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Thema : Impfen schützt

Influenza (Grippe)

Influenza (Grippe) im Überblick

Das Influenza-Virus verursacht u.a. hohes Fieber mit Schüttelfrost, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Husten.

Letzte Aktualisierung: 17.08.2023

Erreger und Verbreitung

Das Influenza-Virus wird der Familie der Orthomyxoviren zugerechnet. Es werden Influenza A, B und C-Typen unterschieden, wobei das Influenza-C-Virus für Erkrankungen des Menschen ohne Bedeutung ist. Das Typ A-Virus kann außer Menschen auch Schweine, Pferde und Geflügel infizieren, während das Typ B-Virus ausschließlich Menschen infiziert. Darüber hinaus werden Influenza-Viren aufgrund der Eiweiße an ihrer Oberfläche in verschiedene Subtypen unterteilt (z. B. H1N1).

Das Erbgut des Influenza-Virus ist sehr instabil. Durch Veränderungen des Erbguts entstehen immer wieder neue Varianten des Erregers. Der Austausch von Erbinformationen verschiedener Erreger-Subtypen kann dazu beitragen, dass Varianten des Influenza-Virus, die zuvor nur bei einer bestimmten Tierart Erkrankungen ausgelöst haben (z. B. Vögel oder Schweine), plötzlich auch Menschen infizieren können.

Übertragung

Die Übertragung des Influenza-Virus erfolgt durch Tröpfcheninfektion, d.h. über Speicheltröpfchen beim Niesen, Husten oder Sprechen, selten auch durch Schmierinfektion.

Einzelne Publikationen legen auch die Möglichkeit einer aerogenen Übertragung durch sogenannte Tröpfchenkerne nahe, die kleiner sind, auch beim normalen Atmen oder Sprechen entstehen und länger in der Luft schweben können (Quelle: RKI – Influenzaratgeber)

Symptome und Komplikationen

Stunden bis wenige Tage nach einer Infektion mit dem Influenza-Virus leiden Betroffene plötzlich unter hohem Fieber mit Schüttelfrost, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Husten. Bei Kindern können auch Bauchschmerzen mit Erbrechen und Durchfall auftreten.

Entzündungen von Mittelohr, Lungen, Herz oder Gehirn gehören zu den möglichen Komplikationen. Bestehende Grunderkrankungen können sich verschlechtern. Die geschädigte Atemwegsschleimhaut ist zudem ein idealer Nährboden für Bakterien, die nun ungehindert eindringen können. Hierdurch kommt es zu bakteriellen Infektionen (Superinfektionen), die häufig schwerer verlaufen als die eigentliche Influenza.

Besonders anfällig für schwere, teils lebensgefährliche Grippe-Verläufe sind Menschen über 60 Jahre sowie Patienten mit Erkrankungen von Herz-Kreislauf, Lunge, Nieren oder Immunsystem und Patienten mit Diabetes mellitus oder Anämie. Doch auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ohne Grunderkrankungen können bei einer Grippe innerhalb von wenigen Tagen lebensgefährliche Komplikationen entwickeln.

Impfstoff und Impfschema

Es sind verschiedene Influenza-Impfstoffe aus abgetöteten Influenza-Viren und ein nasal zu verabreichender Impfstoff mit abgeschwächten Viren im Handel. Die Impfstoffe schützen vor den drei (bzw. tlw. vier) der weltweit am häufigsten registrierten Influenza-Virustypen. Da sich diese ebenso wie das Erbgut des Erregers ständig verändern, muss der Impfstoff jedes Jahr angepasst und neu produziert werden (immer Ende Februar gibt die Weltgesundheitsorganisation WHO eine Empfehlung zur nächsten Impfstoff-Zusammensetzung für die nördliche Erdhalbkugel raus). Aus diesem Grund sollte eine Impfung alljährlich – idealerweise im Herbst – erfolgen. Dies gilt auch, wenn die Zusammensetzung gegenüber der vorhergehenden Saison unverändert ist.

Für Personen ab 60 Jahren ist eine jährliche Impfung mit inaktivierten quadrivalenten Hochdosis-Impfstoffen empfohlen.

Impfschema des über die Nase verabreichten Grippe-Impfstoffs

  • bisher ungeimpfte Kinder ab einem Alter von 24 Monaten:
    2 Impfungen im Abstand von 4 Wochen
  • Kinder ab einem Alter von 24 Monaten, die schon einmal gegen Influenza geimpft wurden:
    1 Impfung pro Jahr

Der Impfstoff ist bisher nur für Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren zugelassen.

Impfschema anderer Grippe-Impfstoffe

  • bisher ungeimpfte Kinder ab einem Alter von 6 Monaten bis zu einem Alter von 9-12 Jahren*:
    2 Impfungen im Abstand von 4 Wochen
  • Kinder ab einem Alter von 6 Monaten bis zu einem Alter von 9-12 Jahren *, die schon einmal gegen Influenza geimpft wurden:
    1 Impfung pro Jahr
  • Kinder ab 9-12 Jahren, Jugendliche und Erwachsene*:
    1 Impfung pro Jahr

* Die Altersangaben der verschiedenen im Handel befindlichen Impfstoffe variieren. Einige Impfstoffe sind erst ab einem Alter von 3 oder 5 Jahren zugelassen, andere empfehlen 2 Impfungen im Abstand von 4 Wochen für bisher ungeimpfte Kinder bis zu einem Alter von 12 Jahren. Ihre Ärztin/Ihr Arzt wird Sie im Einzelfall über das korrekte Impfschema des eingesetzten Impfstoffs informieren.

Impfempfehlung

Die Ständige Impfkommission beim Robert Koch-Institut (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Influenza für

  • Personen ab einem Alter von 60 Jahren
  • Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen
  • Schwangere im 2. Trimenon, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens bereits im 1. Trimenon
  • Personen mit erhöhter Gefährdung, z. B. medizinisches Personal, Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr (z.B. Bus- und Taxifahrer/innen) sowie Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute ungeimpfte Risikopersonen fungieren können
  • Personen mit erhöhter Gefährdung durch direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln
  • Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens, wie z. B.:
    o chronische Krankheiten der Atmungsorgane (inklusive Asthma und COPD)
    o chronische Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten
    o Diabetes mellitus und andere Stoffwechselkrankheiten
    o chronische neurologische Krankheiten, z. B. Multiple Sklerose mit durch Infektionen getriggerten Schüben
    o Personen mit angeborener oder erworbener Immundefizienz mit T- und/oder B-zellulärer Restfunktion bzw. Immunsuppression
    o HIV-Infektion

Über diese Empfehlung hinaus ist eine jährliche Grippe-Impfung für alle anderen Kinder und Jugendlichen ebenfalls sinnvoll, da sich eine Influenza in Gemeinschaftseinrichtungen (z.B. Kita, Schule) leicht ausbreiten kann und in jeder Saison auch viele Kinder und Jugendliche ohne bestehende Grunderkrankung an einer Influenza erkranken. Neben dem eigenen Schutz werden so auch diejenigen geschützt, die selbst keine Impfung erhalten können. Dazu zählen beispielsweise Säuglinge bis zu einem Alter von 6 Monaten.

Quellen: www.rki.de ( STIKO ), Öffentliche Empfehlung von Schutzimpfungen in Schleswig-Holstein, Fachinformationen der Impfstoffe

Weitere Informationen zu Influenza

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