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Energiewende

Bundesregierung will deutsches Gasnetz schrittweise auflösen

Wirtschaftsredakteur
Druckmesser in einer Regelstation des Berliner Gasverteilnetzbetreibers Druckmesser in einer Regelstation des Berliner Gasverteilnetzbetreibers
Druckmesser in einer Regelstation des Berliner Gasverteilnetzbetreibers
Quelle: picture alliance / Keystone
Das Wirtschaftsministerium fordert Stadtwerke zum „Rückbau“ des Erdgas-Netzes auf – und stößt auf massiven Widerstand. Statt Abriss fordern Energieversorger die Umrüstung auf Wasserstoff. Staatssekretär Patrick Graichen nennt das eine „Träumerei“.

Die Bundesregierung plant dem Vernehmen nach den Abriss des deutschen Erdgasverteilnetzes. Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium von Robert Habeck (Grüne), soll die Vertreter von Stadtwerken auf einer Veranstaltung vergangene Woche aufgefordert haben, mit den Planungen für den „Rückbau“ des Netzes zu beginnen. Dies erfuhr WELT AM SONNTAG aus Teilnehmerkreisen.

Graichen habe in der Runde auf den Zeitplan für die Dekarbonisierung der Volkswirtschaft verwiesen. „Natürlich ist im Jahr 2045 da kein Gas mehr in den Netzen“, sagte der Staatssekretär, der zuvor die Denkfabrik Agora Energiewende geleitet hatte, Teilnehmern zufolge. Der Betrieb einzelner Heizungen mit klimaneutralem Wasserstoff als Erdgasersatz sei „Träumerei“.

Setzt sich das Bundeswirtschaftsministerium mit seinen Plänen durch, wäre das ein radikaler Einschnitt in die bisherige Struktur der deutschen Energieversorgung, vergleichbar etwa mit dem Ausstieg aus der Kernenergie und dem Ende der Kohleverstromung. Bislang ging die Energiewirtschaft davon aus, dass die Gaspipelines weiter genutzt werden und schrittweise auf den Transport von klimaneutralen Brennstoffen wie Wasserstoff, Biogas und synthetischem Methan umgerüstet werden.

Bei den Unternehmen stößt das Vorhaben daher auch auf heftige Gegenwehr.

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