Direkt zum Inhalt

Site Planner (Settlement Planning Officer)

Site Planner werden in Vertreibungs-Situationen entsandt, um geeignete Standorte für Unterkünfte zu analysieren, die Vertriebenen menschenwürdige Lebensbedingungen bieten.

Site Planner beraten aufnehmende Organisationen (in den meisten Fällen UNHCR oder IOM) zu den am besten geeigneten Standortoptionen angesichts der lokalen Kontexte. Diese umfassen beispielsweise die Nutzung von bestehenden oder neuen Camps in einer ländlichen Gegend sowie Mietunterkünfte oder Sammelzentren in einem urbanen Raum. Anschließend unterstützen Site Planner die aufnehmende Organisation bei der Implementierung der geeigneten Unterkunftsoption.

In enger Zusammenarbeit mit lokalen und nationalen Behörden sowie der lokalen Gemeinschaft und humanitären Partnern stellen Site Planner sicher, dass geeignete Standorte, Dienstleistungen und ökonomische Existenzgrundlagen bei den Planungen für neue Unterkünfte bewertet werden. Dabei berücksichtigen sie ebenfalls, dass Kriterien erfüllt werden, die die Würde, Sicherheit und Gesundheit der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner schützen.

Site Planner berücksichtigen darüber hinaus auch technische Kriterien wie die Topographie, die Landverfügbarkeit sowie die Beschaffenheit der Gelände für Wasser- und Abwasseranlagen. Die Einschätzung der Site Planner stellt zudem sicher, dass die Standorte und die geplante Infrastruktur nicht von Naturgefahren wie Erdrutschen oder Überschwemmungen bedroht sind.

Ein weiteres Aufgabenfeld der Site Planner kann sein, die aufnehmende Organisation in Verhandlungen mit lokalen und nationalen Behörden zu vertreten, um Genehmigungen für den Landerwerb zu erhalten. Diese Bemühungen sollen mögliche Konflikte im Zusammenhang mit Landrechten minimieren. 

Gemeinsam mit Partnern entwickeln Site Planner Standort- und Siedlungspläne, die mit den Flächennutzungsplänen des Gastlandes im Einklang stehen. Darüber hinaus stellen sie sicher, dass die räumliche Zuweisung von Flächen mit den zuständigen Behörden und Partnern abgestimmt wird. Dies dient dem Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner vor erneuter Vertreibung und regelt den Zugang zu Basisdienstleistungen wie Wasserstellen und sanitären Einrichtungen.

In enger Zusammenarbeit mit Field Officern und/oder Shelter Officern fällt die Planung von Zufahrten und Straßen, die Beleuchtung der Siedlung sowie die Planung von Wohn-, Arbeits- und Erholungsräumen in die Zuständigkeit der Site Planner.

Das Einbeziehen der lokalen Gemeinschaft in den Planungs- und Entwicklungsprozess ist für Site Planner von entscheidender Bedeutung – hierdurch sollen ebenfalls zukünftige Konflikte ausgeschlossen werden. Gleichzeitig soll der lokalen Bevölkerung auch Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen ermöglicht werden.

Neben Regierungsbehörden und der lokalen Gemeinschaft müssen Site Planner auch die Vertriebenen selbst in die Planungs- und Standortentwicklungsprozesse einbeziehen – insbesondere ältere Menschen, Kinder, Jugendliche, Frauen und Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

Site Planner haben die Aufgabe, die Entwicklung der Standorte zu überwachen, damit sich diese im Einklang mit den Standort- und Siedlungsplänen entwickeln.

Spezifische Profilanforderungen für Shelter and Site Planning

  • Studium der Stadtplanung, Architektur, Bauingenieurwesen (Hochbau, Tiefbau) oder verwandte Fächer an einer Universität oder an einer Fachhochschule;
  • mehrjährige nachgewiesene Berufserfahrung in der Standortplanung- und entwicklung;
  • Kenntnisse der Siedlungsmöglichkeiten und Standortoptionen in ländlichen und städtischen Gebieten;
  • technische Kenntnisse relevanter Software (z. B. MapInfo und GPS);
  • technische Kenntnisse von CAD/CAM sind sehr wünschenswert;
  • Erfahrung in der Nutzung von Tools zur Datenerfassung (z. B. KoBo Toolbox);
  • fundierte Kenntnisse der humanitären Standards;
  • Berufserfahrung in Flüchtlings- und Binnenvertriebenen-Kontexten ist wünschenswert;
  • vorherige Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit UNHCR und IOM sind von Vorteil.