1700 Stimmen bei Jugendwahl: So würden Dortmunder unter 16 Jahren wählen

Mit einer gebastelten Wahlurne haben die jungen Wähler der Zukunft bei der U16-Wahl abgestimmt.
Mit einer gebastelten Wahlurne haben die jungen Wähler der Zukunft im Wahllokal in der Jugendfreizeitstätte Rahmbei der U16-Wahl abgestimmt. © Jugendring Dortmund
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Viele junge Menschen in Dortmund gehen das erste Mal an die Urnen, andere haben (noch) nicht die Möglichkeit an diesem zentralen Moment politischer Willensbildung teilzunehmen. Für alle, die aufgrund ihres Alters von dieser Kommunalwahl am 13. September ausgeschlossen sind, fanden in der vergangenen Woche (KW 36) landesweit U16-Wahlen statt.

Bei der U16-Wahl können Kinder und Jugendliche bis zu neun Tage vor der eigentlichen Wahl ihre Stimme abgeben. Stimmberechtigt waren alle Kinder und Jugendlichen unter 16 Jahren.

Insgesamt haben 1700 junge Dortmunder an dieser Wahl teilgenommen und an sieben Standorten im Stadtgebiet ihre Stimmen abgegeben, heißt es in einer Pressemitteilung vom Jugendring Dortmund.

Grüne gewinnen Jugendwahl deutlich

Die U16-Wahl will Politikerinnen und Politiker auf die Interessen von Kindern und Jugendlichen aufmerksam machen und deren Bereitschaft wecken, sich für die Interessen junger Menschen einzusetzen.

Natürlich unterscheiden sich die Wahlergebnisse einer U16-Wahl immer vom Wahlergebnis ihrer Eltern- und Großeltern-Generation.

Kinder und Jugendliche wählen anders und setzen bei ihrer Stimmabgabe andere Prioritäten, bringen ihre Vorstellungen, Erwartungen und auch konkreten Wünsche mit. Entscheidende Themen seien der Umweltschutz, Mobilität, Bildung, Freizeit und Jugendarmut und -arbeitslosigkeit, heißt in der Pressemitteilung.


Schon zur U18-Europawahl im vergangenen Jahr ließen sich für Dortmund hohe Zustimmungswerte für Bündnis90/die Grünen feststellen. Bei der diesjährigen U16-Kommunalwahl verfestigt sich dieses Bild.

Insgesamt haben 38,41 Prozent der unter 16-jährigen die Grünen gewählt. Diese konnten sich gegen die SPD, die mit 17,98 Prozent zweitstärkste Kraft ist, und gegen die CDU mit 15,35 Prozent, durchsetzen.

Unterschiede werden größer

Ziel der Jugendwahlen sei es, bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für Politik und demokratische Prozesse zu wecken, heißt es vom Jugendring.

Die Unterschiede zwischen kommunalen Vorwahlumfragen zwischen der (erwachsenen) wahlberechtigten Bevölkerung und dem, wie Kinder und Jugendliche abstimmen würden, wird zunehmend größer.

Bemerkenswert sind auch die Zustimmungswerte für Parteien rechts der CDU und Spartenparteien. Besonders bei der AfD zeigen sich (NRW-weit) deutlich niedrigere Stimmanteile bei jungen Menschen als bei der älteren Generation.

Insgesamt zeigen sich stabile Muster in den Wahlentscheidungen junger Menschen, die damit entgegen aller Unkenrufe sehr verantwortlich und wohlüberlegt an eine solche Wahl herangehen, heißt es vom Jugendring Dortmund weiter.

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