Offener Brief der Union deutscher Zonta Clubs an Bundeskanzler Scholz

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Jeder Femizid ist einer zu viel! Im Rahmen der Kampagne Zonta Says NO mahnen die Zonta Clubs in Deutschland in einem offenen Brief an Bundeskanzler Scholz die im Koalitionsvertrag vereinbarte Zentrale Koordinierungsstelle an und fordern die zügige Umsetzung der Istanbul-Konvention. Kern der Forderung ist die Verhütung von Gewalt gegen Frauen. Lesen Sie hier den Brief im vollständigen Wortlaut.

 

Union deutscher Zonta Clubs

Offener Brief / Jeder Femizid ist einer zu viel!                                                         3. November 2022

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

die Zahl der Fälle von Gewalt gegen Frauen und Mädchen steigt auch in der Bundesrepublik Deutschland seit Jahren kontinuierlich. Nicht überraschend mahnt der unlängst veröffentlichte GREVIO-Bericht des Europarats an vorderster Stelle die Entwicklung und Umsetzung einer bundesweiten Strategie zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen an. Mehr als vier Jahre nach Inkrafttreten der Istanbul-Konvention gibt es eine solche noch immer nicht. 

Gewalt gegen Frauen ist kein Missstand am Rande. Sie ist ein gesellschaftliches Kernproblem mit psychosozialen Langzeitfolgen für die Betroffenen, das große volkswirtschaftliche Schäden nach sich zieht. Damit behindert sie politische und wirtschaftliche Fortschritte, auf die es gerade in diesen Zeiten in allen Bereichen mehr denn je ankommt. Wir befürchten, dass die zwingend erforderlichen ressortübergreifenden Maßnahmen zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen durch die großen aktuellen Herausforderungen auf Ihrer Agenda nach unten rücken.

Unsere Forderung ist, die im Koalitionsvertrag vereinbarte bundesweite Koordinierungsstelle zur Umsetzung der Istanbul-Konvention zügig einzurichten und die Prävention von Gewalt gegen Frauen systematisch und ressortübergreifend zur gemeinsamen Aufgabe zu machen. Dazu zählt die mit den Ländern abgestimmte und durch die Kultusministerkonferenz koordinierte Aufnahme des Themas „geschlechterspezifische Gewalt" in die Lehrpläne und Rahmenrichtlinien aller Schulen. Zudem erwarten wir koordinierte staatliche Maßnahmen zur Täterprävention und eine verlässliche Finanzierung aller erforderlichen Strukturen. Es geht um die Entwicklung einer widerstands- und zukunftsfähigen, demokratischen Gesellschaft. Dafür steht der Artikel 3 unseres Grundgesetzes: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt."

Mit vorzüglicher Hochachtung im Namen der Union deutscher Zonta Clubs

  

Katja Kamphans                                                Dr. Susanne v. Bassewitz

Präsidentin                                                           Advocacy-Koordinatorin
Union deutscher Zonta Clubs                   Union deutscher Zonta Clubs

 
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