Institut für Kunstpädagogik
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Artist in Residence 20/21

02.11.2020

„Artist in Residence. Kunst-Konzept-Vermittlung“ geht mit der Performance-Künstlerin Nezaket Ekici in die nächste Runde

Das Institut für Kunstpädagogik freut sich, in Kooperation mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, die deutsch-türkische Künstlerin Nezaket Ekici im „Artist in Residence. Kunst-Konzept-Vermittlung“ Programm von November 2020 bis Februar 2021 in München begrüßen zu dürfen.

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Photo by Nihad Nino Pušija

Das „Artist in Residence. Kunst-Konzept-Vermittlung“ Programm zielt auf eine wirksame Kooperation zwischen Wissenschaft, Kunst und Kultur. So soll das weite Feld der künstlerischen Vermittlung durch internationale sowie bundesweite Vernetzung und Nachwuchsförderung im Bereich der Kunstvermittlung und Kunstpädagogik gestärkt werden. Im Zentrum der Residency steht neben der Lehre am Institut für Kunstpädagogik der LMU München auch der künstlerische Austausch mit Akteurinnen und Akteuren der lokalen und internationalen Kunst- und Vermittlungsszene.
 Für das Programm konnten das Kulturreferat der Landeshauptstadt München sowie die Bayerische Akademie der Schönen Künste als Kooperationspartner gewonnen werden. Das Kulturreferat stellt der ausgewählten Residentin die städtische Residency Ebenböck-Haus für vier Monate und Vernetzungsmöglichkeiten zur Verfügung. In der Bayerischen Akademie der Schönen Künste erhält die Residentin die Möglichkeit einer Einzelausstellung am Ende der Residencezeit.

Die international bekannte Performance-Künstlerin Nezaket Ekici (*1970 in Kirsehir/Türkei) lebt in Berlin und Stuttgart. Sie studierte Kunstpädagogik mit Abschluss Magister an der Ludwig-Maximilians-Universität und Bildhauerei auf Lehramt an der Akademie der Bildenden Künste in München. Im Anschluss studierte Nezaket Ekici Performance-Kunst bei Marina Abramović an der Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig mit den Abschlüssen Diplom und Meisterschülerin.

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Nezaket Ekici: Papa's Poem/Video Installation, 2016 Videostill by Branka Pavlovic

Nezaket Ekici hat bereits mehr als 250 verschiedene Performances und Installationen in über 60 Ländern auf vier Kontinenten, in 170 Städten, in unterschiedlichen Museen, Galerien und auf Biennalen präsentiert. 2013/2014 war sie Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya in Istanbul. 2016/17 hatte Nezaket Ekici den Rompreis der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo bekommen und 2018 erhielt sie den Paula Modersohn-Becker Kunstpreis für ihre Ästhetik und klare Formsprache in ihren Werken.

In ihren Arbeiten und Performances konzentriert sich Nezaket Ekici auf Themen wie Kunstgeschichte, Architektur, Identität, Gesellschaft und Religion. Ideen aus dem Alltagsleben bilden meist die Basis für ihre Arbeiten. Die Künstlerin setzt vielfach ihren Körper als Erzählinstrument ein und präsentiert Live-Performances, Installationen und Videoarbeiten.
Neben ihren vielen Ausstellungen und Performances ist für Nezaket Ekici die Kunstvermittlung von Bedeutung. Elemente daraus zeigen sich vielfach in ihren Performances, Workshops und Lectures. Seit mehr als 15 Jahren gibt sie weltweit regelmäßig Performance-Workshops in Museen und auf Festivals, an Kunst-Akademien und Universitäten. In Deutschland unterrichtet sie immer wieder als Lehrbeauftragte, z.B. beim UDK Studium Generale Berlin, an der Akademie der Bildenden Künste München, dem Caspar-David-Friedrich-Institut Greifswald, dem Museum Marta Herford, der Gemälde Galerie Berlin, dem Haus am Waldsee Berlin und dem Bröhan Museum Berlin.

In ihrem Seminar „Art History as Basis for Performance Ideas“ wird Nezaket Ekici mit den Studierenden Performance-Ideen anhand von kunsthistorischen Werken entwickeln, die einen bedeutenden Moment in Bild oder in Stein festhalten. Die Studierenden lernen, ihre Idee mit den Mitteln der Performance-Kunst darzustellen und zu verlebendigen. Performance ist im Wesentlichen eine Verzeitlichung einer Idee und ein „in Bewegung setzen“ eines an sich momenthaften Kunstwerkes. Eine Performance ist in diesem Sinne existentiell und real und fordert von Performer*innen eine klare Formensprache und volle Konzentration auf eine Idee. Zudem müssen Performer*innen eine Präsenz im Raum entwickeln, um die existentielle emotionale Haltung auf das Publikum wirksam zu übertragen.

Ziel ist es, die Studierenden in die Lage zu versetzen, selbständig neue Ideen für Performances zu entwickeln und umzusetzen. Wenn die Öffnung von Museen es zulässt, sollen die Studierenden auch eine Live-Performance vor Originalgemälden in einem Museum Münchens zeigen. Die Ergebnisse und Dokumentationen des Seminars werden - gemäß aktueller Lage - voraussichtlich zu Semesterende in einer gemeinsam mit den Studierenden konzipierten Ausstellung in der Villa Ebenböck gezeigt.

Mehr Info zu der Künstlerin Nezaket Ekici auf ihrer Homepage:
www.ekici-art.de

Weitere kunstvermittelnde Aktivitäten

Für die Einzelausstellung in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in 2021 wird am Institut für Kunstpädagogik innerhalb eines Seminares eine Dokumentation gemeinsam mit Studierenden entwickelt. Diese haben so die Möglichkeit, bereits während des Studiums ein späteres Berufsfeld intensiver kennenzulernen, indem sie gemeinsam mit Nezaket Ekici Texte zu ihrer Ausstellung verfassen, ein Layout entwickeln und geeignetes Bildmaterial zusammenstellen (Seminarleitung: Frank Chavanon). Zur Ausstellung wird darüber hinaus gemeinsam mit den Studierenden am Institut ein kunstvermittelndes Projekt entwickelt und während der Ausstellung durchgeführt (Seminarleitung: Prof. Dr. Anja Mohr). Wenn die aktuelle Situation es zulässt, wird Nezaket Ekici neben ihrem Seminar „Art History as Basis for Performance Ideas” noch weitere Aktivitäten mit Studierenden unternehmen (u.a. gemeinsame Museums und Ausstellungsbesuche, Künstlergespräche). Weitere Informationen zu den kunstvermittelnden Aktivitäten werden auf der Homepage noch bekannt gegeben.

weitere Informationen und Termine innerhalb des Artist in Residence Programms 
(Programm wird laufend aktualisiert)


Link zum Ebenböck-Haus

 

In Kooperation:

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Mit freundlicher Unterstützung von:

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