Donnerstag, 28. März 2024

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Die Mission von Apollo 10
Snoopy fast auf dem Mond

Heute Abend vor fünfzig Jahren sind die ersten Menschen auf dem Mond gelandet – zumindest beinahe. Thomas Stafford und Eugene Cernan näherten sich der staubigen Landschaft bis auf fünfzehn Kilometer.

Von Dirk Lorenzen | 22.05.2019
Das Apollo-10-Kommandomodul "Charlie Brown" in der Mondumlaufbahn
Das Apollo-10-Kommandomodul „Charlie Brown“ in der Mondumlaufbahn (NASA)
Bei der Mission von Apollo 10 wurde - bis auf die Landung - ein kompletter Flug zum Mond durchgespielt. In der Umlaufbahn um unseren Trabanten koppelte die Landefähre Snoopy vom Kommandomodul Charlie Brown ab. Die Raumschiffe trugen Namen aus den Peanuts-Comics. Die beiden Astronauten in der Landefähre schwebten über der Mondoberfläche, nahmen Bilder der für Apollo 11 geplanten Landestelle im Meer der Ruhe auf und erprobten das Bodenradar.
Währenddessen kreiste der legendäre John Young im Kommandomodul acht Stunden lang als erster Mensch allein um den Mond. Beim Wiederaufstieg zum Kommandomodul gab es erhebliche technische Probleme. Die automatische Steuerung fiel aus und die Landefähre begann zu taumeln.
Derbe Flüche aus dem All
Der Funkverkehr mit dem Kontrollzentrum in Houston wurde live übertragen. Somit konnte jeder hören, dass die Besatzung in dieser bedrohlichen Situation häufig derb geflucht hat. Das berühmte Sch-Wort ist viele Male gefallen. Einige Klugscheißer haben das hinterher kritisiert – als ob Astronauten in Lebensgefahr sich den Regeln gepflegter Konversation beugen müssten.
Die Beinahe-Landefähre "Snoopy" über dem Mond
Die Beinahe-Landefähre „Snoopy“ über dem Mond (NASA)
Ob aufgrund der Schimpfwörter oder nicht: Snoopy dockte schließlich wieder an Charlie Brown an und vier Tage später war die Besatzung zurück auf der Erde. Mit dem Erfolg von Apollo 10 war der Weg frei für die erste Landung auf dem Mond zwei Monate später.