Warum in die Ferne schweifen? Geochemische Fakten und
geologische Forschungsansätze zu Europas Goldvorkommen
und zur Herkunft des Nebra-Goldes
Gregor Borg
Abstract
Why roam distant lands? Geochemical facts and initial
geological research on Europe’s gold deposits and the
origin of the Nebra gold
The gold of the Nebra find shows features typical both of
native gold deposits, like the high silver content, and of placer
gold deposits, e. g. a significant tin content. Investigations
into the origin of the gold from Nebra turn out to be difficult
despite chemical analyses of the gold in use as only very few
comparative analyses for nuggets from European gold deposits exist up till now. There is a similarity between the Nebra
gold and gold artefacts from the Transylvanian area, the
so-called »A3« gold of Hartmann (197o; 1982). However, the
great inhomogeneity of the gold compositions of this group
of finds is problematic.
There is a range of rich European deposits of native and
primarily placer gold in addition to Transylvania, of which
some might already have been known – by observation of the
natural environment or specific exploration – in prehistoric
times. Moreover, several of these gold districts indicate traces
of copper and tin, metals which also give the Nebra gold its
characteristic composition.
At present, the few analyses of gold nuggets allow only a
preliminary assessment of the Thuringian native and placer
gold deposits as well as the Eder gold at Korbach in the
eastern Rhenish Slate Mountains in comparison to the Nebra
gold. Although no direct similarities to the gold of the Nebra
find can be stated to date, it becomes apparent that local
gold from both regions could have been »blended« with
imported Transylvanian gold. Artefact gold from northern
Central Europe as well as the Nebra gold show an individual
composition of limited distribution. This observation suggests
either an origin from a deposit in Central or western Europe
which is not yet well identified or points to either a deliberate
or unintentional metallurgical alloying for northern Central
Europe. If Transylvanian gold reached northern Central
Europe via the great trade routes along the rivers and was
alloyed here with local gold from the highlands, the central
German region must have been an important centre of the
gold trade and metallurgical processing in the Bronze Age.
Keywords: native gold deposits, placer gold, gold artefacts,
Central Europe, Transylvania, Bronze Age
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Zusammenfassung
Das Gold des Nebra-Fundes weist typische Merkmale sowohl
von Berggoldvorkommen, wie den hohen Silbergehalt, als auch
von Seifengoldvorkommen, z. B. einen signifikanten Zinngehalt,
auf. Untersuchungen zur Herkunft des Goldes von Nebra
gestalten sich trotz chemischer Analysen des verwendeten
Goldes schwierig, da bisher nur sehr wenige Vergleichsanalysen für Naturgold europäischer Goldvorkommen vorliegen.
Es besteht eine Ähnlichkeit des Nebra-Goldes mit Goldartefakten des siebenbürgischen Raumes, dem sogenannten »A3«Gold bei Hartmann (197o; 1982); dabei ist jedoch die sehr
große Inhomogenität der Goldzusammensetzungen dieser
Fundgruppe problematisch.
Neben Siebenbürgen gibt es eine Vielzahl reicher europäischer Vorkommen von Berg- und vor allem Seifengold,
von denen einige – durch naturräumliche Beobachtung oder
gezielte Exploration – bereits in prähistorischer Zeit bekannt
gewesen sein dürften. Mehrere dieser Golddistrikte weisen
zudem Spuren von Kupfer und Zinn auf, Metalle, die auch
dem Nebra-Gold seine charakteristische Zusammensetzung
verleihen.
Die wenigen Naturgoldanalysen lassen derzeit nur eine
vorläufige Bewertung der thüringischen Berg- und Seifengoldvorkommen sowie des Edergoldes bei Korbach im östlichen Rheinischen Schiefergebirge im Vergleich zum NebraGold zu. Obwohl bisher keine direkten Ähnlichkeiten mit dem
Gold des Nebra-Fundes festgestellt werden können, zeichnet
sich ab, dass lokales Gold aus beiden Regionen mit importiertem siebenbürgischen Gold »verschnitten« worden sein kann.
Artefaktengold des nördlichen Mitteleuropas wie auch das
Nebra-Gold weisen eine eigene, von geringerer Streuung
gekennzeichnete Zusammensetzung auf. Diese Beobachtung
legt entweder eine Herkunft aus einem noch nicht eindeutig
identifizierten Vorkommen Mittel- oder Westeuropas nahe
oder deutet auf eine gezielte oder unbeabsichtigte metallurgische Legierung für das nördliche Mitteleuropa hin. Wenn
siebenbürgisches Gold in der Bronzezeit über die großen
Handelsrouten entlang der Flüsse ins nördliche Mitteleuropa
gelangte und hier mit lokalem Gold der Mittelgebirge legiert
wurde, dürfte die mitteldeutsche Region ein bedeutendes
Zentrum des Goldhandels und metallurgischer Verarbeitung
gewesen sein.
Schlüsselbegriffe: Berggoldvorkommen, Seifengold, Goldartefakte, Mitteleuropa, Siebenbürgen, Bronzezeit
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GREGOR BORG
Einleitung
Gold ist ein seltenes Edelmetall und nicht allgemein verfügbar. Daher war es bereits früh ein Statussymbol mit großer
Bedeutung, bedingt durch Farbe, Glanz, Gewicht und seine
Verwitterungsresistenz. Auch die Himmelsscheibe von
Nebra erhält erst durch die Goldapplikationen ihre ästhetisch ansprechende Ausdruckskraft und wird damit gleichzeitig zum astronomischen wie kulturellen Informationsträger. Dem verwendeten Gold kommt damit sowohl im
Hinblick auf seine metallurgische, handwerkliche und
künstlerische Verarbeitung als auch auf seine geologische
und handelsökonomische Herkunft eine ganz besondere
Bedeutung zu.
Aus den bereits vorliegenden chemischen Analysen des
Goldes der Scheibe sowie der goldenen Schwertringe des
Fundes von Nebra (siehe Beitrag Pernicka in diesem Band)
ergibt sich eine Reihe von Fragen zu ihrer geologischen
Herkunft und deren historischen Konsequenzen:
• Spiegelt die Komposition des Nebra-Goldes die Zusammensetzung des natürlichen metallischen Rohstoffs wider
oder ist sie Ergebnis zufälliger bzw. gezielter anthropogener metallurgischer Legierung?
• Lässt sich, sofern sich die geogenen chemischen Signaturen der natürlichen Vorkommen in den Artefakten
erhalten haben, das verwendete Gold anhand seiner
Zusammensetzung einem Goldlagerstättendistrikt oder
gar einer einzelnen Lagerstätte zuordnen?
• Handelt es sich bei dem Gold um untertägig abgebautes
Berggold, um Seifengold aus den Flüssen und Bächen
goldführender Regionen oder um eine Mischung aus
beidem?
• Lässt sich die heutige Höffigkeit und Ergiebigkeit mittelund nordeuropäischer Flusssysteme für Seifengold auf
die Bronzezeit übertragen oder sind dem Aktualismus
Grenzen gesetzt?
• Wurde das prähistorische Europa von wenigen großen
Goldvorkommen versorgt und das Gold über weite Entfernungen gehandelt oder gab es bedeutende regionale
und lokale Goldlagerstätten, deren Gold ebenfalls den
Weg in die Verarbeitung fand und damit einen bedeutenden Wirtschafts- und Handelsfaktor dargestellt haben
dürfte?
Die Beantwortung nahezu aller hier aufgelisteten Fragen
bedarf des Vergleichs mit Gold bekannter natürlicher Vorkommen auf lokaler, regionaler und gesamteuropäischer
Ebene. Zusätzlich bedarf es eines Vergleichs mit der Goldzusammensetzung anderer Artefakte, um Aussagen über
Singularität oder Ähnlichkeit mit anderen verwendeten
Goldtypen machen zu können. Während für eine große Zahl
prähistorischer europäischer Goldartefakte durch die umfangreichen Untersuchungen Hartmanns (197o; 1982) Analysenergebnisse vorliegen, gibt es für die europäischen Berg- und
vor allem Seifengoldvorkommen bisher nur spärliche analytische Daten. Diese unbefriedigende Datenlage erlaubt
derzeit keine lagerstättenkundlich, analytisch und statistisch gesicherte Zuordnung des Goldes zu natürlichen Goldvorkommen Europas.
Im vorliegenden Beitrag sollen der derzeitige Wissensstand zur Zusammensetzung bekannter Berggold- und
Seifengoldvorkommen Europas zusammengefasst, das prähistorische Bildungs- und Ertragspotenzial von Goldseifen
erläutert sowie Ähnlichkeiten des Nebra-Goldes zu Artefaktengruppen bzw. den wenigen, derzeit geochemisch charakterisierten Goldlagerstättendistrikten diskutiert werden.
Die wissenschaftlich fundierte Untersuchung der Naturgoldvorkommen als Grundlage für die Herkunftsbestimmung des Nebra-Goldes und anderer Goldartefakte wird in
den kommenden Jahren eines der Ziele der kürzlich von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingerichteten
Forschergruppe »Der Aufbruch zu neuen Horizonten. Die
Funde von Nebra, Sachsen-Anhalt, und ihre Bedeutung für
die Bronzezeit Europas« sein.
Charakteristika (primärer) Berg- und (sekundärer)
Seifengoldvorkommen
Naturgold kommt in primären Lagerstätten als sogenanntes
»Berggold« und durch Prozesse wie Verwitterung, Erosion,
Transport und lokale Anreicherung in sekundären Lagerstätten als Seifengold vor. Dabei kann Berggold gediegen in
Quarzadern, als diskrete goldreiche Mineralphasen, z. B. in
Telluriden, oder in vergleichsweise geringen Konzentrationen in sulfidischen Erzen, z. B. in Pyrit oder Arsenopyrit,
vorliegen. Verwitterung führt in der Regel zur oberflächennahen Oxidation von Primärerzen, d. h. zum Abbau der
Metall
Mineral
Formel
Dichte
Gold
gediegenes Gold, z.T. legiert mit Silber, Kupfer, Zink oder Nickel
Au
19,3
Silber
in Legierung mit Gold, da löslich
Ag
10,5
Platin
relativ rein, als Legierung mit Eisen, Isoferroplatin(a)
oder Tetraferroplatin(b), Kupfer, Thulameenit(c) oder anderen
Platingruppenelementen (PGE)
(a)
19
Zinn
Cassiterit (Zinnstein)
SnO2
Chrom
Chromit
Eisen
(d)
(e)
Magnetit , Hämatit , Ilmenit
(c)
(f)
Pt3Fe, (b)PtFe,
Pt2FeCu
6,99
(Fe, Mg)(Cr, Al)2O4
4,8
(d)
5,18,
5,26,
(f)
4,76
(f)
Fe3O4,
FeTiO3
(e)
Fe2O3,
(d)
(e)
Tab. 1 Metallreiche Schwerminerale, ihre Mineralformel und spezifische Dichte (g/cm 3).
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Abb. 1 Großer, beim aktuellen Wasserstand
inaktiver Strudeltopf (Pfeil) am Flusslauf der
Bode, südlich von Thale, als Beispiel einer
besonders effektiven fluviatilen Schwermineralfalle. Die Goldführung der Bode ist u. a. durch
Homann (1993) in Waschversuchen belegt.
instabilen Sulfidminerale und zur Freisetzung des Goldes,
meist in Form von Goldflittern und Mikronuggets. An der
Oberfläche führt die Oxidation zur Ausbildung eines relativ
unlöslichen, quarz- und eisenhydroxydreichen, harten Residualmaterials, dem sogenannten »Eisernen Hut« (engl.
gossan), in dem Mikronuggets fein verteilt und vereinzelt
auch makroskopische Nuggets eingebettet sind. Mechanische Erosion dieser Hutgesteine setzt das Gold frei und
führt zum Abtrag und Transport, zunächst im Hangschutt
und schließlich in Bachläufen und Flusssystemen. Sowohl
bei der oxidativen Verwitterung als auch im Bodenprofil
kann es daneben zur lokalen Auflösung, Wiederausfällung
und Aufkonzentration des Goldes und damit zu Entstehung
und länger anhaltendem Wachstum von Goldnuggets kommen, die z. T. eindruckvolle Größen von einigen Gramm bis
zu mehreren Kilogramm erreichen können.
Der fluviatile Transport der erodierten Sedimentfracht
geschieht in Abhängigkeit von der Partikelgröße, spezifischen Dichte des Materials und der Fließgeschwindigkeit
bzw. Transportenergie. Dabei bewegen sich Sediment und
darin enthaltenes Gold im Wasser meist als Rollfracht,
springend oder seltener – bei sehr feinen Goldflittern – in
Suspension. Im Vergleich zu anderen Schwermineralen
(Dichte > 3,5 g/cm3) führt die extrem hohe Dichte des Goldes
(19,3 g/cm3; Tab. 1) bei allen Verwitterungs-, Erosions- und
Transportprozessen zu einer relativ schnellen und effektiven Trennung und Anreicherung. Neben typischen silikatischen Schwermineralen wie Granat, Zirkon und Turmalin
können auch eine Reihe anderer als Metallrohstoff potenziell bedeutender Minerale enthalten sein, die im Nachfolgenden aufgelistet sind.
Lokale Fallensituationen in Fließgewässern, wie Strudeltöpfe (Abb. 1), Pralltöpfe unterhalb von Wasserfällen, Gesteinsrippen oder hochenergetische Prallhänge in Flussbiegungen, führen zur selektiven Anreicherung der Schwerminerale durch Auswaschung der weniger dichten Partikel
und so zur Bildung von Schwermineralseifen. Die Menge
der akkumulierten Schwerminerale hängt dabei von der
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angelieferten Menge wie auch von der Dauer der natürlichen Mineralseparation in der jeweiligen Fallensituation
ab. In Strudeltöpfen von Bächen und Flüssen Gold vererzter
Regionen können sich Goldseifen von bis zu mehreren Kilogramm bilden, die dann relativ einfach und ohne bergmännische Verfahren zu gewinnen sind.
Die Silbergehalte im Naturgold werden sowohl von primären (so beim Berggold) als auch von sekundären (im
Nugget- oder Seifengold) Prozessen kontrolliert. Während
Berggold, in Anhängigkeit vom Chemismus der hydrothermalen Erzlösungen, zumeist Silbergehalte von 1o–2o % aufweist, sind durch chemische Lösung und Wiederausfällung
gebildete Goldnuggets und Goldkristalle sowie fluviatiles
Seifengold meist silberärmer oder fast silberfrei. Der
geringe Silber- und Kupfergehalt im Flusswasser transportierter Goldflitter und Mikronuggets ist auf die relativ gute
Löslichkeit von Silber und Kupfer zurückzuführen, während größere fluviatil transportierte Nuggets oft noch relativ silberreiche Kerne und silberarme Rinden aufweisen.
Dies bedeutet, dass insbesondere fluviatiles Seifengold
während seines Transports eine systematische Veränderung erfährt und in Abhängigkeit von Partikelgröße und
Transportentfernung in der Regel zunehmend reiner, d. h.
silber- und kupferärmer, wird. Exemplarisch ist dies von
Herzog u. a. (1997) an primären und sekundären Goldvorkommen in der Oberpfalz demonstriert worden.
Prähistorische und moderne Akkumulationsraten von
Seifengold im nördlichen Mitteleuropa – ein Vergleich
Europa weist zahlreiche Regionen mit Berg- und Seifengoldvorkommen auf (Abb. 2), von denen – zumindest in
Bezug auf Goldseifen – meist nur wenige als mögliche prähistorische und historische Goldproduzenten in Betracht
gezogen werden. Dies sind z. B. die Regionen Siebenbürgen
in Rumänien (Ertl 1997), die westliche Iberische Halbinsel
(Leistel/Marcoux 1995) sowie das Massif Central und die
Bretagne in Frankreich (Guiollard 2oo4). Anderen Vorkom-
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738
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primäre und sekundäre
Goldvorkommen
0
500 km
Abb. 2 Übersichtskarte primärer und sekundärer europäischer Goldvorkommen.
Abb. 3 Goldnugget mit einem Gewicht von
9,64 g. Das Nugget wurde 2oo4 von H. Martin bei
einem Spaziergang im Bereich des Oberlaufs der
Schwarza im Thüringer Wald gefunden.
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men, wie dem Rheingold (Albietz 1951), Edergold (Weber
1987; Kulick u. a. 1997), böhmischen Gold (Waldhauser
1995) oder thüringischen und lausitzischen Gold1 wird
heute mengenmäßig eine eher untergeordnete Bedeutung
beigemessen, da diese nach derzeitigen wirtschaftlichen
Kriterien wie Gehalt und Tonnage als wenig ergiebig angesehen werden. Dabei ist fast in Vergessenheit geraten, dass
z. B. die Produktion von Seifengold allein aus dem Oberrhein zwischen Basel und Karlsruhe in den Jahren 18o4 bis
1834 insgesamt 14o,92 kg betrug (Guiollard 2oo4).
Erste grundlegende Publikationen zum Berggold Siebenbürgens bzw. Berg- und Seifengold Thüringens stellen die
Arbeiten von Schumacher (1912) und v. Wichdorff (1914)
dar. Neuere deskriptive Arbeiten über primäre Goldvorkommen in Europa sowie regionale metallogenetische Studien primärer und sekundärer Goldvorkommen sind relativ
rar und beschränken sich auf kurze Überblicke von Lehrberger (2oo1) für das zentrale und östliche Europa, von
Schade (1987; 1998) für das Thüringer Schiefergebirge, von
Stribrny u. a. (1988) für das östliche Rheinische SchieferAbb. 4 Interpretation von Klimaentwicklung (a),
Erosions- und Sedimentationsraten (b) sowie
Goldakkumulation in Flussseifen (c) in Mitteleuropa seit der letzten Vereisung. Deutlich
erkennbar sind die erhöhten Akkumulationsraten von Seifengold in prähistorischer Zeit
nach Abklingen des Permafrostes.
gebirge, von Zachariáš u. a. (2oo1) für die westliche Tschechische Republik sowie von Oszczepalski u. a. (2oo2) und
von Piestrzynski u. a. (2oo2) für den polnischen Kupferschiefer; daneben liegen umfassende Arbeiten von Paar
(1997), Aman u. a. (1999) und Ebner u. a. (1999) für die Ostalpen, von Marignac/Cuney (1999) für das Massif Central
und schließlich von Leistel u. a. (1998) für die Iberische
Halbinsel vor. Die weite Verbreitung von Goldseifen ist von
Homann (1989; 1993; 1996) umfassend für das Rheinische
Schiefergebirge, den Harz und Kyffhäuser dokumentiert
worden. Für Teile des Schwarzwaldes sind ähnliche Vorkommen bei Störk (1996) und Homann (1996) sowie für
den Westteil der Böhmischen Masse bei Lehrberger (z. B.
Lehrberger u. a. 1988; Lehrberger 1996) beschrieben.
Das gesamte im Fund von Nebra verwendete Gold umfasst nur eine Menge von ca. 5o g (Wunderlich pers. Mitteilung). Obwohl eine solche Menge problemlos über sehr
große Entfernungen transportiert und gehandelt worden
sein könnte, ist eine Gewinnung aus Seifengold- oder Berggoldvorkommen der näheren oder weiteren Umgebung
T °C
a
Klima
Permafrost in
Mitteleuropa
-8
-6
-4
Temperaturkurve
-2
Vereisung
0
1.600
+2
20.000
15.000
10.000
5.000
2.000
0
B.C.
A.D.
b
Erosion
bzw. Sedimentfracht
fluviatil
Erosionsmasse
glazial
chemisch
20.000
15.000
10.000
5.000
B.C.
1.600
2.000
0
A.D
c
Au-Akkumulation in Seifen
Gold in
fluviatilen Seifen
ohne Goldabbau
Seifeninhalt (kumulativ)
mit Goldabbau
?
?
20.000
15.000
B.C.
1 Schade 1987; Schade 1998; Schade 2oo1;
Schade/Birke 2oo2.
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10.000
5.000
1.600
0
2.000
A.D.
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Abb. 5 Die Mac Mac Pools im Osttransvaal, Südafrika, stellen eine sehr effektive Schwermineralfalle im Pralltopf unterhalb des Wasserfalls dar. Die Goldsucher des späten 19. Jh. entdeckten die über lange Zeit angereicherten Goldseifen, der Abbau hinterließ aber keine sichtbaren Spuren.
ebenso gut möglich. Der eindruckvolle Fund eines 9,64 g
schweren Goldnuggets vom Mai 2oo4 (Abb. 3) in einem
Bachlauf des oberen Schwarzatals bei Katzhütte im Thüringer Wald, etwa 8o km südwestlich des Mittelberges, belegt
dies anschaulich. Bei diesem Goldnugget handelt es sich
zudem um den Zufallsfund eines Spaziergängers und keineswegs um das Ergebnis gezielter Goldwäsche. Große
Goldnuggets sind auch aus dem Vorderrhein (Lehrberger
2oo1) und mehrfach aus den Flüssen des Massif Central
geborgen worden (Guiollard 2oo4). Dazu gehört auch der
spektakuläre Fund des 543 g schweren Nuggets La pepite
des Avol aus der Ardèche in Frankreich (Guiollard 2oo4).
Zudem ist anzunehmen, dass die heutigen Goldakkumulationsraten der Fließgewässer der Europäischen Mittelgebirge deutlich unter denen der ersten Jahrtausende nach
der letzten großen Vereisung liegen dürften.
Das bronzezeitliche Landschaftsbild Mitteleuropas hatte
sich seit dem Maximum der letzten Vereisung um etwa
18 ooo v. Chr. (Abb. 4a) weitgehend unter dem Einfluss des
postglazialen Klimas entwickelt. Dabei lagen weite Teile
Mitteleuropas noch bis in die Jüngere Dryas (bis etwa
82oo v. Chr.) unter dem Einfluss von Permafrost (Karte
1987; van Husen 1987). Die Mittelgebirge erfuhren hierbei
eine tiefgründige Verwitterung und Vergrusung der anstehenden Gesteine und der (lokal) enthaltenen Vorkommen
von Berggold. Der tiefgründigen Verwitterung standen aber
zunächst nur relativ geringe Erosionsraten gegenüber, da
der Permafrost den Verwitterungsschutt zunächst noch
fixierte, so dass dieser anfänglich nicht abtragungsverfügbar war (Abb. 4b). Nachfolgend, insbesondere im Subboreal
(25oo–15oo v. Chr.), führten erhöhte Niederschlagsraten zu
deutlich höheren fluviatil-mechanischen Erosionsraten des
vergrusten, abtragungsverfügbaren Verwitterungsschutts in
den Hoch- und Mittelgebirgen. Dies bedingte wiederum
große Mengen an Sedimentfracht in Bächen und Flüssen2.
In dieser Zeit dürfte die Akkumulationsrate von Seifengold
aus dem erodierten und fluviatil transportierten glazialen
und postglazialen Verwitterungsschutt erheblich über der
heutigen Akkumulationsrate gelegen haben (Abb. 4c). Den
bronzezeitlichen Goldsuchern bot sich nach der langen Zeit
anthropogen noch ungestörter Goldanreicherung ein reiches
Lagerstättenpotenzial in den verschiedenen Typen fluviatiler
Schwermineralfallen. Die Gewinnung von Gold aus solch
reichen Vorkommen unterbrach den Akkumulationsprozess (Abb. 4c), der sich im Zuge der anschließend gemäßigteren Erosions- und Sedimentationsraten auf deutlich niedrigerem Niveau fortsetzte.
Die heute vergleichsweise geringeren fluviatil-mechanischen Erosionsraten (Litt 1988; Mäckel/Friedmann 1999)
und dementsprechend niedrigeren Akkumulationsraten
von Gold in Flussseifen können daher wahrscheinlich nicht
in prähistorische Zeit extrapoliert werden. In moderner
Zeit behindern zudem anthropogene wasserbauliche Eingriffe in die Fluss- und Bachläufe durch Staustufen, Begra-
2 Müller 1995; Litt u. a. 2oo1; Richter u. a. 197o;
Brunotte/Garleff 198o; Litt 1988; Lehmann/
Präger 1992.
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digungen und Uferbefestigungen stark die Entstehung von
hochenergetischen Fallensituationen für Goldseifen.
Die Identifikation von in prähistorischer Zeit abgebauten Seifengoldvorkommen gestaltet sich außerordentlich
schwierig, da Gewinnungsspuren von Flussseifen in aktiven
Fließgewässern durch anschließende Sedimentation und/
oder Erosion meist vollständig beseitigt wurden. Das Fehlen
archäologischer Belege für bronzezeitliche Seifengoldgewinnung in Mitteleuropa lässt daher zunächst keine entsprechenden negativen Schlussfolgerungen für das prähistorische Lagerstättenpotenzial oder die tatsächlich in dieser
Zeit gewonnenen Goldmengen zu. Typische reiche Seifengoldfunde im Zuge der Entdeckung von Gold im östlichen
Transvaal Südafrikas können hier als moderner Vergleich
dienen. Das Seifengold der Prall- und Strudeltöpfe der
Mac Mac Pools und Bourke’s Luck Potholes hatte sich im
Laufe hunderter bis tausender Jahre durch Erosion goldhaltiger Gesteine angereichert. Gegen Ende des 19. Jh. beAbb. 6 Die Bourke’s Luck Potholes im Osttransvaal, Südafrika, sind eine Ansammlung tief eingeschliffener Strudeltöpfe, die im Laufe der
Erosion inaktiv und durch neue Strudeltöpfe
ersetzt wurden. Auch hier wurden die Goldsucher gegen Ende 19. Jh. fündig (Bourke’s Luck!),
ohne dass sichtbare Bergbauspuren zurückblieben.
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scherte die Entdeckung dieser bonanza ihren Entdeckern
einen reichen Fund, ohne dass in der Umgebung beider
Vorkommen erkennbare Abbauspuren oder Halden entstanden (Abb. 5–6).
Bei der Suche nach der möglichen Herkunft des NebraGoldes ist daher davon auszugehen, dass auch näher
benachbarte Seifengoldvorkommen des Thüringer Waldes,
des Rheinischen Schiefergebirges, der Böhmischen Masse,
der Alpen, Englands, Irlands und der Iberischen Halbinsel
in prähistorischer Zeit Gold in signifikanten Mengen geliefert
haben dürften, die deutlich über den heute zu findenden
Mengen gelegen haben. Geochemisch und mineralogisch
unterscheidet sich das heute akkumulierende Seifengold
nicht von dem der Bronzezeit und ermöglicht daher Untersuchungen zur geochemischen Charakterisierung der Naturgoldvorkommen für den chemischen Vergleich mit dem
Gold von Nebra und anderen europäischen Goldartefakten.
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Analytik von Berggold, Seifengold und Goldartefakten
Viele der europäischen Edelmetallvorkommen sind in
den vergangenen Jahrzehnten geologisch beschrieben und
metallogenetisch gedeutet worden. Trotzdem liegen nur
äußerst wenige Daten über die geochemische Zusammensetzung von Naturgold vor (Tylecote 1987). Insbesondere
die mikroanalytische Untersuchung von Naturgold, z. B.
mittels Laser Ablation-Induced Coupled Plasma-Massenspektrometrie (LA-ICP-MS) ist ein relativ neues Verfahren.
Die wenigen publizierten Analysen geben in der Regel den
Silbergehalt des Naturgoldes, seltener den Kupfergehalt
und nur in wenigen Ausnahmefällen Angaben über die
Gehalte von Blei, Zinn oder Platin an. Sie beziehen sich
sowohl auf natürliche und anthropogene Beimischungen
von Silber, Kupfer, Zinn und seltener Nickel und Tellur in
Form von Legierungen (Watling u. a. 1999; Chen u. a. 1997;
Chapman u. a. 2ooo) als auch auf Einschlüsse von Platin
oder Platingruppenmineralen (PGM; Junk/Pernicka 2oo3).
Im Folgenden werden die neuen analytischen Daten zur
Zusammensetzung des Nebra-Goldes (siehe Beitrag Pernicka
in diesem Band) mit den wenigen publizierten Daten von
Berg- und Seifengold aus Siebenbürgen, von Goldnuggets
und sekundär gebildeten Goldkristallen (Abb. 7) aus dem
Edergebiet sowie Berg- und Seifengold aus Thüringen verglichen und diskutiert. Dieser Vergleich bezieht auch den
umfassenden Datenbestand für prähistorische europäische
Goldartefakte aus Hartmann (197o; 1982) mit ein. Systematische und detaillierte Untersuchungen der zeitlichen, räumlichen, geologischen und technischen Beziehungen der ver-
Abb. 7 Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme eines idiomorphen
Goldkristalls aus dem Einzugsgebiet der Eder, vermutlich durch Auflösung
von Berggold und sekundäre Wiederausscheidung entstanden (Bildbreite
o,14 mm).
schiedenen von Hartmann identifizierten Goldtypen zu den
europäischen Lagerstättendistrikten stehen aber noch aus.
Bei allen Versuchen, Gold von Artefakten mit Naturgold
zu vergleichen, ergibt sich die Frage, ob das vorliegende
Gold die geochemische Signatur einer oder mehrerer LagerÈA3Ç-Gold (Hartmann 1970; 1982)
Einzelfund
2Ð6 Funde
> 6 Funde
ÈA3CÇ-Gold (Hartmann 1970; 1982)
Einzelfund
2Ð6 Funde
ÈA3DÇ-Gold (diese Studie)
Einzelfund
2Ð6 Funde
Donaulnder
Rumnien
Funde von Mykenae
Abb. 8 Verteilungskarte des »A3«-Goldes. Deutlich sichtbar sind die Cluster des Donauraumes (gelbe Punkte), der Ägäis mit kupferreichem Gold »A3C«
(rote Quadrate) sowie den Funden im nördlichen Mitteleuropa (hier als eigene Gruppe, »A3D«, bezeichnet; orange Punkte).
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stätten abbildet, das Produkt bewusster metallurgischer
Legierung bzw. erneuter Einschmelzung (Recycling) darstellt oder das Ergebnis beider, d. h. natürlicher und anthropogener, Ursachen ist. Die Tatsache, dass beispielsweise
einige Materialgruppen bzw. Goldtypen aus Hartmanns
Studie (Hartmann 197o), wie etwa das »N«-, »NC«- und
»MC«-Artefaktengold der westlichen Iberischen Halbinsel,
sehr ähnliche chemische Signaturen aufweisen wie der
bedeutende gold- und zinnführende Lagerstättendistrikt
des Iberischen Pyritgürtels (Leistel/Marcoux 1995), legt
nahe, dass sich die Zusammensetzung der spezifischen
Lagerstätten zumindest in einigen Fällen in der Zusammensetzung des Goldes der Artefakten erkennbar abzeichnet.
Das Nebra-Gold im Vergleich zu Naturgoldvorkommen
Auf die chemische Ähnlichkeit des Nebra-Goldes mit dem
»A3«-Gold Hartmanns wurde bereits von Pernicka (siehe
Beitrag in diesem Band) hingewiesen. Allerdings handelt es
sich bei der Gruppe »A3« um Artefaktengold, das für sich
allein genommen zunächst nur begrenzte Aussagen über
die Herkunft des metallischen Rohstoffs erlaubt. Die von
Hartmann für dieses »A3«-Gold, das besonders im Donauraum, aber untergeordnet auch im nördlichen Mitteleuropa
auftritt (Abb. 8), angegebene durchschnittliche Zusammensetzung von ca. 76 % Au, 23 % Ag, o,3 % Cu und in einem
Teil der Objekte etwa o,1–o,2 % Sn weist auf den ersten Blick
eine deutliche Ähnlichkeit mit dem Nebra-Gold auf. Die
durchschnittliche Zusammensetzung der Goldapplikationen der Scheibe und der Schwerter liegt bei ca. 75,5 % Au,
24,2 % Ag, o,3 % Cu und o,o1–o,o2 % Sn (unter Auslassung
des Goldes der Barke, welches einen signifikant höheren
Goldgehalt von 83,7 % zeigt). Allerdings weisen mehr als
1o % der von Hartmann analysierten Objekte keine messbaren Spuren von Zinn auf, und die Kupfergehalte schwanken im Bereich mehrerer Größenordnungen (Abb. 9a). Hartmann selbst diskutierte diese Heterogenität und vermutete
eine Herkunft des Goldes aus mehr als einer Lagerstätte
und sowohl aus Berg- wie aus Seifengold unterschiedlicher
Reinheit (Hartmann 197o, 4o f.). Ein Cluster mykenischer
Goldartefakte der Ägäis und aus Teilen des Donaugebietes
(Abb. 8), von Hartmann aufgrund seines deutlich höheren
Kupfergehaltes als »A3C« benannt, unterscheidet sich signifikant vom übrigen »A3«-Gold und auch vom Nebra-Gold.
Bei geologisch-metallogenetischer Betrachtung der Zusammensetzung des Nebra-Goldes fallen einige Charakteristika
und mögliche Widersprüchlichkeiten auf. Der ungewöhnlich hohe Silbergehalt von ca. 24 % deutet geologisch auf
Berggold, das Vorkommen von Zinn jedoch auf Seifengold
hin. Hartmann (197o) geht davon aus, dass nur Seifengold
erkennbare Zinngehalte aufweisen könne, da dies in Form
von separatem Cassiterit (Zinnstein) in Seifen vorkommt,
zusammen mit Gold gewonnen und beim Schmelzen (unbeabsichtigt) mit dem Gold legiert wurde. Es gibt jedoch
mehrere europäische Lagerstättendistrikte, in denen sowohl
bedeutende Gold- wie auch Zinnvorkommen zu finden sind,
wie z. B. Cornwall, die nordwestliche Iberische Halbinsel
3 Schumacher 1912; Tylecote 1987; Pock 2oo1;
Hauptmann u. a. 1995.
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(Leistel/Marcoux 1995), das Erzgebirge, die Bretagne, das
Massif Central, Korsika und der Apennin (Tylecote 1987).
Darüber hinaus führt die starke Verwitterungsresistenz
von Cassiterit dazu, dass dieses Mineral über weite Entfernungen transportiert werden kann und in den Schwermineralspektren vieler rezenter Flusssysteme zu finden ist.
Im Folgenden werden die vorhandenen Daten von
Nebra, Hartmanns »A3«-Gold sowie von verschiedenen
Naturgoldvorkommen aus geologischer Sicht verglichen.
Die zu diesem Vergleich herangezogenen Daten für Naturgold stammen aus wenigen publizierten und z. T. nur im
Internet verfügbaren Quellen und beruhen auf sehr unterschiedlicher Analytik. Im Einzelnen handelt es sich beim
siebenbürgischen Berggold um nasschemische Analysen
(Schumacher 1912) und ICP-MS Analysen (Hauptmann u. a.
1995), beim siebenbürgischen Seifengold um Analysen
unbenannter Methodik (Tylecote 1987), beim Edergold
sowie beim thüringischen Berg- und Seifengold um semiquantitative Rasterelektronenmikroskopanalysen (SEM-EDX;
Pock 2oo1; Pock 2oo3). Zu Darstellungszwecken ist bei einigen Analysen, deren Cu-Gehalte unter der Nachweisgrenze
(hier o,1 %) lagen, das Au/Cu-Verhältnis mit dem halben
Wert der Nachweisgrenze berechnet worden. Die Angaben
zum Zinngehalt des Naturgoldes sind so erratisch, dass derzeit eine statistische Auswertung noch unterbleiben muss.
Die folgenden vorsichtigen Vergleiche konzentrieren sich
daher ausschließlich auf den Vergleich der Au/Cu- und
Au/Cu-Verhältnisse.
Das Nebra-Gold, Hartmanns »A3«-Gold und die siebenbürgischen Naturgoldvorkommen
Im logarithmischen Diagramm Au/Cu gegen Au/Ag (Abb. 9a)
unterscheidet sich das Gold der Barke der Himmelsscheibe
deutlich durch sein höheres Au/Ag-Verhältnis vom übrigen
Gold des Nebra-Fundes (vergleiche hierzu im Detail Beitrag
Pernicka in diesem Band). Stellt man im gleichen Diagramm Hartmanns »A3«-Gold des Donaugebietes dar, so
ergibt sich folgendes Bild: Die Werte des »A3«-Goldes
streuen im Au/Cu-Verhältnis über bis zu zwei Größenordnungen, während das Au/Cu-Verhältnis eine maximale
Streuung von einer Größenordnung aufweist. Hier zeigt
sich bereits die zuvor erwähnte und auch bei Hartmann
(197o; 1982) diskutierte große Heterogenität des »A3«Goldes, zurückgeführt auf unterschiedliche primäre und
sekundäre Lagerstätten, deren Lage Hartmann aufgrund
der Häufung der Funde in Siebenbürgen vermutet (Abb. 8).
Die verfügbaren Daten des siebenbürgischen Berg- und Seifengoldes3 belegen die Spannbreite der Au/Ag- und Au/CuVerhältnisse des »A3«-Goldes recht deutlich (Abb. 9b) und
bestätigen Hartmanns Vermutung der großen chemischen
Variation der Naturgoldvorkommen Siebenbürgens. Beide
Felder des Nebra-Goldes liegen vollständig im Hauptfeld
des »A3«-Goldes und sind damit zunächst nicht von diesem
zu unterscheiden.
In Hartmanns Studien (197o; 1982) umfasst die Fundgruppe
»A3« neben der Mehrzahl der Objekte aus dem Donaugebiet
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744
GREGOR BORG
10.000
10.000 Au/Ag
1.000
1.000
100
100
10
10
1
1
Au/Cu
0,1
10
100
1.000
10
1.000
1.000
100
100
10
10
1
1
Au/Cu
100
1.000
10.000
Goldartefakte
Nebra-Gold
ÈA3DÇ nrdl. Mitteleuropa
(Hartmann 1970; Hartmann 1982)
ÈA3Ç Donaugebiet
(Hartmann 1970; Hartmann 1982; n=128)
1.000
10.000
Goldartefakte
ÈA3Ç Donaugebiet
(Hartmann 1970;
Hartmann 1982;
n=128)
Abb. 9b Goldartefakte der Fundgruppe »A3« im Vergleich zu Naturgoldvorkommen Siebenbürgens. Sowohl Naturgold als auch Artefakte zeigen
eine auffällig breite Streuung des Au/Cu-Verhältnisses.
10.000
Au/Ag
10
100
Naturgold
Siebenbrgen, Seifengold
(Tylecote 1987)
Siebenbrgen, Berggold
(Hauptmann u. a. 1995)
Siebenbrgen, Berggold
(Schumacher 1912; n=7)
Abb. 9a Vergleich des Au/Cu- und Au/Ag-Verhältnisses des Nebra-Goldes
mit dem »A3«-Gold des Donaugebietes (logarithmische Skalen!). Die Ähnlichkeit beider Gruppen, aber auch die Heterogenität des »A3«-Goldes ist
offensichtlich.
0,1
Au/Cu
0,1
10.000
Goldartefakte
Nebra-Gold
ÈA3Ç Donaugebiet
(Hartmann 1970; Hartmann 1982; n=128)
10.000
Au/Ag
Au/Ag
Au/Cu
0,1
10
100
Naturgold
Siebenbrgen, Seifengold
(Tylecote 1987)
Siebenbrgen, Berggold
(Hauptmann u. a. 1995)
Siebenbrgen, Berggold
(Schumacher 1912; n=7)
1.000
10.000
Goldartefakte
Nebra-Gold
ÈA3DÇ nrdl. Mitteleuropa
(Hartmann 1970;
Hartmann 1982)
ÈA3Ç Donaugebiet
(Hartmann 1970;
Hartmann 1982;
n=128)
Abb. 9c Goldartefakte der Fundgruppe »A3« im Vergleich zur Untergruppe der Artefakte aus dem nördlichen Mitteleuropa (hier als »A3D«
bezeichnet) und den Goldfunden von Nebra. Die beiden letzteren bilden
eine kohärente Gruppe mit relativ engem Streubereich.
Abb. 9d Goldartefakte der Fundgruppe »A3« im Vergleich zu Naturgoldvorkommen Siebenbürgens. Die Herkunft des Nebra-Goldes sowie des
»A3D«-Goldes aus speziellen Siebenbürgener Vorkommen ist danach
möglich.
auch 2o Artefakte aus Deutschland (15), Holland (2), der
Schweiz (1), Dänemark (1) und England (1). Diese räumlich
deutlich von den Funden des Donauraumes getrennte
Gruppe ist interessanterweise durch eine erheblich geringere Streuung der Au/Ag- und Au/Cu-Verhältnisse charakterisiert und soll daher hier mit »A3D« bezeichnet werden.
Das Nebra-Gold stimmt, mit Ausnahme des Goldes der
Barke (Abb. 9c), sehr gut mit dieser Gruppe überein und
weist ein Au-Ag-Cu-Verhältnis auf, das speziell diesen bronzezeitlichen Artefakten des nördlichen Mitteleuropas eigen
zu sein scheint. Dass eine solche Untergruppe eine deutliche Kohärenz aufweist, zugleich aber aufgrund ihrer Analysendaten innerhalb des erheblich weiteren Feldes der Arte-
fakte »A3« des Donaugebietes derzeit nur schwer trennbar
ist, kann mit verschiedenen Ursachen erklärt werden, die
hier zunächst ohne Gewichtung benannt werden sollen:
• Es kann sich bei dem »A3D«-Gold um eine metallurgische Charge aus Siebenbürgen handeln, die bewusst oder
zufällig für den nördlichen mitteleuropäischen Raum
hergestellt wurde und diesen versorgt hat.
• Es handelt sich um Gold aus einer geologisch/geochemisch markanten Lagerstätte Siebenbürgens, die den
nördlichen mitteleuropäischen Raum beliefert hat.
• Es handelt sich um eine Lagerstätte des mitteleuropäischen oder nördlichen mitteleuropäischen Raumes, die
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10.000
10.000 Au/Ag
1.000
1.000
100
100
10
10
1
1
Au/Cu
0,1
10
100
1.000
10
10.000
1.000
1.000
100
100
10
10
1
1
Au/Cu
Naturgold
Siebenbrgen, Seifengold
(Tylecote 1987)
Siebenbrgen, Berggold
(Hauptmann u. a. 1995)
Siebenbrgen, Berggold
(Schumacher 1912; n=7)
Eder, Seifengold
(Pock 2003)
1.000
1.000
10.000
Abb. 9f Naturgold Thüringens im Vergleich zum Nebra- und »A3D«-Gold.
Das Berg- und Seifengold Thüringens zeigt die typische Abreicherung von
Silber und Kupfer durch chemische Lösung während des fluviatilen Transports. Bei dieser »Reifung« des Seifengoldes und einer als wahrscheinlich
anzunehmenden größeren Streuung des Berggoldes dürfte allerdings auch
Gold mit einer ähnlichen Zusammensetzung wie das »A3D«-Gold und das
Nebra-Gold entstanden sein.
10.000
Au/Ag
100
100
Goldartefakte
Naturgold
Thringen, Seifengold
Nebra-Gold
(Pock 2001; Gumprich 2004)
ÈA3DÇ nrdl. Mitteleuropa
Thringen, Berggold
(Hartmann 1970;
(Pock 2001)
Hartmann 1982)
Abb. 9e Die Goldfunde von Nebra im Vergleich zu Naturgoldvorkommen
des Edergebietes und Thüringens. Das Nebra-Gold unterscheidet sich signifikant von den verfügbaren Daten für Naturgold des Edergebietes und
Thüringens.
10
Au/Cu
0,1
10.000
Goldartefakte
Naturgold
Nebra-Gold
Thringen, Seifengold
(Pock 2001; Gumprich 2004)
Thringen, Berggold
(Pock 2001)
Eder, Seifengold
(Pock 2003)
0,1
Au/Ag
10.000
Goldartefakte
Nebra-Gold
ÈA3Ç Donaugebiet
(Hartmann 1970;
Hartmann 1982;
n=128)
Au/Ag
Au/Cu
0,1
10
100
Naturgold
Thringen, Seifengold
(Pock 2001; Gumprich 2004)
Thringen, Berggold
(Pock 2001)
Siebenbrgen, Seifengold
(Tylecote 1987)
Siebenbrgen, Berggold
(Hauptmann u. a. 1995)
Siebenbrgen, Berggold
(Schumacher 1912; n=7)
1.000
10.000
Goldartefakte
Nebra-Gold
ÈA3DÇ nrdl. Mitteleuropa
(Hartmann 1970;
Hartmann 1982)
ÈA3Ç Donaugebiet
(Hartmann 1970;
Hartmann 1982;
n=128)
Abb. 9g Naturgold Siebenbürgens und des Edergebietes im Vergleich
zum Nebra- und »A3«-Gold. Naturgold aus Siebenbürgen mit lokalen
Beimischungen von Edergold dürfte eine Zusammensetzung vergleichbar
dem Nebra-Gold produziert haben und ist damit als Herkunft des Goldes
nicht auszuschließen.
Abb. 9h Naturgold Thüringens und Siebenbürgens im Vergleich zum
Nebra-, »A3D«- und »A3«-Gold. Auch die Beimischung von Thüringer
Seifengold zu Siebenbürgener Gold kommt für das »A3D«- und das NebraGold als Herkunft in Frage. Thüringer Seifengold dürfte auch eine durchaus plausible Quelle des Goldes der Barke darstellen.
von den siebenbürgischen Lagerstätten oder Lieferungen
der dortigen Metallurgen unabhängig war und zufällig vergleichbare geochemische Zusammensetzungen aufweist.
• Das »A3D«-Gold entstammt einer zeitlich begrenzten
Phase mit Präferenz einer speziellen metallurgischen
Verarbeitung.
• Metallurgische Werkstätten des nördlichen mitteleuropäischen Raumes haben gezielt oder zufällig eine spezielle
Legierung produziert, die eine relativ geringe Variabilität
aufweist.
• Die Lieferungen aus Siebenbürgen wurden mit Gold aus
einem anderen, ausreichend ergiebigen Lagerstättendistrikt ergänzt und gemischt (wo?) und anschließend
über die Handelswege des nördlichen Mitteleuropa
weitergehandelt.
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746
GREGOR BORG
Die Untergruppe »A3D« stimmt nur mit wenigen der siebenbürgischen Naturgoldsignaturen überein (Abb. 9d), was
entweder für die Herkunft aus nur einer oder wenigen sehr
ähnlichen Lagerstätten mit entsprechenden geochemischen
Charakteristika spricht oder ein gänzlich anderes Liefergebiet vermuten lässt. Allerdings dürfte die Erklärung einer
speziellen metallurgischen Legierung »für den nördlichen
mitteleuropäischen Raum« weniger wahrscheinlich sein.
Ein Vergleich des Nebra-Goldes mit den wenigen derzeit
verfügbaren Daten für Berg- und Seifengold des Thüringer
Schiefergebirges und einigen Goldnuggets bzw. durch
Lösung und Wiederausscheidung gebildeten Goldkristallen
aus dem Edergebiet des östlichen Rheinischen Schiefergebirges belegt zunächst eine signifikante Andersartigkeit im
Au/Ag- und Au/Cu-Verhältnis (Abb. 9e). Allerdings ist zu
berücksichtigen, dass Berggold nach der Freisetzung und
während des anschließenden fluviatilen Transports meist
einem kontinuierlichen Silber- und untergeordnet auch
Kupferverlust durch Herauslösung unterliegt (vgl. hierzu
auch Herzog u. a. 1995). Diesen Prozess illustrieren die
Daten des Thüringer Waldes in exemplarischer Weise
(Abb. 9f), wobei zu bedenken ist, dass die beiden einzigen
verfügbaren Analysen die tatsächliche Variabilität der
Berggoldvorkommen des Thüringer Schiefergebirges nicht
adäquat wiedergeben. Die Entwicklungs- oder Reifungstrends des durch Herauslösung von Silber und Kupfer
zunehmend reineren Seifengoldes decken einen deutlichen
Teil der Fundgruppe »A3D«, das Gold der Barke und auch
einen Teil des übrigen Nebra-Goldes ab (Abb. 9f). Unter der
Annahme einer größeren Variabilität der Berggoldvorkommen des Thüringer Waldes bedeutet dies, dass für das
Nebra-Gold wie auch für das gesamte »A3D«-Gold sehr
wohl die Herkunft aus einer thüringischen Seifengoldlagerstätte, vermutlich jedoch nicht aus einer Berggoldlagerstätte in Frage kommen kann.
Betrachtet man nun die Daten in Hinblick auf das Edergold aus der Region um Korbach, fallen zunächst die relativ
niedrigen, aber deutlich streuenden Au/Cu-Verhältnisse,
d. h. die hohen Kupfergehalte, bei gleichbleibend niedrigen
Au/Ag-Verhältnissen auf (Abb. 9g) auf. Dies mag das Resultat lokal sehr spezifischer Eh-pH-Bedingungen sein, die
das Lösungsverhalten und die Metallfraktionierung von
Gold, Silber und Kupfer kontrolliert haben. Hierbei kann
besonders die Tatsache, dass zumindest ein Teil des Edergoldes als sekundär neu gebildete, idiomorphe Goldkristalle
in Erscheinung tritt (Abb. 7), die teilweise in organischer
und humoser Substanz gewachsen sind, von metallogenetischer Bedeutung sein. Die Au/Ag-Verhältnisse des Korbacher und Edergoldes, des siebenbürgischen Naturgoldes,
des »A3«- und »A3D«-Goldes sowie des Nebra-Goldes liegen
alle in einem engen Gürtel von Au/Ag 1,5–4,5 % (Abb. 9g).
Damit ist als weitere realistische Möglichkeit in Betracht zu
ziehen, dass das »A3D«-Gold und das Nebra-Gold – wiederum wohl nicht das Gold der Barke – aus der Beimischung
von Edergold zu siebenbürgischem Gold entstanden ist.
Die Mischung importierten siebenbürgischen Goldes mit
lokalem Gold aus Korbach und dem Edergebiet (Abb. 9g)
oder aus dem Thüringer Wald (Abb. 9h) bzw. aus beiden
relativ reichen und prähistorisch gut verfügbaren Quellen
sind nach der derzeitigen Datenlage nicht auszuschließen
und können aus praktischen Gründen sogar als relativ
wahrscheinlich gelten.
Schlussfolgerungen
Europa weist eine Vielzahl z. T. sehr reicher Berg- und Seifengolddistrikte auf, bei denen ein Vergleich mit dem NebraGold oder den Daten der Untersuchungen Hartmanns (197o;
1982) sowie eine Interpretation aufgrund des rudimentären
geochemischen Untersuchungsstandes derzeit nur sehr eingeschränkt möglich sind.
Neben dem außergewöhnlich goldreichen Siebenbürgen, das auch als »Goldenes Viereck« bekannt ist, gibt es im
Westen und Südwesten Europas, aber auch im nördlichen
Mitteleuropa eine Reihe von Seifengoldvorkommen, die in
prähistorischer Zeit ein hervorragendes Potenzial gehabt
haben dürften. Insbesondere für die fluviatilen Goldseifen
der europäischen Mittelgebirge ist anzunehmen, dass diese
nach dem Rückgang der letzten Vereisung und der noch
längere Zeit andauernden Permafrostbedingungen in prähistorischer Zeit größere Mengen an Gold akkumulierten
als die heutigen Akkumulationsraten vermuten lassen.
Durch tiefgründige Verwitterung und Vergrusung während
und kurz nach der Vereisung und nachfolgend erhöhten
Erosion- und Sedimentfrachtraten dürften die fluviatilen
Transport- und Sortierungsprozesse besonders goldreiche
Schwermineralfallen und Flussseifen gebildet haben. Den
ersten Goldsuchern und Goldwäschern bot sich damit das
typische Explorationspotenzial einer bonanza, die durch
lange Akkumulation entstanden, nachfolgend aber nur
spärlich regeneriert worden ist.
Die archäologische Fundlage belegt, dass Gold in der
Bronzezeit von großem Wert und daher als Bodenschatz
begehrt war und gesucht wurde. Allein durch naturräumliche Beobachtung und verstärkt durch gezielte Exploration
der Fließgewässer im Bereich der Mittelgebirge dürften die
zunächst sehr reichen Goldseifen entdeckt und abgebaut
worden sein. Hierbei sind Strudeltöpfe (Abb. 1) durch ihre
auffällige runde Morphologie, die kreisförmig wirbelnde
Dynamik des Wassers und die Sogwirkung des sich bildenden Strudels naturräumlich markante Phänomene. Leicht
gewinnbares Gold aus lokalen und regionalen Quellen wird
daher sicherlich seinen Weg in den lokalen Markt und den
Handel gefunden haben. Bei der Gewinnung reicher Seifengoldlagerstätten aus solchen Strudeltöpfen oder ähnlichen
Schwermineralfallen bleiben in der Regel keine erkennbaren
Abbauspuren erhalten, so dass ein direkter montanarchäologischer Nachweis bronzezeitlicher Seifengoldgewinnung
nicht zu erwarten ist.
Im Vergleich mit der umfassenden Datensammlung prähistorischer Goldartefakte von Hartmann (197o; 1982) fällt
die Ähnlichkeit des Nebra-Goldes mit Hartmanns »A3«Gold auf. Allerdings stehen detaillierte Untersuchungen der
zeitlichen und räumlichen Verteilung dieser Daten in
Bezug auf Lagerstättendistrikte des Goldes in Mitteleuropa
noch aus; erst eine verbesserte Datenlage zu den Naturgoldvorkommen wird detaillierte und fundierte Aussagen ermöglichen. Es scheint sich allerdings bereits jetzt abzuzeichnen, dass es innerhalb der durch große Heterogeniät
und Streuung der Au/Cu-Verhältnisse gekennzeichneten
Fundgruppe »A3« eine deutlich charakterisierte Unter-
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ÈA3Ç-Gold (Hartmann 1970; 1982)
Einzelfund
2Ð6 Funde
> 6 Funde
ÈA3CÇ-Gold (Hartmann 1970; 1982)
Einzelfund
2Ð6 Funde
ÈA3DÇ-Gold (diese Studie)
Einzelfund
2Ð6 Funde
Nebra
H
Goldfhrende Mittelgebirge
(vorlufige Auswahl)
öR
EG
TW
FBB
Donaulnder
Rumnien
Funde von Mykenae
Abb. 1o Verbreitungskarte des »A3«-Goldes in räumlichem Bezug zu einer Auswahl der goldführenden Mittelgebirge und der Lage Nebras (ÖR = östliches Rheinisches Schiefergebirge; TW = Thüringer Wald; H = Harz; EG = Erzgebirge; FBB = Fichtelgebirge, Bayerischer Wald, Böhmerwald). Für die
beiden letzteren Mittelgebirgsregionen sind z. T. bedeutende Goldvorkommen belegt, die entsprechenden Analysen und chemischen Vergleiche stehen
aber noch aus.
gruppe gibt (hier als »A3D« bezeichnet), die Goldartefakte
des nördlichen Mitteleuropa, aber auch das Nebra-Gold
umfasst. Dabei ist besonders auffällig, dass das Gold der
Barke auf der Himmelsscheibe anscheinend nicht zu dieser
Gruppe gehört.
Die geochemischen Signaturen der Berg- und Seifengoldvorkommen in Thüringen und im östlichen Rheinischen
Schiefergebirge (Eder, Korbach) zeigen zunächst deutliche
Unterschiede zum Nebra-Gold. Eine Verwendung thüringischen Berggoldes für die Fundstücke aus Nebra dürfte auszuschließen sein, während die Daten des Seifengoldes
andeuten, dass der fluviatile Reinigungsprozess auch Seifen
mit Au/Cu- bzw. Au/Ag-Verhältnissen produziert hat, die
eine sowohl mit dem Nebra-Gold als auch mit dem »A3D«Gold vergleichbare Signatur aufweisen dürften. Auch eine
Beimischung von Seifengold aus Thüringen oder Gold aus
Korbach (Edergold) zu siebenbürgischem Gold erscheint
möglich und aus geologischen Überlegungen sogar wahrscheinlich. Für das silberärmere Gold der Barke ist eine
gesonderte Herkunft anzunehmen, für die thüringisches
Seifengold eine mögliche Quelle darstellt, thüringisches
Berggold und Edergold jedoch auszuschließen sein dürften.
Unter der Annahme, dass siebenbürgisches Naturgold
über die Handelswege entlang von Donau, Oder, Elbe und
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Rhein in das nördliche Mitteleuropa gelangte und hier
durch Beimischung von Naturgold aus lokalen Goldlagerstätten der Mittelgebirge (Abb. 1o) zu »A3D«-Gold legiert
wurde, ist für die mitteldeutsche Region ein bedeutendes
metallurgisches Zentrum zu vermuten. Hierbei könnte es
sich um eine eng begrenzte Lokalität an einer der Lagerstätten selbst oder um eine Region mit entsprechender metallurgischer Kenntnis und regelmäßigen Lieferungen lokalen
Goldes gehandelt haben. Ob die Metallurgengräber der
Aunjetitzer Kultur (vgl. auch Beitrag Bertemes in diesem
Band) als archäologischer Beleg für das oben genannte metallurgische Zentrum in Betracht kommen, werden weitere
Untersuchungen zeigen.
Danksagung
Wichtige Anregungen und fachliche Hinweise verdanke
ich E. Pernicka, B. E. Borg, M. Schwab, Ch. Wunderlich und
S. Wansa. Für Ihre Kooperationsbereitschaft im Rahmen
des Forschungsprojektes zur Herkunftsbestimmung des
Goldes danke ich W. Homann und W. Störk. Dankenswerter
Weise stellte M. Schade ein Foto des kürzlich von H. Martin
gefundenen thüringischen Nuggets und R. Pock das Foto
eines Goldkristalls aus dem Edergebiet zur Verfügung.
747
748
GREGOR BORG
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Abbildungsnachweis
1
2
3
4
Verfasser
nach Lehrberger 1995, 117 Abb. 1,
mit Ergänzungen des Verfassers
M. Schade
a adaptiert nach Miller u. a. 1987
und Litt u. a. 2oo1; b–c Verfasser
5–6
7
8
Verfasser
R. Pock, mit freundlicher Genehmigung durch W. Störk, AG Minifossi, Sammlung Minifossi
Archiv-Nr. R-14-2o4.98-6-SE-R-531
nach Hartmann 1982, 53 Abb. 4
9
1o
Tab. 1
Verfasser
nach Hartmann 1982, 53 Abb. 4
Verfasser
Anschrift
Prof. Dr. Gregor Borg
Petrologie und Lagerstättenkunde
Institut für Geowissenschaften
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
von-Seckendorff-Platz 3
D-o6129 Halle (Saale)
gregor.borg@geo.uni-halle.de
TA G U N G E N D E S L A N D E S M U S E U M S F Ü R V O R G E S C H I C H T E H A L L E • B A N D 0 5 • 2 0 1 0
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