Skip to main content

Ein Blick in die Zukunft des Lernens

Am 15. Januar besuchte das Team des Education Service Centers den Future Innovation Space beim Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen.

Kerstin Kron und Michaela Riester tragen VR-Brillen.
Kerstin Kron (l.) und Michaela Riester beim Untersuchen der neu entdeckten Kretschmann-Wespe.

Über das von Oktober 2024 bis Ende März 2025 laufende Themenspecial “XR in der Hochschullehre – was leisten immersive Technologien?” von e-teaching.org werden durch beteiligte Institute und wissenschaftliche Einrichtungen derzeit vor Ort-Erlebnisse in XR-Labs angeboten. Das ESC meldete sich an und so besuchten Kerstin Kron und Michaela Riester am Glatteis-Mittwoch 15.01.2025 den Future Innovation Space (FIS) des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) in Tübingen, das in der ehemaligen Frauenklinik im innenstadtnahen Unibereich angesiedelt ist. 

Bereits beim Betreten des Centers wird deutlich, dass das IWM den Fokus auf Interaktivität und Zusammenarbeit legt. Die drei Mitarbeiter*innen Dr. Birgit Brucker, Dr. Anne Thillosen und Dr. Marc Halfmann führten die Besucherinnen aus Stuttgart durch das inspirierende Zentrum, das neben einem sehr ansprechend gestalteten Raumdesign mit modernsten Technologien und innovativen Konzepten in verschiedenen digitalen Lehr-Lernbereichen experimentiert. Durch eine begleitende Forschung werden die Zukunftsmedien u.a. in pädagogisch-psychologischen Aspekten adressiert. So gelingen dem IWZ permanente Weiterentwicklungen ihrer Konzepte. Kooperationspartner*innen sind baden-württembergische Schulen und auch viele Museen deutschlandweit. 

Zu den Highlights zählten:

Das Mixed Reality Lab

Die Besucherinnen konnten über VR-Brillen in virtuelle Welten von zwei Projekten eintauchen: Einmal in einen kooperativen XR-Raum zur eigenen Erkundung der kürzlich entdeckten Kretschmann Wespe, welcher mit dem Naturkundemuseum Stuttgart und dem KIT entwickelt wurde. Und zum anderen ein virtueller Raum zu Kafka, der für das Kafka Jahr 2024 mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach entwickelt wurde. Der Raum lässt weiterhin durch einen Bluescreen Einspielungen von virtuellen Welten zu. 

Das Digital Teaching Lab (TüDiLab)

Das TüDiLab ist ein interaktiver und kollaborativer Unterrichtsraum mit flexiblem modularem Mobiliar. Der Raum ist so gestaltet, dass er den Bedürfnissen eines dynamischen und kooperativen Unterrichts gerecht wird. Flexible Möbel, moderne Präsentationstechnik und ein durchdachtes Raumkonzept schaffen eine Atmosphäre, die kreatives Denken und Teamarbeit fördert. Zur Begleitforschung steht in Klassengröße ein Unterrichtssatz mit Laptops zur Verfügung, an denen Eyetracker zur Analyse des Lehr-Lernprozesses installiert sind.

Das Multi-Touch Lab

Interaktive intuitiv zu bedienenden Multi-Touch-Tische laden zur kreativen Zusammenarbeit ein. In Lerngruppen von bis zu ca. 8 Personen können Fragestellungen über digital zur Verfügung gestellte Inhalte selbst erarbeitet werden oder weitergehende Informationen gegeben werden. Verschiedene Studien des Instituts belegen eine Förderung des kollaborativen gemeinsamen Arbeitens in Projekten, die Erweiterung der digitalen Kompetenz und einen besseren Lerneffekt aufgrund eigenen Handelns. Durch die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten in Lehr-Lernszenarien sowie der Museumspädagogik eröffneten sich auch bei uns sofort gedankliche Räume zum Einsatz. 

Als besonders bereichernd empfand das ESC-Team die sehr aufgeschlossenen Mitarbeiter*innen, die bereitwillig Erfahrungen und Ideen teilten. So konnten praxisnahe Einsatzszenarien unter der Betreuung durch erfahrene Pädagog*innen und Technologie-Expert*innen ausprobiert werden. Dabei wurde deutlich, wie wichtig es ist, Lehrkräften entsprechende Angebote zu machen, Entwicklungen inhaltlich, didaktisch gemeinsam zu entwickeln und beim Einsatz eine gelungene Supportstruktur zu etablieren, um das volle Potenzial dieser Technologien auszuschöpfen und als Mittler zu fungieren.

Der Future Innovation Space zeigt eindrucksvoll, wie die Bildung von morgen aussehen kann. Technologien wie VR und interaktive Multimedia-Tische sind keine Science-Fiction mehr, sondern greifbare Werkzeuge, die den Bildungsalltag bereichern können. Das ESC Stuttgart bedankt sich für die spannende und inspirierende Erfahrung und freut sich darauf, die gewonnenen Eindrücke in die eigene Arbeit einfließen zu lassen und auf einen Gegenbesuch zu weiteren Fragestellungen an der DHBW in Stuttgart.