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Aufwertung Ringheiligtum wird noch attraktiver

Das Ringheiligtum Pömmelte soll attraktiver und besser vermarktet werden. 2018 soll zudem ein Multifunktionshaus entstehen.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 20.07.2017, 03:05

Pömmelte l Ein Hingucker ist das Ringheiligtum Pömmelte. Der Salzlandkreis, der für dessen Gestaltung und Vermarktung verantwortlich zeichnet, stand auch öfter schon in der Kritik. Größtes Ärgernis war lange Zeit die fehlende beziehungsweise unzureichende Ausschilderung. Das Problem ist seit dem Frühjahr behoben. Grundsätzlich hat sich in Sachen deutsches Stonehenge einiges getan. Darüber wurden die Kreistagsmitglieder kürzlich in den Ausschüssen für Kreisentwicklung, Bau und Umwelt sowie Schule, Kultur und Sport informiert.

So war es bislang nicht möglich, die Besucherzahlen zu erfassen, da das Ringheiligtum frei zugänglich ist und kein Eintritt genommen wird. Einzig durch die regelmäßig stattfindenden Führungen konnten Zahlen erhoben werden. Am 25. April hat die Verwaltung eine Besucherzählanlage installiert. Die Technik sei wetterbeständig, an anderen touristischen Sehenswürdigkeiten erprobt, anwenderfreundlich und wartungsarm, heißt es dazu in der Mitteilungsvorlage. Demnach haben beispielsweise in der 17. und 18. Kalenderwoche (Ende April, Anfang Mai) mehr als 2400 Gäste die Kreisgrabenanlage besucht. Inbegriffen sind hier Gäste von Führungen, Touristen, die die Kreisgrabenanlage auf eigene Faust erkunden, und jene, die die Veranstaltungen besuchen.

„Eng verbunden mit der öffentlichen Wahrnehmung des Ringheiligtums sind Veranstaltungen“, heißt es in der Mitteilungsvorlage, das daran festgehalten werden soll, monatlich in der Saison (1. April bis 31. Oktober) Höhepunkte meist musikalischer Art zu organisieren. Bislang sieben verschiedene Aktionen fanden in diesem Jahr statt. Bevor stehen noch die zweimalige Aufführung „Die Csárdásfürstin“ am 5. und 6. August, ein Konzert der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie am 9. September, das Bürgerfest des Salzlandkreises am 16. September und der Herbstausklang am 29. Oktober.

Parallel zur aktuellen Saison im Ringheiligtum laufen im Hintergrund die Arbeiten an der weiteren Attraktivierung der Kreisgrabenanlage. Verbessert werden soll die Infrastruktur. So soll ein modernes Multifunktionsgebäude errichtet werden, das sich in die Architektur des Ortes einfügt. Den Vorstellungen des Landkreises nach soll das Gebäude folgende Anforderungen erfüllen:

• Gästebetreuung und Unterstandmöglichkeit

• Veranstaltungsraum (Vorträge, Lesungen, Tagungen, Empfänge)

• Informationspunkt (digitalisiertes Infosystem)

• Stauraum für Gästebetreuung und Veranstaltungen

• Toiletten (auch von außen zugänglich).

Durch ein Architekturbüro wurden Entwürfe angefertigt, die diese Aufgabenstellung berücksichtigt.

 

Mit diesem Multifunktionshaus kehrt der Salzlandkreis seiner ursprünglichen Idee, ein frühbronzezeitliches Langhaus zu rekonstruieren, den Rücken zu. Hintergrund ist, dass das Multifunktionshaus gegenüber dem Langhaus sicherer, Folgekosten schonender und wartungsärmer sei. Gleichzeitig, so heißt es in der Mitteilungsvorlage, könne man mit dem jetzt entwickelten Gebäude auf zukünftige Entwicklungen reagieren, heißt es in der Vorlage weiter.

Für die Finanzierung des Projektes stellen die Verwaltungsmitarbeiter Fördermittelanträge. Läuft alles nach Plan, dann sollen die Bauarbeiten am 1. Juli 2018 starten, die Fertigstellung wäre dann am 1. Dezember 2018.

Wenngleich die Touristenattraktion Ringheiligtum also noch nicht zu 100 Prozent erschlossen ist, so spielt die Vermarktung schon längst eine große Rolle. Seit Januar gibt es den Flyer in deutscher und englischer Sprache, der für die Veranstaltungen wirbt. Dieser wurde auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin, an die Stadt- und Tourismusinformationen des Salzlandkreises sowie Magdeburgs verteilt. Es wurde begonnen Pensionen, Restaurants und Hotels mit Flyern zu versorgen. Außerdem liegt der Flyer in den Häusern der Kreisverwaltung aus.

Um die Onlinepräsenz des Ringheiligtums zu optimieren, wird eine bestehende Kooperation mit der Hochschule Anhalt (Masterstudiengang Online-Kommunikation) dazu genutzt, Marketingpotentiale des Ringheiligtums auszuloten und eine Strategie zu entwickeln. Ziel dieser Strategie muss es sein, potenzielle Besucher aus dem Umkreis von zirka ein bis zwei Autofahrstunden für einen Besuch des Ringheiligtums zu begeistern.