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Länderübergreifende Großübung "Eichkater"

Bayern und Niedersachsen üben gemeinsam die Waldbrandbekämpfung am Boden und aus der Luft


Vom 26. bis 29. September haben die Bundesländer Bayern und Niedersachsen die Waldbrandbekämpfung am Boden und aus der Luft geübt - in einer Dimension, die in den letzten Jahrzehnten unerreicht war: Rund 900 übende Einsatzkräfte, 260 Fahrzeuge, sechs Hubschrauber und drei Flugzeuge haben im Bereich Celle-Scheuen auf insgesamt rund 270 Hektar Fläche die länderübergeifende Vegetationsbrandbekämpfung trainiert.
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Kräfte der GFFF-V Einheit 1 bei der Brandbekämpfung während der Großübung "Eichkater 2024"

Eichkater 2024, Szenen des ersten Übungstages

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      Das Übungsszenario

      Ausgangsszenario war eine langanhaltende Dürrephase in Niedersachsen, aus der heraus zahlreiche Waldbrände entstanden sind, die bereits einen Großteil der Einsatzkräfte Niedersachsens gebunden haben. In der Übungslage wurde der Ausbruch eines Waldbrands am 24. September im Bereich des Klosterforstreviers "Miele" angenommen, der bereits nach kurzer Zeit eine Dimension erreichte, die zur Ausrufung des Katastrophenfalls und einem Hilfeersuchen bei anderen Bundesländern führte. Auf dieses Ersuchen hin entsendet Bayern am 26. September Einsatzkräfte der Feuerwehr.

      Wasserabwürfe und Arbeit am Boden in Brandfläche 1

      Die Brandfläche 1 war mit rund 100 Hektar Fläche der angenommene Entstehungsort des simulierten Waldbrands. Durch einen Schaden an einer forstwirtschaftlichen Maschine wurde ein Feuer ausgelöst das sich, durch starke Winde angefacht, schnell ausbreitete.

      In diesem Bereich wurde am 27. und am 28. September die Brandbekämpfung am Boden und aus der Luft - sowohl durch Flächenflugzeuge als auch durch Hubschrauber praktisch geübt. Zuvor hatte eine Maschine des Feuerwehrflugdienstes Niedersachsen das Gebiet aus der Luft erkundet und der Technischen Einsatzleitung wertvolle Lagebilder übermittelt.

      Die Lagedarstellung wurde dabei von Kräften des THW, u.a. mit Rauchtonnen und Kunstnebel, durchgeführt.

      Neben der Brandbekämpfung tranierten fliegerische Einheiten auf einer Freilfläche in diesem Übungsabschnitt auch Außenlandungen sowie das Absetzen und Aufnehmen von Außenlasten. Eingewiesen wurden sie dabei von Flughelfern bayerischer Feuerwehren. Informationen zur Ausbildung der Flughelfergruppen in Bayern hat die Staatliche Feuerwehrschule (SFS) Würzburg in einem Imagefilm zusammengestellt.

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      Fahrzeuge und Mannschaft der GFFF-V-Einheit 1 bei der Brandbekämpfung
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      Ein Transporthubschrauber NH90 der Bundeswehr beim Löschwasserabwurf
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      Mit Theaternebel und Rauchtonnen: Kräfte des THW bei der Vorbereitung der Lagedarstellung in Brandfläche 1
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      Bei einer Landung in Brandfläche 1 werden bayerische Flughelfer (im Vordergrund) aufgenommen.

      Brandfläche 2: Schneisen schlagen und Riegel aufbauen

      In diesem Übungsbereich wurde neben der Brandbekämpfung aus der Luft und am Boden auch das Anlegen von Brandschneisen mit Groß- und Handgeräten praktisch geübt. Hierzu wurden eine ziwschenzeitig verbuschte Brandschneise u.a. durch den Einsatz von Großgerät wiederhergestellt. anschließend übernahmen Kräfte kommunaler Feuerwehren die Brandbekämpfung in diesem Bereich.

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      Mit einer Fräse wird eine Brandschneise an Brandfläche 2 wiederhergestellt...
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      ...im Anschluss nimmt die Feuerwehr eine Riegelstellung vor

      Realfeuer in Brandfläche 3

      Am Abend des 27. September ging nahe der ehemaligen Justizvollzugsanstalt Salinenmoor der Waldbrand auf einem angrenzenden Acker in einen Flächenbrand über. Ein in der Nähe stattfindendes Jugendzeltlager war durch die Brandausbreitung akut bedroht. Somit galt es für die eingesetzten Kräfte neben der Brandbekämpfung zügig eine Evakuierung des Zeltlagers durchzuführen.

      Aufgrund des räumlichen Abstands zu den bewaldetenen Flächen konnte in diesem Übungsabschnitt mit einem Realfeuer gearbeitet werden. In Zusammenabreit mit Mitarbeitern des NLBK hatte das Waldbrandteam e.V. den Abschnitt mit Stroh präpariert und in Brand gesetzt.

      An dieser Stelle führten die eingesetzten Feuerwehren und die GFFF-V-Einheiten 1 un 2 gemeinsam die Brandbekämpfung durch. Während die Feuerwehr mit mehreren TLF-W im Pump-and-roll-Betrieb über Dachluke löschte, arbeiteten die Mannschaften der GFFF-V-Einheit vom fahrzeug abgesessen mit D-Schläuchen und Handwerkzeugen.

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      In Brandfläche 3, in der Nähe der ehemaligen JVA Salinenmoor wurden Realfeuer durch Mitglieder des Waldbrandteam e.V. entzündet
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      Pump and Roll: Während der Fahrt wird von mehreren TLF mit der Brandbekämpfung begonnen.
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      Mtiglieder der GFFF-V-Einheit bei der Brandbekämpfung in Fläche 3
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      Einsatzkräfte der GFFF-V-Einheit Niedersachsen beim Einsatz in Brandfläche 3

      Roboter-Einsatz in Brandfläche 4

      In Brandfläche 4 wurde eine Belastung des Übungsbiets durch Munitionsreste und Blindgänger angenommen. Um eine Gefährdung von Einsatzkräften zu minimieren, kam in diesem Gebeit der Fachzug "spezielle Fähigkeiten" der Feuerwehr Vechta mit ferngeführten Unterstützungssystemen, ergänzt durch Fahrzeuge und Personal der Firma "Alpha Robotics" zum Einsatz.

      Unterstützung erhielten die Kräfte durch die Feuerwehr der Bundeswehr mit mehreren geländegängigen Waldbrandtanklöschfahrzeugen.

      Aufgrund einer ungenügenden Löschwasserversorgung konnten in diesem Übungsabschnitt nicht alle Systeme wie zunächst geplant eingesetzt werden.

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      Das ferngeführte Unterstützungssystem "Superwolf" wird über einen HoseLineCarrier (HLC) mit Löschwasser versorgt.
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      Tanklöschfahrzeuge der Bundeswehr sind im Bereich der Brandfläche 4 in Bereitstellung gefahren

      Die beteiligten Einsatzkräfte

      Die Kräfte aus Bayern brachten besonderes Wissen und Ausstattung in den folgenden Bereichen mit:
      • Wassertransport über lange Wegstrecken mittels Hochleistungspumpen (Hitrans Fire System)
      • Mannschaften zur Einrichtung und dem Betrieb von Außenlandeplätzen zur Befüllung von Hubschraubern mit Löschwasser, sogenannte Flughelfer
      • Waldbrandtanklöschfahrzeuge
      Die Kräfte der bayerischen Feuerwehr im Überblick:

      Einheit

      Landkreis

      Feuerwehr

      Fahrzeug

      Vorkommando
      Einheit 1
      SFS Geretsried
      KdoW
      ROB
      Rottal-Inn
      LFV Bayern
      KdoW
      Kontingentführung Bayern
      SFS Geretsried KdoW
      SFS Geretsried MZF (2x), KdoW, WLF ELW2,
      WLF AB Besprechung, MTW, GMTW
      Kontingent Waldbrandbekämpfung am Boden
      Verbandsführung Neuburg-Schrobenhausen

      Neuburg KdoW, ELW
      Personalkomponente Weichering
      Waidhofen
      Karlshuld
      Kralskron
      Zusatzbeladung Waldbrand
      Burgheim GW-L 2
      Zusatzbeladung Waldbrand Untermaxfeld GW-L 2
      Fahrzeugkomponente Neumarkt in der Oberpfalz
      Parsberg KdoW, TLF 1

      Seubersdorf GW-L 2
      Berchtesgardener Land
      Ainring MTW, TLF 1
      Miesbach Fischbachau TLF 2
      Logistik Landshut
      Flughelfer-Kontingent
      SFS Würzburg
      ELW 1, TLF 24/50, RW,
      WLF + Anhänger, KOM
      Bayreuth ELW 1
      Cham Furth WLF und Anhänger
      Rimbach UTV
      Teleskoplader, MTW
      Kehlheim Neustadt WLF + Anhänger, KdoW
      Erlangen-Höchstadt MTW
      Aschaffenburg V-Lkw
      Verband Förderung von Löschwasser
      Landshut Landshut KdoW, MZF, MTW
      Zug Niederbayern/ Schwaben
      Deggendorf Plattling WLF + HFS
      Deggendorf Schöllnach + Schöllnstein
      MZF + Anhänger + UTV
      Kehlheim Langquaid V-Lkw
      Augsburg Augsburg WLF + HFS, KdoW
      Augsburg Göggingen GW-L
      Augsburg Haunstetten LF-KatS
      Zug Oberbayern/ Oberfranken
      Rosenheim Stadt
      Rosenheim WLF + HFS + Anhänger mit AB Logistik, V-Lkw + Anhänger-Verstärkerpumpe, MTW, KdoW
      Bamberg Buttenheim WLF + HFS + Anhänger + AB-Logistik + ATV + Mobile Tankstelle, MTW
      Versorgung
      Küche Aschaffenburg
      Unterkunft
      Dusche
      WC

      Zudem entsendete die Polizei Bayern einen Hubschrauber zur Waldbrandbekämpfung.



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      Bayerische Flughelfer nehmen einen Polizeihubschrauber aus Bayern am Flugplatz Arloh in Empfang

      Neben Bayern unterstützte die Bundeswehr die Übung mit zwei Mehrzweckhubschraubern "NH 90" des Transporthubschrauberregiments 10 „Lüneburger Heide“.


      Aus Niedersachsen kamen neben regulären Einheiten der Feuerwehren zur Brandbekämpfung am Boden auch die GFFF-V (Ground Forest Fire Fighting with Vehicles) Einheiten 1 und 2 mit speziellen Waldbrandtanklöschfahrzeugen vom Typ CCFM "Niedersachsen" zum Einsatz. Zudem wurde der Fachzug "Spezielle Fähigkeiten" der Kreisfeuerwehr Vechta mit ferngesteuerten Löschrobotern in einem als munitionsbelastet angenommenen Gebiet eingesetzt.

      Die Kräfte der niedersächsichen Feuerwehr im Überblick:

      Einheit

      Landkreis

      Feuerwehr

      Fahrzeug

      Technische Einsatzleitung (TEL)
      Celle
      Heidekreis
      Uelzen
      Kreisfeuerwehrbereitschaften
      • 1 Führungsgruppe
      • 2 Fachzüge (FZ) Wassertransport (WT)
      • 1 Fachzug Wasserförderung (WF)
      • 1 Fachzug Technische Hilfeleistung (TH)
      • 1 Fachzug Logistik


      Celle Celle
      • 1 Führungsgruppe
      • 1 FZ WT
      • 1 FZ WF,
      • 1 FZ Logistik
      Heidekreis
      • 1 Führungsgruppe
      • 1 FZ WT
      • 2 FZ WF
      • 1 FZ Logistik
      Uelzen
      Fachzug "spezielle Fähigkeiten"
      Vechta Vechta CCFL (leichtes Waldbrandtanklöschfahrzeug)
      Wolf R1
      Wolf C1
      HoseLineCarrier (HLC)
      Landeseinheiten
      RescEU Modul AFFF-LP-DE
      2x Airtractor
      RescEU Modul GFFF-V Einheit 1
      Celle/ Heidekreis
      1x KdoW Widder, 4x CCFM Niedersachsen
      RescEU Modul GFFF-V Einheit 2
      Goslar/ Göttingen
      1x KdoW Widder, 4x CCFM Niedersachsen
      Feuerwehrflugdienst (FFD)


      Aus der Luft unterstützte die Polizeihubschrauberstaffel Niedersachsen, ein durch das Land Niedersachsen unter Vertrag genommener privater Hubschrauberdienstleister sowie die in Niedersachsen stationierte Löschflugzeugstaffel.

      Die Koordinierung der Kräfte am Boden und die Überwachung aus der Luft erfolgte durch den Feuerwehr Flugdienst Niedersachsen mit einem Flugzeug.

      Neben der koordinierten Brandbekämpfung am Boden und aus der Luft wurde zudem das Anlegen von Brandschneisen mit Handgeräten und Fortsmaschinen praktisch durchgeführt.

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      Abflug zur Erkundung: Der Feuerwehrflugdienst startet am Flugplatz Arloh
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      Maschinen der Polizei Niedersachsen und des Privatdienstleisters Koopmann fliegen gemeinsam aus
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