Der Wochenkommentar
Personal gesucht!
Um dem Fachkräftemangel effektiv entgegenzuwirken, gilt es einerseits, das vorhandene inländische Arbeitskräftepotenzial besser auszuschöpfen. Diesbezügliche Vorschläge – etwa eine Verbesserung der Arbeitsanreize für Zweitverdienende mittels Individualbesteuerung – liegen auf dem Tisch. Andererseits wäre die Zeit reif, über Alternativen zum bürokratischen Kontingentsystem für Drittstaaten-Arbeitskräfte nachzudenken. Patrick Leisibach und Marco Salvi stellen fest, dass die Personenfreizügigkeit allein die Nachfrage des Schweizer Arbeitsmarkts nach Fachkräften nicht wird befriedigen können. Der Bedarf nach Humankapital wird also zukünftig vermehrt ausserhalb des europäischen Raums abgedeckt werden müssen.
Personal gesucht! |
AHV-Reform
Perfekter Sturm in der Altersvorsorge?
Sinkt die Teuerung, verlangt niemand tiefere AHV-Renten. Steigt sie aber, fordern Gewerkschaften sofort Erhöhungen. Jérôme Cosandey plädiert für eine Regelung, die für Aktive wie für Rentner Transparenz und Planbarkeit ermöglicht und mehr Gerechtigkeit für die Neurentner schafft. Mit der Umstellung müsste sich jedoch die Politik verpflichten, die neue Regel für die kommenden Jahrzehnte einzuhalten.
Die Anpassung der AHV-Renten folgt einer Schönwetterregel |
Die Zahl
Die AHV-Renten werden gemäss dem gesetzlich verankerten Mischindex an der Inflation und Lohnentwicklung angepasst. Im Jahr 2016 hätten die Renten demnach um 6 Franken pro Monat sinken müssen, da die Inflation null oder gar negativ war und der Durchschnittslohn nur minimal gestiegen ist. Der Bundesrat zog es jedoch vor, das Rentenniveau beizubehalten. Wendet er die Regelung also nur dann an, wenn sie den Rentnern zugutekommt? (JEC) |
Gleichstellung
Chancengleichheit erfordert Individualbesteuerung
Individualbesteuerung eröffnet Frauen grössere Karrierechancen, eine bessere Absicherung im Alter sowie eine stärkere finanzielle Unabhängigkeit. Valérie Müller zeigt auf, weshalb man sich für das Prinzip «eine Person – eine Steuererklärung» stark machen sollte, wenn man gezielt für Chancengleichheit einstehen will.
Chancengleichheit erfordert Individualbesteuerung |
Mondays for Future
«Versorgungssicherheit
mit Strom»
Wir können in Zukunft nicht damit rechnen, dass der Strom mit der gewohnten Zuverlässigkeit und Selbstverständlichkeit aus der Steckdose fliesst. Welche Massnahmen muss die Schweiz heute treffen, um auch morgen genügend Strom zu haben? Zu dieser Frage haben am letzten «Mondays for Future» nach einer Einführung von Peter Grünenfelder Nationalrätin Gabriela Suter (SP), Nationalrat Christian Wasserfallen (FDP), Urs Meister (ElCom) und Ronald Trächsel (BKW) mit Patrick Dümmler diskutiert. Sebastian Ramspeck hat moderiert.
Video: «Versorgungssicherheit mit Strom» |
Presseschau
Avenir Suisse in den Medien
Erosionsmonitor #3: Das Nachrichtenmagazin «10vor10» des Schweizer Fernsehens SRF hat vom Treffen des Bundesrates sowie von der Sitzung der Nordwestschweizer Kantonsregierungen zum Thema Europapolitik berichtet. Der Aargauer Regierungsrat Markus Dieth (Die Mitte) verlangte in der Sendung eine rasche Wiederaufnahme der Verhandlungen mit der EU, und der Basler Regierungspräsident Beat Jans (SP) betonte, es sei enorm hinderlich, dass wir langsam, aber sicher den Zugang zu den europäischen Märkten verlieren. Peter Grünenfelder erläuterte im Anschluss an die Regierungskonferenz unsere gleichentags im «Erosionsmonitor #3» publizierten Vorschläge, wie die Kantone die politische Blockade durchbrechen und in der Aussenwirtschafts- und Europapolitik ihre föderalistische Mitsprache erweitern könnten.
Diskutiert wurde unsere Studie auch von Chefökonom Peter Fischer in der «NZZ». Er betonte, dass nicht nur die Schweizer Forschungszentren unter der Erosion der Beziehungen mit der EU leiden, sondern auch die Bau-, Maschinen- und Pharmaindustrie. Die CH-Media (z.B. «Tagblatt», «Luzerner Zeitung», «Aargauer Zeitung», «Solothurner Zeitung», «Limmattaler Zeitung») beriefen sich in einem ausführlichen
Beitrag ebenfalls auf unsere Analyse und griffen den Aufruf nach einer Überarbeitung des Bundesgesetzes über die Mitwirkung der Kantone in der Aussenpolitik und die Schaffung eines «Europa-Ausschuss Bund-Kantone» auf. Zahlreiche Regionalzeitungen und Presseportale (z.B. «Swisspress», «Punkt4Info», «Presseportal», «Fricktal.Info») nahmen das Thema ebenfalls auf und erklärten, welchen Herausforderungen sich die Nordwestschweizer Kantone durch den erschwerten EU-Binnenmarktzugang ausgesetzt sehen und wie wichtig ein Kompetenzenausbau für die Kantone in der Europa- und Aussenpolitik sei.
Gleichstellung: In einem Leserbrief in der «Luzerner Zeitung» bezog sich Mario Reinschmidt, Kantonsrat FDP Steinhausen, auf einen Kommentar von Valérie Müller zur Individualbesteuerung und forderte eine Unterstützung Volksinitiative «zur Einführung der Individualbesteuerung».
Altersvorsorge: In einem Beitrag zum Thema Pensionskassen in der Printausgabe des «50PlusMagazin», äusserte sich Jérôme Cosandey zur Frage der freien Pensionskassenwahl und unterstrich, dass die freie Pensionskassenwahl, wenn sie richtig ausgestaltet ist, eine Stärkung und keine Schwächung der Sozialpartnerschaft darstellt. Die Versicherten könnten durch die Liberalisierung nicht nur selbst ihren Leistungserbringer wählen, sondern auch die Anlagestrategie auf ihre Bedürfnisse und Wünsche abstimmen. |
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