Panorama

"Anormale Gesundheitsvorfälle" "Havanna-Syndrom" auch bei US-Vertretern in Deutschland

Die ersten Fälle des "Havanna-Syndroms" waren vor fünf Jahren bei Diplomaten in der kubanischen Hauptstadt aufgetaucht.

Die ersten Fälle des "Havanna-Syndroms" waren vor fünf Jahren bei Diplomaten in der kubanischen Hauptstadt aufgetaucht.

(Foto: picture alliance / Juergen Schwenkenbecher)

2016 klagen mehrere US-Diplomaten in Kuba über Benommenheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen sowie Hör- und Sehprobleme. Nun sind auch in Deutschland US-Diplomaten vom "Havanna-Syndrom" betroffen. Der Grund für die Beschwerden ist ein Rätsel. Doch eines haben etliche der Betroffenen gemeinsam.

Mehrere US-Diplomaten in Deutschland sind einem Medienbericht zufolge vom rätselhaften "Havanna-Syndrom" betroffen. Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf Diplomaten, mindestens zwei US-Vertreter hätten sich wegen Krankheitssymptomen wie Schwindel, schweren Kopfschmerzen, Ohrschmerzen und Müdigkeit in medizinische Behandlung begeben. Auch in weiteren europäischen Ländern sei es zu solchen Fällen gekommen. Dem "Wall Street Journal" zufolge arbeiteten einige der Betroffenen zu Russland-Themen.

Laut einem Bericht im "New Yorker" haben sowohl die Trump-Regierung als auch Mitglieder der Biden-Administration im Zusammenhang mit dem "Havanna-Syndrom" den Finger versteckt auf Russland gerichtet. Es ist bekannt, dass in der früheren Sowjetunion mit Mikrowellenwaffen experimentiert wurde. Bis heute haben amerikanische Sicherheitsbehörden aber keine Beweise hierzu.

Die ersten Fälle des "Havanna-Syndroms" waren vor fünf Jahren bei Diplomaten in der kubanischen Hauptstadt aufgetaucht. Seit 2016 litten Dutzende kanadische und US-Diplomaten sowie deren Angehörige in Kuba unter Gesundheitsproblemen wie Benommenheit, Müdigkeit und Kopfschmerzen sowie Hör- und Sehproblemen. Später kamen Fälle in China, Russland und den USA hinzu, auch in Österreich soll es Fälle gegeben haben.

Der Grund für die Beschwerden ist unklar. Die Behörden in Kanada und den USA hatten zunächst mysteriöse "Akustik-Attacken" als Ursache vermutet. Die Regierung in Ottawa stufte den Einsatz einer Akustik-Waffe später allerdings als "unwahrscheinlich" ein.

US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines sagte kürzlich, die Behörden seien weiter unsicher, was die "anormalen Gesundheitsvorfälle" auslöse. Betroffene Diplomaten hatten der Regierung in Washington in den vergangenen Jahren vorgeworfen, nicht hartnäckig genug an der Aufklärung zu arbeiten.

Quelle: ntv.de, can/AFP

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