
Wie sagt man das Extreme voraus?
Der Mathematiker Emil Gumbel gilt als Vorreiter der Extremwerttheorie. Eine Filmvorführung mit Podiumsdiskussion und Ausstellung in Konstanz zeigt das Leben des jüdischen Wissenschaftlers und seinen Kampf gegen den Rechtsextremismus.
Die Nachrichten sind voller Meldungen über extreme Ereignisse: ungewöhnlich lange Dürreperioden, unvorhersehbare Netzwerküberlastungen oder plötzliche Bankenkrisen – eine Hiobsbotschaft scheint der nächsten zu folgen. Expertinnen und Experten fragen sich daher immer wieder, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, diese Extreme vorauszusagen. Tatsächlich hat die Mathematik hier ein Hintertürchen gefunden, und das schon vor rund 100 Jahren. Der jüdische Mathematiker Emil Julius Gumbel (1891-1966) gilt als Vorreiter der sogenannten Extremwerttheorie, die eine Modellierung solcher Wahrscheinlichkeiten ermöglicht.
Gumbel war aber nicht nur Wissenschaftler, sondern auch ein politisch und gesellschaftlich engagierter Bürger mit außergewöhnlicher Zivilcourage. Bereits in den 1920er Jahren kämpfte Gumbel gegen den aufkommenden Faschismus und verwendete dabei einen systematisch wissenschaftlichen Ansatz, der sich auf Statistiken stützte.
Am 9. Januar 2025, 18.00 Uhr, zeigt das Zebrakino in Konstanz den Dokumentarfilm „Extreme Werte“, der das Leben und Wirken von Emil Gumbel spiegelt. Im Anschluss daran findet sich die Drehbuchautorin Anke Klaaßen mit den Mathematikern Jan Beran (Universität Konstanz) und Matthias Scherer (TU München) zu einer Podiumsdiskussion über Emil Gumbel zusammen. Zur Vertiefung des Themas bietet die Volkshochschule Konstanz zusätzlich eine Ausstellung in der vhs-Galerie. Die Eröffnung findet am 10. Januar 2025 im Astoriasaal mit dem Vortrag „Emil J. Gumbel (1891–1966): Statistiker, Pazifist, Publizist“ von Matthias Scherer statt. Beginn ist 17.00 Uhr.
Auf einen Blick:
Filmvorführung „Extreme Werte“ mit anschließender Podiumsdiskussion
Wann: 9. Januar 2025, 18.00 Uhr
Wo: Konstanz, Zebrakino
Ausstellungseröffnung zu Emil Gumbel
Wann: 10. Januar 2025, 17.00 Uhr
Wo: vhs-Galerie; Astoriasaal