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Aus dem Nachbarhaus Schüsse auf eine Moschee in Halle abgefeuert

Ein 55-jähriger Mann steht im Verdacht, mit einem Luftgewehr auf das »Islamische Kulturcenter« in Halle geschossen zu haben. Menschen wurden bei dem Angriff nicht verletzt, der Staatsschutz ermittelt.
Blaulicht (Symbolbild)

Blaulicht (Symbolbild)

Foto: Carsten Rehder / dpa

In Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt wurden am Sonntagmittag mit einem Luftgewehr Schüsse auf das »Islamische Kulturcenter« der Stadt abgefeuert. Das gab die Polizeiinspektion Halle in einer Pressemitteilung bekannt . Demnach hörten zwei Zeugen, die sich in der Nähe der Moschee aufhielten, Schussgeräusche und bemerkten, wie drei Projektile gegen die Fassade schlugen. Die Schüsse wurden dabei von einem gegenüberliegenden Mehrfamilienhaus abgefeuert.

Dort machte die Polizei einen 55-jährigen Mann aus, bei dem die Beamten eine »Langwaffe zum Verschießen von Diabolos und eine Gasdruckpistole« fanden. Die Waffen wurden beschlagnahmt. Nach erstem Erkenntnisstand sei der Mann bisher nicht mit politisch motivierten Straftaten in Erscheinung getreten, teilte die Polizei mit. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen. Personen seien nicht verletzt worden.

2019 hatte der Rechtsextremist Stephan Balliet nach dem misslungenen Versuch, die Synagoge in Halle zu stürmen, eine Passantin erschossen und später in einem Imbissladen einen weiteren Mann niedergestreckt. Am 21. Dezember 2020 verurteilte ihn das Oberlandesgericht Naumburg unter anderem wegen zweifachem Mordes, vielfachem Mordversuchs und Volksverhetzung zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung.

Anm. d. Red.: In der Polizeimeldung wird die betroffene Moschee als »Islamisches Kulturcentrum Halle« bezeichnet, tatsächlich handelt es sich um das »Islamische Kulturcenter«. Wir haben den Namen entsprechend korrigiert.

atb