Auf dem Bild sieht man zwei junge Männer mit Hüten und angeklebten Nasen.
Generalprobe der "Fledermaus" in der Weimarhalle | Foto: Jan Kreyßig

Mit Brillanz und Esprit neu erzählt

Johann Strauß‘ Operette „Die Fledermaus“ zweimal konzertant in der Weimarhalle

„Die Fledermaus“ gehört zu den beliebtesten und am meisten aufgeführten Bühnenwerken Deutschlands. Nun bringen Studierende der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar die Operette von Johann Strauß auf die Bühne. Sie wird am Donnerstag, 27. April und Freitag, 28. April in der Weimarhalle aufgeführt.

Jeweils um 19:30 Uhr beginnt das konzertante Spektakel. „So haben Sie die Fledermaus noch nie gehört“, verspricht der künstlerische Leiter Prof. Ekhart Wycik. „Denn: wir erzählen die Geschichte komplett neu.“ 

Der „Fledermaus“-Produktion der Weimarer Musikhochschule widmen sich Studierende aus den verschiedensten Fächern: Fast 20 Solistinnen und Solistendes Instituts für Gesang und Musiktheater studieren derzeit ihre Partien ein.

Es singt der Hochschulchor und es spielt das Hochschulorchester unter der Leitung von Ekhart Wycik. Für eine erweiterte Klangfarbenpalette sorgen außerdem das Tango-Ensemble „II Pipistrello“ mit Akkordeon und der HfM-Pop-Chor „Katze im Sack“ als musikalische Gäste beim Ball des Prinzen Orlofsky.

Eigens für die Weimarer Aufführungen haben zwei Schulmusik-Studenten die Dialoge zwischen den Gesangspartien auf originelle Art umgeschrieben. Auf unterhaltsame Art moderieren Paul Kohlmann und Noel Luther die Handlung.

„Sie erzählen die Geschichten aller Figuren brillant, verständlich und witzig“, so Wycik. Dabei hilft das Deutsche Nationaltheater Weimar mit Bühnenbildelementen und Requisiten. 

Eintrittskarten zu 20 Euro und ermäßigt zu 15 Euro gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Information Weimar sowie an der Abendkasse. 

Online-Tickets für den 27. April gibt es hier: https://t1p.de/yzm5m 

Online-Tickets für den 28. April gibt es hier: https://t1p.de/wmkzq 

„Die Fledermaus“ wurde 1874 in Wien uraufgeführt. Sie gilt heute als Paradestück der goldenen Operettenära. Das Libretto stammt von Carl Haffner und Richard Genée. Im Mittelpunkt der Handlung in drei Akten steht ein ausgeklügeltes Verwechslungsspiel auf dem Ball eines Prinzen. Aristokraten, Bürger und Dienstmägde kommen getarnt zusammen.

Inklusive sind dabei nicht nur Alkohol in rauen Mengen, sondern auch Lügen, erotische Ausrutscher, Betrügereien und Rachefeldzüge. Am nächsten Morgen treffen sich alle im Gefängnis wieder und der Schuldige der Misere ist schnell gefunden: der Champagner.

Die Geschichte könnte also, so der künstlerische Leiter Ekhart Wycik, auch von heute sein: Seitensprünge nach langjähriger Ehe, Party bei einem neureichen Influencer und Identitätswechsel als Flucht vor dem Alltag. „Einfach eine Steilvorlage für gute Laune“, ist sich Wycik sicher. 

Der 1825 geborene österreichische Komponist Johann Strauß gilt als „Walzerkönig“. Er komponierte Welterfolge wie den Walzer „An der schönen blauen Donau“, wandte sich aber auch schon relativ früh dem Genre der Operette zu. Seiner Vorliebe für Tanzmusik blieb er dabei stets treu: Sie kommt auch in Operetten wie der Fledermaus zum Tragen.

[15.03.2023][