Der CDU-Bundestagskandidat und frühere Bundesverfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen fordert eine Überprüfung für ARD-Journalisten. In einem Interview mit dem Privatsender TV Berlin sagte Maaßen: "Wenn man sieht, dass es da auch Verbindungen gibt, zwischen Personen, die für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk arbeiten und die Tagesschau arbeiten, und der linken und linksextremen Szene, dann wäre das wirklich auch eine Untersuchung wert."

Belege für diese Behauptung oder um welche Personen es sich handeln soll, nannte er nicht.

Da der Norddeutsche Rundfunk (NDR) die Tagesschau verantwortet, sprach Maaßen von der Möglichkeit eines NDR-Untersuchungsausschusses in den Bundesländern. Darin solle "die Biografie von einigen Redakteuren mal auf den Prüfstand gestellt" werden, "ob diese Leute auch charakterliche Eigenschaft haben, die Tagesschau durch Redaktion zu begleiten", sagte Maaßen.

Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands, Frank Überall, zeigte sich in einem Tweet verwundert über die Vorwürfe. "Oder haben Sie dafür Belege?", fragte er in Richtung Maaßen. Der NDR-Journalist Patrick Gensing sprach auf Twitter von "autoritären Fantasien, freie Medien kontrollieren zu können".

Maaßen war Ende April von vier CDU-Kreisverbänden als Direktkandidat für den Bundestag in Südthüringen nominiert worden. Politiker von SPD, Grünen und Linken warfen der CDU vor, mit Maaßen rechtsextreme Wähler erreichen zu wollen. Kritik an der Kandidatur kam aber auch aus den Reihen von CDU und CSU