Erster Auftritt der umstrittenen Anti-Hass-Beauftragten: Ataman bereut „Kartoffel“-Beleidigung nicht

Wegen fragwürdiger Äußerungen umstritten: Die neue Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Ferda Ataman (43)

Wegen fragwürdiger Äußerungen umstritten: Die neue Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Ferda Ataman (42)

Foto: Jörg Carstensen/dpa
Von: Michael Bassewitz, Carl-Victor Wachs und Elias Sedlmayr

Ferda Ataman (42) bleibt sich treu.

Heute trat sie erstmals in ihrer neuen Funktion als Anti-Hass-Beauftragte des Bundes vor die Hauptstadtpresse. Schnell wurde klar: Die Ex-Aktivistin, im Ton freundlich, hat aus der Kontroverse um ihre Person nichts gelernt.

BILD nutzte die Gelegenheit, Ataman auf ihre Rolle als Jury-Vorsitzende der Negativauszeichnung „Goldene Kartoffel“ (2018-2020) anzusprechen. BILD wollte von ihr wissen, ob sie es bereue, Deutsche als „Kartoffel“ bezeichnet zu haben. Sie daraufhin: „Das habe ich nicht gesagt.“ BILD hakte nach, ob sie wenigstens ihren Jury-Vorsitz bereue. Die Anti-Diskriminierungs-Beauftragte reagierte genervt mit einem Seufzer: „Nein! Aber ich bin auch nicht mehr Vorsitzende oder beteiligt.“

Die Gelegenheit, sich zu distanzieren oder gar zu entschuldigen, ließ sie damit ungenutzt.

Auf Twitter hatte sich Ataman damals selbst als 'Kartoffel-Expertin' bezeichnet. Als Anti-Hass-Beauftragte ist sie nun für alle in Deutschland lebenden Menschen zuständig – auch für die Deutschen.

Schon in der Vergangenheit sah sich Ataman wegen umstrittener Positionen heftiger Kritik ausgesetzt. Bürgern, die von „Heimat“ sprechen, beschuldigte Ataman einst der Nähe zu Nazi-Ideologie („Blut und Boden“). Zu Beginn der Corona-Pandemie unterstellte Ataman Ärzten und Pflegern, Migranten schlechter zu behandeln. Auch die Frage „Woher kommst du?“, hat für Ataman eine rassistische Konnotation.

Auch deshalb ging ihrer Wahl zur unabhängigen Bundesbeauftragten im Bundestag im Juli eine wochenlange Kontroverse voraus. Nur knapp konnte die Ampel-Regierung im Juli die Wahl Atamans im Bundestag über die Bühne bringen, zuvor hatte es auch innerhalb der Koalition heftige Auseinandersetzungen um die spalterische Aktivistin gegeben.

Ataman sagte: „Antidiskriminierung ist nicht nur für Minderheiten, sondern für alle gut“.

Aber: Deutsche sind aus ihrer Sicht offenbar nicht in Gefahr, diskriminiert zu werden. Es gebe „keinen“ Fall auf dem Arbeitsmarkt, in dem jemand aufgrund seiner deutschen Herkunft diskriminiert worden sein, glaubt sie.

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