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08.02.2022
Matthias Bauer
Beamten-Wohnungs-Verein zu Köpenick eG
Luckeweg 31 bis 37, 12279 Berlin

Luckeweg 31 bis 37 in Berlin-Marienfelde erhalten = 2.756 Tonnen CO2 sparen

Luckeweg 31 bis 37 in Berlin-Marienfelde erhalten = 2.756 Tonnen CO2 sparen


Eigentümer*in: Beamten-Wohnungs-Verein zu Köpenick eG


Die 48 Wohnungen des Luckewegs 31, 33, 35 und 37 in Berlin-Marienfelde sollen laut vorhabenbezogenen Bebauungsplan 7-94 VE [https://www.berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg/politik-und-verwaltung/aemter/stadtentwicklungsamt/stadtplanung/bebauungsplan-fuer-meinberlin/bebauungsplan.883202.php] abgerissen werden und durch einen Neubau ersetzt werden.


Für den Erhalt der Gebäude am Luckeweg sprechen vier Gründe

  1. Es gibt zahlreiche Mieter, die seit dem Bau der Häuser Ende der 1960 und Anfang der 1970er Jahre hier wohnen und den Luckeweg als ihre Heimat ansehen. Mit dem Abriss würde ein gewachsenes soziales Netz zerschnitten.
  2. Der Beamten-Wohnungs-Verein zu Köpenick eG [https://www.bwv-zk.de/bwv.html] hat ein Gutachten zur Sanierung (einschließlich energetischer Sanierung) anfertigen lassen, das 2019 den Mietern vorgestellt wurde. Das Gutachten rechnete damals mit ca. 1400,- €/m² Sanierungskosten, also ungefähr die Hälfte der Neubaukosten. Das Konzept Abriss/Neubau ist unwirtschaftlich.
  3. Es sind andere städtebauliche Lösungen vorstellbar, mit der die gleiche Anzahl von Wohnungen hergestellt werden können, und bei denen die Bestandswohnungen erhalten bleiben. Statt 250 neuen Wohnungen könnten 202 neue + 48 sanierte Wohnungen entstehen.
  4. Nun kommt eine vierte, kritische Frage hinzu: darf man in Zeiten des Klimawandels Bestandsgebäude einfach abreißen und damit die in den Gebäuden gebundene graue Energie verloren geben?


Zur Beantwortung der vierten Frage habe ich mithilfe der Ökobaudat [https://www.oekobaudat.de/] die in den Gebäuden des Luckewegs enthaltene „Graue Energie“ ermittelt. Das Ergebnis: bei einem anderen städtebaulichen Konzept mit Erhalt und Ergänzung statt Abriss und Neubau können mindestens 2.756 Tonnen CO2 eingespart werden.


Download Gutachten Luckeweg 31, 33, 35 und 37 erhalten = 2.756 Tonnen CO2 sparen, PDF 10 MB


Inhaltsverzeichnis des Gutachtens

  • Fragestellung, Seite 3
  • Wie viel wiegt der Luckeweg 31 bis 37, wie viel „Graue Energie“ ist hier gebunden?, Seite 5
  • „Graue Energie“, Seite 6
  • Das Ergebnis, Seite 7
  • Der Bestand, Seite 8
  • Die Baukonstruktion, Seite 9
  • Eingabe der Daten in die Ökobaudat, Seite 12
  • Die CO2-Bilanz, Seite 14
  • Abkürzungen, Seite 16
  • Zeichnungen, Seite 18
  • Massenermittlung, Seite 24
  • Auswertung Ökobaudat
    Gesamtbilanz, Seite 49   
    Bauteilkatalog, Auswertung, Seite 54   
    Bilanz nach Bauteilgruppen, Auswertung, Seite 76     
    Gebäudekonstruktion Massenbilanz, Seite 83
    Gebäudekonstruktion Wirkungsabschätzung, Seite 117
  • Städtebauliche Überlegungen, Seite 158
  • Impressum, Seite 170


Das Gutachten habe ich in meiner Funktion als Bürgerdeputierter für die Fraktion der Linken im Stadtentwicklungsausschuss in Tempelhof-Schöneberg erstellt. Der Eigentümer des Luckewegs, der Beamten-Wohnungs-Verein zu Köpenick eG hat bisher leider die Einladung zur Vorstellung des Gutachten ausgeschlagen. Im Bebauungsplanverfahren fehlt jedoch noch die zweite Auslegung. Also es ist noch etwas Zeit für eine klima und sozialgerechte Lösung zu werben.


Kontakt: Dipl. Ing Matthias Bauer, bauer.matthias@gmx.net



Nachtrag
Beitrag bei NANO, 3SAT am 17. Mai 2022: "Jeder Abriss muss kritisch hinterfragt werden", mehr...