Gung Ho - Band 3: Sexy Beast

Gung Ho - Band 3: Sexy Beast
Gung Ho - Band 3: Sexy Beast
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Marcel Scharrenbroich
9101

Comic-Couch Rezension vonMai 2020

Story

Die Macher legen einen Zahn zu und zelebrieren die Halbzeit mit hohem Tempo, starker Action und wegweisenden Wendungen.

Zeichnung

Dazu wurde bisher alles gesagt: wunderschön, leuchtend und erstklassig.

Volle Fahrt voraus!

Si vis pacem para bellum. *
-Lateinisches Sprichwort

Waffenausgabe… YIPPIIIIEE!!! Was einem US-Amerikaner, der das blinde Auseinandernehmen und Zusammensetzen einer GLOCK 17 schon mit der Muttermilch aufsaugt, nur ein müdes Lächeln abringt, sorgt in „Fort Apache“ für Freudensprünge. Die jüngsten Bewohner der abgeschotteten Siedlung haben ihr Training erfolgreich absolviert. Nun ist es an der Zeit, dass sie ihre eigenen Ballermänner bekommen, um außerhalb der Tore überleben zu können. Um sich gegen die bestialischen Reißer zu verteidigen. Munition ist strengstens abgezählt und die Waffe nur in äußerster Gefahr zu benutzen. Sollte unbedachter Einsatz erfolgen, wird der Schießprügel wieder einkassiert… sind ja nicht im Wilden Westen hier, gelle? Allerdings dauert es nicht lange, bis der erste Einsatz vonnöten ist.

Im Fort hält man anschließend eine Krisensitzung. Der schmierige Bagster unterrichtet die Verantwortlichen des Lagers, dass aufgrund des entgleisten Zugs mit Vorräten bis auf weiteres kein Nachschub mehr eintreffen wird. Die Strecke sei noch immer blockiert und die Regierung kann keine weiteren Waren mehr erübrigen. Da man aber einen Großangriff der „weißen Plage“ erwartet und ohne staatliche Unterstützung kaum durch den drohenden Winter kommen würde, besteht die einzige Möglichkeit darin, die geklauten Güter aus dem entgleisten Zug wiederzubeschaffen…

Archer Goodwoody, der ältere der beiden aufsässigen Brüder, deren letzte Chance dieses Fort ist, geht währenddessen der Tätigkeit nach, in der er am besten ist: Illegal angeeignete Waren verticken. Er verkauft dem Mädchen Celine eine Flasche Hochprozentigen, muss bei der Nachfrage nach härteren Stoffen aber ablehnen. Eine Andeutung Celines, dass sie sich den Kram nun anderweitig besorgen müsse, lässt Archer hellhörig werden. Er folgt Celine, die gerade ihren Körper für Valium verkauft. Der heißblütige Archer greift ein und prügelt das Schwein, dass sich an den Mädchen des Lagers vergreift, windelweich… mit fatalen Folgen.

Im Vorwärtsgang

Waren die ersten beiden Bände auf gleichem Niveau, wird nun einen Zahn zugelegt, was die Handlung von „Gung Ho“ anbelangt. Nicht, dass die Vorgänger nicht überzeugen konnten, keineswegs! Die Story nahm sich die nötige Zeit, um mit den Figuren warmzuwerden. Sie kennenzulernen. Zu wissen, wie diese ticken. Größtenteils haben wir nun festgemacht, wem wir die Daumen drücken, wen wir hassen, wem wir nicht über den Weg trauen oder wer bisher noch schwer einschätzbar ist. „Sexy Beast“ spielt nun mit unseren bisherigen Erkenntnissen und hat ein paar schöne Überraschungen parat. Genau zum richtigen Zeitpunkt.

Selbstverständlich sind die Zeichnungen auch weiterhin so bombastisch, wie bisher gewohnt. Malerische Landschaften, tolle Perspektiven und digitale Kunst auf höchstem Niveau. Die herausragende Beleuchtung zieht noch tiefer ins durchgestylte Endzeit-Setting und versprüht einen Hauch Realismus. Ein ungewöhnlicher und cleaner Stil, an dem man sich nicht sattsehen kann.

Halbzeit

Man merkt beim Lesen genau – und das gilt auch, wenn man rückblickend die beiden ersten Alben nochmals betrachtet – wie gut durchdacht die Geschichte bisher ist. Der Plan, „Gung Ho“ auf insgesamt fünf Teile anzulegen, stand von Anfang an fest. Nachdem wir gelungen und mit dem nötigen Spielraum eingeführt wurden, spitzt sich die Situation im Mittelteil nun zu. Die Story dreht auf, enthüllt gerade genug, um weiter neugierig zu machen, und stellt Stück für Stück Weichen, die Richtung Finale laufen. Noch ist nicht absehbar, wie dieses ausfallen wird, da Band 5 noch nicht erschienen ist. Der direkte Nachfolger zu „Sexy Best“ hingegen schon und… oh junge, bin ich gespannt, wie weitergeht!

Erschien der erste Band 2014, folgte bereits ein Jahr später das zweite Album. Der vorliegende Band 3 kam 2017, während „Gung Ho – Band 4: Zorn“ Mitte 2019 die Regale enterte. Behalten Benjamin von Eckartsberg und Thomas von Kummant, die beiden Macher hinter dieser großartigen Reihe, das Tempo der letzten Veröffentlichungen bei, können wir uns vielleicht 2021 auf ein finales Wiedersehen mit den Überlebenden aus „Fort Apache“ freuen.

Fazit:

Da Ihr hier gerade die Rezension des dritten Bandes vor Augen habt, kann ich davon ausgehen, dass Ihr die ersten Alben kennt. Gut… dann müsste die Reihe Euch angesprochen haben und ich kann glücklich vermelden, dass „Sexy Beast“ die Latte NOCH höher hängt. Solltet Ihr hier zufällig reingelesen haben und „Gung Ho“ noch nicht kennen: Ändert das! Lest unsere Rezension zum ersten Band und… ach was, kauft Euch direkt „Schwarze Schafe“ und erfreut Euch an einer der besten, aktuell laufenden Comic-Reihen.

 

* Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor.

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