Stadt will Surferwelle unterstützen - doch es gibt Kritik

8.7.2019, 06:00 Uhr
Stadt will Surferwelle unterstützen - doch es gibt Kritik

© Marcel Drescher

Auf Kritik stößt die geplante Unterstützung der Stadt Nürnberg für das Surfer-Projekt des Vereins „Dauerwelle e.V.“ beim Fuchsloch im westlichen Pegnitztal. Wie berichtet, soll am Freitag, 12. Juli, in der Sportkommission beschlossen werden, dass die Kommune entgegen der bisherigen Haltung das seit 2011 laufende Sportprojekt nun doch bezuschusst – und das mit 45 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten von 1,5 Millionen Euro, was rund 650.000 Euro wären.

Während seitens SPD und CSU bereits Zustimmung signalisiert wurde, gibt es teils heftigen Gegenwind in der Bürgerschaft. Aktionskünstler Karsten Neumann hat unter dem Motto "Landschaftsschutzgebiet im Nürnberger Westen erhalten!" eine Online-Petition bei Change.org gestartet, die bereits rund 280 Unterstützer (Stand Sonntagabend) unterzeichnet haben. Der Verein BluePingu und Bund Naturschutz teilen die Bedenken – mit Blick auf die drohende Zerstörung der Natur durch Parkplätze und eine "Betonwüste".

Klar ist: Die künstlich erzeugte Surfer-Welle wurde, so Ulrich Fitzthum vom staatlichen Wasserwirtschaftsamt, bereits 2017 vom Umweltamt genehmigt. "Eine Realisierung am Wöhrder See wäre nicht möglich gewesen, da es am unteren See kein Gefälle gibt und der obere See der Ökologie gewidmet ist. Dort beginnt ja auch das Naturschutzgebiet."

"Transparente Diskussion"

Zu den Kritikern gehört auch die Grünen-OB-Kandidatin Verena Osgyan. "Insbesondere bei der finanziellen Förderung sollte eine transparente und offene Diskussion vorausgehen", betont sie in ihrem Internet-Blog zur Surferwelle im Pegnitztal. Sie habe den Eindruck, der Beschluss sei "bereits gefasst und die Behandlung in der Sportkommission eine reine Scheindebatte".

 

Osgyan hält eine Surferwelle zwar "für eine charmante und attraktive Sporteinrichtung", bei den Förderkriterien müsse aber gleiches Recht für alle Vereine und Verbände gelten. Grünen-Fraktionschef Achim Mletzko hält einen "Sondertopf im Haushalt" für so ein Projekt für notwendig, "anstatt Geld aus dem Topf bestehender Sportvereine abzuzwacken". Er plädiert für "Nachbessern" und die Vertagung der Abstimmung.

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