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In der Kritik: Tom Buhrow, Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR).

© dpa

„Eure Oma war eine Nazisau“: Journalistenverband fordert von WDR Rückendeckung für freien Mitarbeiter

Ein WDR-Mitarbeiter hatte auf Twitter gegen Kritiker der Umweltsau-Satire ausgeteilt. Er erhielt zahlreiche Morddrohungen.

Die Diskussion um die "Umweltsau"-Satire im WDR geht weiter. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die Verantwortlichen des Westdeutschen Rundfunks aufgefordert, sich aktiv um den Schutz und die Sicherheit des freien Journalisten Danny Hollek zu bemühen. Das teilte der DJV am Montag mit. Der Journalist sei derzeit Opfer von Beleidigungen und Morddrohungen im Zusammenhang mit seinen Tweets zur „Umweltsau“-Satire.

Hollek arbeitet für die Social-Media-Redaktion des WDR und hatte auf Twitter im Zuge der Debatte um das Satire-Video des WDR geschrieben: "Lass mal über die Großeltern reden, von denen, die jetzt sich über #Umweltsau aufregen. Eure Oma war keine #Umweltsau. Stimmt. Sondern eine #Nazisau."

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Hollek hatte sich auf später Twitter für seine Wortwahl entschuldigt. Der WDR hatte sich auf Twitter hinter seinen Mitarbeiter gestellt.

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Angehörige der rechtsextremen Szene waren vor seinem Haus aufmarschiert und versuchten, den Journalisten einzuschüchtern. „Sowohl der WDR, für den der Kollege arbeitet, als auch die Sicherheitsbehörden sind aufgefordert, Danny Hollek zu schützen“, verlangt DJV- Bundesvorsitzender Frank Überall.

Es gehe nicht um Geschmacksfragen von Satire, sondern um den Schutz von Satire- und Meinungsfreiheit.

[Mehr zum Thema: Nicht das Lied des WDR-Kinderchors ist daneben, sondern die Debatte darüber]

Als „wenig hilfreich“ bezeichnet der DJV-Vorsitzende in dem Zusammenhang die redaktionelle Distanzierung des WDR-Intendanten Tom Buhrow von der „Umweltsau“-Satire: „Tom Buhrow muss sich der Frage stellen, ob er mit seiner eilfertigen redaktionellen Distanzierung für den Beitrag nicht all denen Oberwasser gegeben hat, die nicht auf den Austausch von Argumenten, sondern auf das Mundtotmachen kritischer Journalisten aus sind.“ Wünschenswert wäre eine Versachlichung der Auseinandersetzung.

"Dass WDR-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen dieser öffentlichen Debatte nun sogar Morddrohungen erhalten, ist vollkommen indiskutabel", teilte eine WDR-Sprecherin dem Tagesspiegel mit. "Wir bieten diesen Kolleginnen und Kollegen Personenschutz an und gehen mit allen juristischen Mitteln gegen entsprechende Drohungen vor." Dies gelte für feste ebenso wie für freie Mitarbeiter.

Intendant Tom Buhrow hat sich „erschüttert“ über Morddrohungen gegen WDR-Mitarbeiter wegen des viel kritisierten „Umweltsau“-Lieds geäußert. „Wir werden das nicht dulden, ich gehe mit allen juristischen Mitteln dagegen vor“, sagte der Chef des größten ARD-Senders am Montag im „Mittagsmagazin“ auf WDR 2.

Die Drohungen offenbarten ein erschreckendes Maß an Verrohung. „In unserem Land ist etwas richtig krank, und wir haben alle dazu beizutragen, dass sich das ändert“, sagte Buhrow. „Wir in den Medien müssen etwas demütiger sein (...) und auch mal Kritik ertragen können.“ Gewaltandrohungen lasse man sich aber nicht gefallen. meh 

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