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Gesundheit Der Grippe den Kampf ansagen

Jeder hatte schon einmal eine Erkältung oder eine Grippe. Was sind die Unterschiede? Wieso fühlt ihr euch dann schlapp? Und wozu ist Fieber gut? GEOlino.de klärt euch auf

Wenn ihr schwitzt, kurz danach friert, ihr euch schlapp fühlt und euch der Kopf schmerzt, dann habt ihr wahrscheinlich eine Grippe. Wenn ihr euch ein paar Tage ruhig im Bett auskuriert, wird es euch vermutlich schon wieder besser gehen. Aber was passiert eigentlich mit eurem Körper, wenn ihr krank werdet?

Grippe oder Influenza?

Gesundheit: Hatschi!!! Beim Niesen gelangen die Viren ins Taschentuch.
Hatschi!!! Beim Niesen gelangen die Viren ins Taschentuch.
© picture alliance / Photoshot

Die Infektionskrankheit Grippe oder auch Influenza genannt, wird durch Viren ausgelöst und durch "Tröpfcheninfektion" übertragen. Dabei nutzen die Krankheitserreger Körperflüssigkeiten wie Schleimtröpfchen aus der Nase als Transportmittel. Wenn ihr meint, dass es ausreicht niesenden Menschen zu meiden, liegt ihr leider falsch. Die Viren werden bereits durch Reden oder Körperkontakt wie Händeschütteln weitergegeben. Zudem können sie mehrere Stunden lang außerhalb des Körpers überleben. So werden auch Türklinken zu potentiellen Überträgern.

Fasst ihr mit Viren verseuchte Gegenstände an und anschließend in euer Gesicht, gelangen sie so über die Schleimhäute von Nase, Mund und Augen in den Körper.

Die Eindringlinge könnt ihr nicht mit dem bloßen Auge, sondern nur unter einem Mikroskop erkennen. Ihr merkt auch nicht sofort, wenn ihr Viren in euch tragt. Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum ersten Auftreten der Beschwerden, beträgt ein bis drei Tage. In dieser Zeit kann ein infizierter Mensch, der nicht sichtbar krank ist, bereits andere Personen anstecken. Ob jemand Erreger in oder auf sich trägt, lässt sich nicht erkennen. Ihr werdet aber erfahren, ob euch eine Grippe "erwischt" hat – denn die Beschwerden tauchen dann ganz plötzlich auf.

Erkältung oder Grippe?

Doch aufgepasst - man unterscheidet zwischen einem grippalem Infekt (Erkältung) und einer Influenza (Grippe). Denn eine Erkältung wird durch Viren, aber nicht durch die gefährlichen Influenza-Viren ausgelöst und bringt andere Beschwerden mit sich. In der Übersicht seht ihr, welche Symptome jeweils auftreten.

Während eine Erkältung meist harmlos verläuft, können bei einer Grippe lebensgefährliche Komplikationen wie beispielsweise eine Lungenentzündung auftreten. Denn die Influenza-Viren können die Schleimhaut der Atemwege stark beschädigen und damit die Abwehrkräfte des Körpers schwächen.

Die Schleimhaut schützt den Menschen vor Bakterien, Viren und Schmutz, indem sie Schleim produziert, der die Eindringlinge aufnimmt und nach Außen transportiert. Viren können diesen Schutz durchbrechen, indem sie den Schleim einfach auflösen und so in unseren Körper gelangen.

Bei den ersten Anzeichen einer Krankheit solltet ihr zu einem Arzt gehen. Dieser kann anhand der Beschwerden erkennen, ob ihr eine Erkältung oder eine Grippe habt. Zusätzlich gibt es spezielle Tests, bei denen der Nasenschleim und das Blut auf Influenza-Viren überprüft werden.

Viren müssen draußen bleiben

Wie beugt man am besten einer Grippe vor? Ihr habt bestimmt gelernt, eure Hand beim Niesen oder Husten vor das Gesicht zu halten. Besser ist es, in die Armbeuge oder in ein Taschentuch zu niesen bzw. zu husten. Denn so übertragt ihr die Viren nicht über eure Hände, wenn ihr Gegenstände anfasst oder anderen die Hand zur Begrüßung gebt. Deswegen bleibt gründliches und regelmäßiges Händewaschen mit Seife und warmem Wasser wichtig, damit die Eindringlinge gar nicht erst von den Händen aus in die Schleimhäute gelangen.

Jeder Virus ist ganz einfach aufgebaut: Er besteht nur aus einer Eiweißhülle die sein Erbmaterial enthält. Das Erbmaterial ist eine Art Bauplan, in dem steht, wie der Virus aufgebaut ist. Zur Vermehrung benötigt er Zellen in unserem Körper. Er "zwingt" die Zelle nach seinem Bauplan weitere Viren zu produzieren. Dabei wird die gesunde menschliche Zelle zerstört. Die neuen Viren machen sich dann über das Blut oder den Schleim auf den Weg, weitere Schleimhautzellen "anzugreifen", um wiederum neue Krankheitserreger zu produzieren.

Viren die eine Erkältung auslösen greifen meist nur die oberen Atemwege und nicht viele Zellen an. Besonders aggressive Grippe-Viren hingegen zerstören in kurzer Zeit sehr viele Zellen. Der Körper kann so schnell keine Maßnahmen zur Heilung ergreifen. Daher kann eine Grippe sehr gefährlich werden, gerade wenn die Influenza-Viren bis in die Lunge gelangen und dort Zellen zerstören.

Gesundheit: Händewaschen ist wichtig, damit Krankheitserreger nicht an die Schleimhäute gelangen, sondern direkt abgewaschen werden.
Händewaschen ist wichtig, damit Krankheitserreger nicht an die Schleimhäute gelangen, sondern direkt abgewaschen werden.
© Marius Becker/picture-alliance/dpa

Kampf gegen die Viren

Die weitere Produktion von Grippe-Viren will unser Körper verhindern. Da er für die Bekämpfung der Eindringlinge sehr viel Kraft benötigt, fühlen wir uns erschöpft. Fieber ist unter anderem eine Abwehrreaktion des Körpers. Durch unsere hohe Körpertemperatur wird die Eiweißhülle des Virus und somit der Virus selbst zerstört.

Wie gegen andere Krankheiten könnt ihr euch gegen die Grippe impfen lassen. Diese ist dann ein Jahr wirksam. So nicht bei der Grippe, da sich der Bauplan dieser Viren ständig verändert. Dies kann zum Beispiel dann geschehen, wenn zwei unterschiedliche Grippe-Viren in einer Schleimhautzelle auf einander treffen. Dort kombinieren sie dann ihre verschiedenen Baupläne zu einem und aus diesem entstehen dann völlig andere Grippe-Viren. Aus diesem Grund muss jedes Jahr ein neuer Impfstoff entwickelt werden.

Trotz einer Impfung kann also ein unbekannter Influenza-Virus in euren Körper gelangen. Meist lassen sich nur ältere oder kranke Menschen gegen Grippe impfen, da bei ihnen die Gefahr größer ist, eine schwere Folgeerkrankung zu bekommen. Ob ihr euch gegen Grippe impfen lassen solltet, rät euch euer Arzt.

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