilen Verhaltens atmosphärischer Wellen eine notwendige Voraussetzung. Man spricht deshalb auch von barokliner Instabilität.

Verwandter Begriff:
Der Gegensatz von baroklin ist barotrop. In einer barotropen Atmosphäre haben isobare Flächen immer eine konstante Temperatur. Gleichzeitig gibt es (abgesehen von der bodennahen Reibungsschicht) keine Windscherung mit der Höhe.

Siehe hierzu: