Gladbachs 4:2 gegen den BVB „Heute haben wir ein echtes Topspiel abgeliefert“

Mönchengladbach · Nach dem starken 4:2 gegen Borussia Dortmund haben Kapitän Lars Stindl und Sechser Julian Weigl über die Gründe für den Erfolg gesprochen. Nach der Niederlage in Bochum am Dienstag hatte Gladbach etwas gutzumachen. Warum das gelang im letzten Spiel des Jahres.

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Gladbach - Dortmund: die Fohlen in der Einzelkritik

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Als der Kapitän vom Platz ging, erntete er verdienten Applaus. Lars Stindl genoss das am Ende eines großen Fußballabends im Borussia-Park, zu dem er, dieses Mal mit einer Kapitänsbinde in Regenbogenfarben am Arm, sehr aktiv beigetragen hatte. Nachdem Stindl zuletzt gegen Stuttgart und in Bochum nur Ersatzmann gewesen war, stand er nun in der Startelf und brachte sich ein als „Aggressive Leader“, als flieißiger Rückwärtsarbeiter, als zweifacher Vorlagengeber und als Mitinitiator des Treffers zum 4:2-Endstand gegen Borussia Dortmund.

„Heute haben wir ein echtes Topspiel abgeliefert. Es war sehr turbulent, wir sind super reingekommen, haben verdient unsere Tore gemacht, haben sie schön rausgespielt und haben so ein gutes Gefühl reinbekommen in den Borussia-Park“, sagte ein spürbar zufriedener Stindl nach getaner Arbeit und der Jubel-Arie vor der Nordkurve nach dem sechsten Heimsieg der Saison. Es war wohl neben dem 3:0 gegen RB Leipzig das beste Saisonspiel der Gladbacher. Und das war wichtig.

„Wir haben die schwierigen Momente der vergangenen Wochen in positive Energie umgemünzt, hatten nur nach dem 2:3 eine schwierige Phase, in der es Jan Olschowsky sehr gut gemacht hat. Als wir dann rauskamen, fällt das 4:2 und wir waren dann extrem stabil und haben wenig zugelassen. Es war ein guter Freitagabend“, sagte Stindl.

Jonas Hofmann, Ramy Bensebaini, Marcus Thuram und Manu Koné erzielten die Tore in dem wilden Spiel der beiden Borussias, in dem letztlich alles für die Gladabcher lief. Auch in der Szene vor dem 3:1, als Hofmann einen Ball quasi aus dem Aus zurück ins Spiel holte, die Szene aber weiterlief und Thuram schließlich traf. Glück für Gladbach.

Allein einige verpasste hochkarätige Chancen gab es aber auch, drei davon vergab Thuram freistehend. Dennoch war Gladbach extrem effektiv, die ersten fünf Torschüsse brachten vier Tore. Hinten passierte nichts mehr, „das freut mich für die Jungs da hinten“, sagte Stindl.

Dass es vorher in Bochum den schwachen Auftritt gab beim 1:2, ist ein Teil der Geschichte dieser Hinrunde, das weiß auch Stindl. „Wir haben unsere Probleme, das über längeren Zeitraum hinzukriegen. Das klappt auswärts momentan nicht, wir waren da sehr selbstkritisch nach dem Bochum-Spiel. Da müssen wir versuchen, den Weg, den wir eingeschlagen haben, weiterzugehen. In diesem Spiel ging es darum, bei uns zu bleiben und unsere Qualitäten auf den Platz zu kriegen, da kann ich nur sagen: Hut ab“, sagte Stindl.

„Wir gehen mit einem guten Gefühl in die Pause. Danach werden wir das eine oder andere Fazit ziehen und wollen versuchen, dann eine gewisse Konstanz in die Ergebnisse reinzubekommen“, stellte Stindl klar.

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Gegen die BVB zogen er und seine Kollegen ihr Ding aber durch und zeigten, dass sie dann auf hohem Niveau Gegner wie den BVB fordern und auch besiegen kann. „Wir sind sehr glücklich, haben ein Topspiel gezeigt, auch für die Zuschauer, und verdient gewonnen“, sagte Julian Weigl, der früher für den BVB spielte.

Für Weigl war der Schlüssel, dass „wir sehr schnell umgeschaltet und dadurch immer wieder gefährliche Szenen kreiert haben“, so Weigl, dessen WM-Hoffnung sich durch die Nicht-Nominierung nicht erfüllt hat. „Natürlich ist es eine Enttäuschung. Bundestrainer Hansi Flick hat mich angerufen und mir seine Gedankengänge erklärt“, berichtete der Sechser.

Weigls Fazit der bisherigen Saison: „Es ist keine große Überraschung, dass wir nicht so stabil sind. Aber man hat gesehen, was für ein Potenzial wir haben, auch gegen so gute Gegner zu gewinnen. Wir sind auf dem richtigen Weg und hätten auch ein paar mehr Punkte auf dem Konto haben können“, resümierte der 27-Jährige.

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