Dient „Erhalt der Demokratie“: NDR wollte nicht über Täter-Herkunft sprechen

Sender warnte vor „Rassismus“

Spurensicherung nach dem Blutbad von Ibrahim A.

Spurensicherung nach dem Blutbad von Ibrahim A.

Foto: Jonas Walzberg/dpa

Wieder Aufregung um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk!

Der tödliche Messerangriff in einem Regionalzug bei Hamburg schockiert ganz Deutschland: Am Mittwochnachmittag sticht Ibrahim A. (33) wahllos auf Personen im RE 70 zwischen Kiel und Hamburg ein. Bei seiner Horror-Tat tötet er ein 16-jähriges Mädchen und einen jungen Mann (19), verletzt sieben weitere Personen.

Bei dem Messer-Killer handelt es sich um einen Staatenlosen aus dem Gaza-Streifen (palästinensisches Gebiet). 2014 kommt Ibrahim A. als Flüchtling nach Deutschland, seit 2015 stand er bereits zwölfmal mit dem deutschen Gesetz in Kontakt.

ABER: Obwohl Kriminalität unter Zuwanderern ein wichtiges politisches Thema ist, wollte der öffentlich-rechtliche „NDR Hamburg“ nicht über die Herkunft des Täters sprechen!

Nach Auffassung des Senders führt die Aussage über die Herkunft von Ibrahim A. „zu einer diskriminierenden Verallgemeinerung oder zu Fehlinterpretationen.“ Zuerst machte das Portal „ÖRR Blog“ auf Twitter darauf aufmerksam.

Unter einem Facebook-Post empören sich die Bürger über die Horror-Tat im RE 70. Teil der Debatte: die Herkunft des Messer-Mörders. Das Social-Media-Team des gebührenfinanzierten Senders erklärt jedoch, dass die Herkunft für den Bericht nicht relevant sei „und zu einer diskriminierenden Verallgemeinerung oder zu Fehlinterpretationen“ führe.

Heißt: Die Herkunft des Täters wird bewusst weggelassen, um die Bürger nicht auf vermeintlich falsche Gedanken zu bringen.

Der NDR weigert sich über die Herkunft des Messer-Mörders zu sprechen - das führe zu Rassismus

Der NDR weigert sich, über die Herkunft des Messer-Mörders zu sprechen – das führe zu Rassismus

Foto: NDR Hamburg/Facebook

Bizarre Begründung

Das Social-Media-Team des Hamburger NDR legte nach und rechtfertigte ihr Herkunfts-Schweigen weiter – dieses Mal „zum Erhalt der Demokratie“. Und zwar: „Ja Korrektheit ist uns sehr wichtig. Ebenso, wie unsere Seiten von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu befreien.“

Soll heißen: Die Herkunft des Täters zu nennen, befeuere Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Das Verschweigen der Herkunft ist demnach ein anti-rassistischer Akt.

Der Hamburger NDR gibt sich verantwortungsvoll: „Je weniger wir über die Hintergründe einer Tat wissen, desto zurückhaltender sind wir bei der Nennung der Herkunft.“ Dass andere Medien über die Herkunft berichten, sei für den NDR noch lange kein Grund für eine Berichterstattung.

Auf BILD-Anfrage heißt es aus dem NDR: Zum Zeitpunkt des Facebook-Eintrags „wurde dort die Nationalität des Tatverdächtigen nicht genannt, da die Kolleg*innen entsprechend des Pressekodex über die Herkunft von Tatverdächtigen keine Spekulation anstellen wollten, die 'zu einer diskriminierenden Verallgemeinerung individuellen Fehlverhaltens führen kann'. Der Pressekodex ist in dem Landesfunkhaus wie im gesamten NDR bei entsprechenden Entscheidungen über die Nennung der Nationalität von Tatverdächtigen maßgeblich. Nach Bestätigung durch offizielle Behörden (gegen 19.10 Uhr) ist auch das NDR Landesfunkhaus Hamburg dazu übergegangen, die Herkunft des Tatverdächtigen zu nennen.“

(Lvdo)

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