zum Hauptinhalt
Blick auf das Jobcenter Berlin-Mitte.

© dpa/Philipp Znidar

Mehr Beschäftigung möglich: Ifo-Institut schlägt Reform des Bürgergelds vor

Mit einer Reform von Grundsicherung und Wohngeld kann sich Arbeit für Bürgergeldbezieher lohnen. Wie, das wollte das Wirtschaftsministerium jetzt wissen und bekam Antwort.

Das Ifo-Institut hat eine Reform des Bürgergelds vorgeschlagen, mit der sich das Arbeiten für die Bezieher mehr lohnen soll. Nach einer Ifo-Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums könnte das Arbeitsangebot damit um etwa 144.000 Vollzeitbeschäftigte zunehmen.

„Eine Integration des Wohngeldes in das Bürgergeld und eine gleichzeitige Reform der Erwerbstätigenfreibeträge könnten mehr Arbeitsanreize schaffen und das System effizienter machen“, sagt Professor Andreas Peichl. „Zudem würde das Budget leicht entlastet und es käme zu einer geringen Zunahme der Haushalte mit Transferbezug“, sagt Ifo-Forscher Maximilian Blömer.

Das Wohngeld würde bei der Reform komplett in die Kosten der Unterkunft (KdU) des Bürgergelds integriert - 1,6 Millionen Haushalte mehr würden damit Bürgergeld bekommen, aber 1,8 Millionen weniger Wohngeld. Gleichzeitig soll das Bürgergeld großzügiger gestaltet werden. Dafür könnten die Anrechnungsbeträge für Erwerbseinkommen im Bürgergeld auf 65 Prozent gesenkt werden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Um Haushalte mit Kindern besserzustellen, könnte die Anrechnung des Elterneinkommens beim Kinderzusatzbetrag gesenkt werden. Das könne das Arbeitsangebot um 25.000 Vollzeitbeschäftigte erhöhen, mit nur wenig zusätzlicher Belastung für das Staatsbudget. Eine weitere Möglichkeit wäre eine andere Berechnung des Wohngeldanspruchs.

„Wer als Bezieher von Bürgergeld eine Erwerbstätigkeit aufnimmt, hat zwar immer ein höheres verfügbares Einkommen als Nichterwerbstätige; der Anstieg des verfügbaren Einkommens ist aber mitunter nicht sehr groß“, heißt es in der Studie.

Die Vorschläge zielen darauf ab, das zu korrigieren. Laut Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der erwerbsfähigen Bürgergeldberechtigten im Juli auf über vier Millionen gestiegen. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })