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Die Badeferiendestination Varadero empfängt ab dem 15. Oktober wieder internationale Gäste in einem eingegrenzten Gebiet auf der Halbinsel. Bild: NWI

«Wir werden Varadero vorerst nicht anfliegen»

Das kubanische Badeferienparadies Varadero öffnet seine Türen für den internationalen Tourismus per 15. Oktober. Die Begeisterung bei Edelweiss und dem Karibik-Spezialisten Latinotours aus dem Hause Knecht Reisen hält sich in Grenzen – ganz im Gegenteil zu Condor.

Varadero will ab dem 15. Oktober wieder internationale Gäste an seinen malerischen Stränden begrüssen und öffnet an diesem Datum den lokalen Flughafen Juan Gualberto Gómez. Dies kündigte das Tourismusministerium von Kuba an. Gegenüber der kubanischen Zeitung «Granma» sagt José Antonio García Manso, Generaldirektor des Internationalen Flughafens in Varadero, «dass das Terminal nun bereit sei, ausländische Reisende zu empfangen.» Darüber hinaus ist Kuba nicht auf der Quarantäneliste des BAG vertreten - besteht also Hoffnung für ein paar Buchungen aus der Schweiz im Herbst und Winter?

In der Vergangenheit hat die Schweizer Ferienfluggesellschaft Edelweiss Direktflugverbindungen nach Varadero angeboten. Nimmt die Airline nun, nachdem sie bereits wieder in die Seychellen und nach Cancún fliegt, auch die Flugverbindung nach Kuba wieder auf? Auf Anfrage von Travelnews sagt Mediensprecher Andreas Marti, dass Edelweiss die Destination vorerst nicht anfliegen werde. Der Grund sei, dass für den Restart des Tourismus nur ein kleiner Teil der Infrastruktur auf der Halbinsel geöffnet wird, wie aus einer Mitteilung aus Kuba an die Airline hervorgeht.

Folgende Spezifikationen sind daraus zu entnehmen: Damit die schrittweise Öffnung verantwortungsbewusst von Statten geht, werden am Anfang nur ausgewählte vier- bis fünf Stern Hotels ihre Türen öffnen und die Reisenden empfangen. Darüber hinaus steht den Touristen ein Golfplatz, ein Delfinpark, zwei Yachthäfen und die Einkaufszentren Plaza America und Plaza Hicacos für Aktivitäten zur Verfügung stehen. Auch ausgewählte Restaurants, Kaffees und kleinere Geschäfte stehen für einen Besuch offen. Die gesamte Infrastruktur befindet sich in einem eingegrenzten Gebiet von der K-Strasse bis Punta Hicacos (siehe Grafik), das geschaffen wurde, um das Risiko mit einer Ansteckung zwischen Einheimischen und Touristen zu verringern. «Dies entspricht einem nur sehr kleinen Korridor. Aus diesem Grund werden wir Varadero vorerst nicht anfliegen. Falls sich die Regulationen ändern, werden wir die Situation neu beurteilen», so Marti weiter.

In diesem Gebiet können sich Touristen aufhalten. Bild: zVg

Geringes Potenzial

Damit Varadero für das Reisen in der neuen Normalität gewappnet ist, wurden einige Massnahmen ergriffen, um die Sicherheit zu gewährleisten. In allen Betrieben werden Hygiene- und Schutzkonzepte angewendet. Darüber hinaus befindet sich in allen Hotels ein medizinisches Team, das regelmässig den Gesundheitszustand der Gäste untersucht.

Der Schweizer Reiseveranstalter Knecht Reisen AG, der mit Latinotravel einen Karibik-Spezialisten im Haus hat, zeigt sich wenig begeistert von der Öffnung von Varadero: «Eine einzelne Destination, die bereist werden kann, verursacht keine fundamentale Änderung im Kundenverhalten. Aus diesem Grund schätzen wir das Potenzial für eine Einzeldestination als klein ein», sagt Mediensprecher Matthias Reimann auf Anfrage. Es seien deshalb keine speziellen Marketing-Massnahmen geplant. Zudem erschwere die Quarantäneliste das Aufkommen von Reiselust: «Das erratische Verhalten und die Willkür des BAG mit seiner notorischen Quarantäneliste verhindert weiterhin jeglichen Aufbau von Kundenvertrauen, Zuversicht und Optimismus.»

Damit zeigt sich die Schweiz weniger optimistisch als beispielsweise unser Nachbar Deutschland. Der Ferienflieger Condor hat heute angekündigt, ab 31. Oktober wieder mit jeweils drei wöchentlichen Flügen am Dienstag, Freitag und Samstag von Frankfurt und Düsseldorf nach Varadero zu starten. Kuba empfängt bereits seit Anfang September Gäste aus Kanada, dem wichtigsten Quellmarkt des Landes auf den vorgelagerten Inseln Cayo Coco, Cayo Santa Maria und Cayo Lago del Sur.

(NWI)