Cyberkriminalität gegen ältere Menschen nimmt laut Strafverfolgungsbehörden weltweit zu. Ein Grund: Immer mehr Senioren sind online aktiv – und: Seit der Pandemie hat sich dieser Trend noch weiter verstärkt. In einer Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom von 2020 gaben 69 Prozent der Senioren über 65 Jahren an, dass sie die Digitalisierung als Chance sehen. Neben den Chancen müssen die Best-Ager auch die Gefahren im Blick haben, die die Digitalisierung mit sich bringt. Glücklicherweise können Sie Maßnahmen ergreifen, um Ihre älteren Familienmitglieder vor Online-Betrügern zu schützen.

Suchen Sie (mit Feingefühl) das persönliche Gespräch

Sprechen Sie zunächst darüber, wo für ältere Menschen im Internet Gefahren lauern und wie man sich dagegen schützt. Gehen Sie nicht grundsätzlich davon aus, dass Ihre älteren Verwandten von Technik keine Ahnung haben. Fragen Sie zuerst nach, welche Technologien sie nutzen und hören Sie aufmerksam zu, was sie Ihnen erzählen. Ganz wichtig, achten Sie im persönlichen Gespräch darauf, ihren älteren Verwandten nicht zu belehren.
Besser: Versuchen Sie den Ansatz, dass sich Senioren selbst um ihre Online-Sicherheit kümmern. Ein erster Schritt ist die Installation einer Virenschutz-Software, beispielsweise Avast Ultimate. Mit dem Schutzprogramm werden Viren und Trojaner entfernt, bevor sie auf den Rechner gelangen. Um weitere Gefahren aus dem Netz verständlich darzustellen, googeln Sie gemeinsam etwas. So zeigen Sie, wie ein potenzieller Betrüger im Internet an Informationen über beliebige Personen kommt.
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Die häufigsten Senioren-Betrugsversuche

Unterhalten Sie sich mit Ihren Liebsten über konkrete Online-Betrugsmaschen und bieten Sie ihre Hilfe an, wenn der Verdacht auf einen Online-Betrug besteht. Im Folgenden erfahren Sie alles darüber, wie man die geläufigsten Online-Betrugsversuche erkennt und wie sich ältere Menschen davor schützen.
1. Phishing: Überbegriff für viele Betrugsarten
Per Phishing kontaktieren Betrüger ihre Opfer per E-Mail, Telefon, Direktnachricht oder SMS, um sie dazu zu bewegen, persönliche Daten zu übermitteln. Beispielsweise könnte sich ein Betrüger als ein Familienmitglied ausgeben und Ihrer Großmutter einen Link senden. Dieser könnte Malware enthalten oder auf eine gefälschte Webseite weiterleiten, wo zur Eingabe persönlicher Daten, wie beispielsweise Kontodaten, aufgefordert wird.
Kommt einem der Inhalt einer Nachricht komisch vor, sollten Senioren sofort mit dem vermeintlichen Absender der E-Mail oder Textnachricht kurz Rücksprache halten, beispielsweise: "Bist du es wirklich?". Empfehlen Sie ihnen auch, dass sie auf ihr Bauchgefühl hören! Wenn sich der Wortlaut einer Nachricht seltsam anhört oder Sie normalerweise ein anderes Kommunikationsmedium nutzen, könnte ein Betrugsversuch dahinter stecken.
2. Love-Scams: Geschäft mit der Einsamkeit
Auch Senioren daten online oder unterhalten sich auf Plattformen mit unbekannten Kontakten. Von Love-Scams (oder auch "Romance-Scams") spricht man, wenn ein Betrüger im Internet Kontakt mit einer fremden Person aufnimmt, eine virtuelle Beziehung aufbaut und dann meistens mit einem Vorwand um Geld bittet. Typische Anzeichen für Love-Scams: Männliche Betrüger verwenden oft Soldatenfotos, weibliche Betrüger Bilder, auf denen ästhetisch-plastische Eingriffe erkennbar sind. Oftmals zeichnen sich solche Nachrichten durch eine schlechte Grammatik und Rechtschreibung aus.
Sprechen Sie mit Ihren Liebsten über diese Art von Betrug, vor allem wenn diese Single und möglicherweise online auf Beziehungssuche sind. Sie können ihnen auch zeigen, wie man eine umgekehrte Bildsuche durchführt, um die Identität der auf einem Foto abgebildeten Person zu überprüfen.
3. Technischer Support-Betrug: Falscher Kundenservice
In Indien bilden betrügerische Anrufe von vermeintlichen Support-Mitarbeitern eine regelrechte Branche. Und obwohl es sich hierbei rein technisch gesehen um keinen Internetbetrug handelt, da für diese Betrugsmasche das Telefon eingesetzt wird, sind technische Support-Betrugsmaschen eng mit dem Internet verbunden. Denn manchmal erscheint ein Warnhinweis auf dem Handy/PC der Zielperson, bevor die Betrüger anrufen. Für gewöhnlich wird das Opfer von einer Person angerufen, die sich als Mitarbeiter eines seriösen Unternehmens wie Microsoft oder Apple ausgibt. Er nennt dem Opfer einen vorgeschobenen Grund, um Zugriff auf seinen Computer zu erhalten oder er überzeugt das Opfer, ihm seine Kreditkarten- oder Kontodaten zu übermitteln. Zu Beginn des Jahres warnte die Verbraucherzentrale vor zahlreichen Anrufen durch vermeintliche Microsoft-Mitarbeiter.
Klären Sie Ihre älteren Familienmitglieder nicht nur über die Existenz dieser Betrugsmasche auf, sondern verdeutlichen Sie, dass ein seriöses Unternehmen niemals von sich aus anruft, um "technischen Support" anzubieten.
4. Der altbekannte "Enkeltrick": Geldforderung per Telefon
Enkeltricks sind möglicherweise die heimtückischste Betrugsmasche auf dieser Liste. Hierbei handelt es sich um eine Art Phishing-Betrug, bei dem Betrüger im Internet – zum Beispiel auf Social-Media-Plattformen – nach Informationen wie einer Telefonnummer suchen. Bei den Enkeltrick-Anrufen geben die Betrüger vor, das Enkelkind sei in einer Notlage (typisch Autounfall mit Blechschaden) und benötigt schnell Geld, um aus der misslichen Lage wieder herauszukommen.
Vereinbaren Sie mit Ihren Großeltern, dass Sie sie niemals zu etwas Derartigem auffordern würden. Um auf Nummer sicher zu gehen, vereinbaren Sie mit Ihren Großeltern ein Codewort, um zu überprüfen, ob es sich beim Anrufer tatsächlich um den Richtigen handelt.

Online-Betrug ist erfolgreiches Geschäftsmodell

Denken Sie daran: Es gibt mittlerweile regelrechte "Branchen", deren gesamtes Geschäftsmodell darauf ausgerichtet ist, ältere Menschen um ihr Geld zu betrügen. Wenn Ihre Liebsten dennoch betrogen werden, müssen Sie sich dafür nicht schämen. Lassen Sie sie wissen, dass Sie immer für sie da sein werden, egal was passiert.