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Wolltet ihr schon immer mal in die neusten Comics reinschnuppern? In unserer neuen Reihe #wasmacht geben wir euch einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen. Passend zum Comic, in dem Tony Stark aus dem Koma aufwacht, schleudern wir euch mit Repulsorstrahlen direkt in die aktuelle Handlung von Iron Man.

Seit 2008 der erste Iron Man-Film in die Kinos kam, ist Tony Stark auch außerhalb der Comicszene ein Begriff und sogar einer der beliebtesten Superhelden überhaupt. Doch den Verkaufszahlen der Comics hat der Erfolg der Filme nur wenig geholfen. Wer in letzter Zeit einen Iron Man-Comic in die Hand nahm, der fand dort keinen Tony Stark, sondern ein kleines Mädchen mit dem Namen Riri Williams oder aber den ehemaligen Schurken Victor von Doom. Was war passiert? Wie brach Tony Starks Welt immer mehr zusammen? Wir sagen euch, warum die Legacy-Ära der perfekte Punkt ist, um ohne Vorkenntnisse in die Reihe einzusteigen – aber auch, was ihr vielleicht trotzdem wissen solltet.

Tony Stark ist gar kein Stark?

Tony Stark: Millionär, Lebemann, genialer Erfinder, Avenger im eisernen Superheldenanzug und Erbe eines der größten Rüstungsunternehmen im Marvel-Universum. Der Mann, der erkannte, dass seine hergestellten Waffen nicht nur Gutes bewirkten, und sich daraufhin entschloss, mit seinem technischen Know-How und seinem Geld selbst zum Held zu werden. Doch auch er hat Schattenseiten. Genannt sei der Alkohol, dem er immer wieder verfällt, und sein Ego, das von Arroganz und Überheblichkeit nur so strotzt. Man kann sagen, dass sein größter Feind er selbst ist.

Vor einiger Zeit bekam Tony Starks eigene Geschichte aber eine völlig neue Wendung. Es hatte mit einem alten Familiengeheimnis zu tun: Nicht er war das Kind von Howard und Maria Stark, sondern ein ans Bett gefesselter Mann namens Arno. Tony selbst wurde adoptiert. Die Tatsache, dass sein Vater ihn nie wirklich akzeptierte, ist nun unter einem ganz anderen Licht zu sehen. Tony selbst baute sogleich auch einen Anzug für Arno, so dass dieser ein freies Leben führen konnte.

Doch der Verlust der eigenen Geschichte sollte nicht der Einzige bleiben. Virginia „Pepper“ Potts, seine langjährige Sekretärin, die sich zur Leiterin seines Konzerns hocharbeitete und es ihm als Superheldin Rescue gleichtat, sagte sich von Tony los, als sie erkannte, dass sie es nicht schaffte, ihn vor sich selbst zu beschützen.

Der Eiserne gibt nicht auf!

Tony Stark ist kein Mann, der Rückschläge zu hoch bewertet. Dazu ist sein Ego einfach viel zu groß. Er suchte sich mit dem Topmodel Mary Jane Watson eine neue persönliche Assistentin, während seine künstliche Intelligenz Friday im Hintergrund das ganze Unternehmen am Laufen hielt. Dass MJ und Peter Parker alias Spider-Man früher einmal zusammen waren, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Doctor Doom, geläutert und ohne Maske, mischt sich ungefragt in Tonys Angelegenheiten und sein Liebesleben ein.

Auch ein anderer alter Bekannter trat überraschend in Tonys Leben: Doctor Doom. Einer der größten Antagonisten des Marvel-Universums, der Herrscher des Landes Latveria, mächtiger Magier und Erfinder sowie Nemesis von Reed Richards (Fantastic Four). Seit dem Secret War, in welchem er sich selbst zum Gott machte, trägt er nicht mehr seine charakteristische Maske und sein Gesicht ist geheilt. Victor von Doom kam zu der festen Überzeugung, dass er jetzt Gutes tun müsse, da ihn selbst allumfassende Macht nicht glücklich machte. So unterstützte er Tony Stark, ohne dass dieser das wirklich wollte.

Doom mischte sich auch in die neuste Liebesgeschichte von Tony Stark ein. Beide trafen sich häufiger mit Dr. Amara Perera, einer Genetikerin, die durch ihre Forschungen am X-Gen der Mutanten bekannt geworden ist. So entwickelte sich eine kleine Dreiecksgeschichte, die bald auch in einer Schwangerschaft enden sollte.

Tony Stark begab sich derweil auf die Suche nach seiner Herkunft. Seine Spur begann mit verlorenen Akten in einem Waisenhaus in Bulgarien. Und endete in einem Musikstudio in London, wo er eine Musikproduzentin und ehemalige Sängerin mit dem Namen Amanda Armstrong traf, die sich als seine wahre Mutter herausstellte. Sie arbeitete früher für S.H.I.E.L.D. und hatte einen Partner, der Doppelagent für Hydra war. Doch wirklich lange konnte Tony die Familienzusammenführung nicht genießen.

Der zweite Heldenkrieg

Der zweite Civil War begann mit dem Auftauchen von Ulysses, einem Inhuman mit der Fähigkeit, eine mögliche Zukunft zu erleben und auch für andere fühlbar zu machen. Er konnte so Gefahren vorhersehen, bevor sie geschehen waren. Während Carol Danvers alias Captain Marvel diese Fähigkeit nutzen wollte, um diese Gefahren zu verhindern, sah Tony Stark die Risiken. Sollte jemand für etwas verurteilt werden, bevor er etwas getan hatte?

Es kam, wie es kommen musste: Rhodey, der beste Freund von Tony Stark, der als War Machine selbst in Superheldenrüstung unterwegs war, starb bei einem Einsatz, der aufgrund einer Vorhersage von Ulysses durchgeführt wurde. Der Konflikt zwischen Carol und Tony eskalierte und endete damit, dass Tony Stark in ein Koma fiel, das keiner wirklich erklären konnte. Das Dreigestirn aus Mary Jane Watson, Amanda Armstrong und der KI Friday musste daraufhin die Firmengeschäfte übernehmen, während der Vorstand unter Leitung von Eric Lynch versuchte, die Macht an sich zu reißen.

Die Erben von Tony Stark

Als Stark ins Koma fiel schenkte er Riri Williams eine KI für ihren Anzug, die eine vollständige Kopie von Tonys Persönlichkeit war.

Das 15-jährige Mädchen Riri Williams beeindruckte Tony noch vor diesen Ereignissen, indem sie es schaffte, einen eigenen Iron Man-Anzug zu entwerfen. Als Stark ins Koma fiel, erfüllte er ihr einen Wunsch und schenkte ihr eine KI für ihren Anzug, damit sie diesen besser kontrollieren konnte. Diese künstliche Intelligenz war eine vollständige Kopie von Tonys Persönlichkeit. Riri war eine Außenseiterin, deren einzige Freundin vor ihren Augen starb. Sie ist getrieben von dem Wunsch, besser zu sein als jeder vor ihr.

Gleichzeitig stahl Victor von Doom das entsprechende Know-How von Tony Stark, baute sich einen eigenen Anzug und nannte sich fortan selbst Iron Man. Zwar gelang es ihm problemlos, die meisten Schurken hochzunehmen, aber dennoch musste er sich damit auseinandersetzen, dass weder S.H.I.E.L.D., noch die gesamte Heldenliga ihm vertrauen konnte. Wie soll man auch darauf reagieren, wenn der vermutlich größte Superschurke plötzlich ohne erkennbaren Grund auf die gute Seite wechselt?

Eines Tages erkannte Friday, dass Tony Starks Körper plötzlich verschwunden war. Und so gipfeln all diese Geschichten in der neusten Storyline: der Suche nach Tony Stark.

 

Leseempfehlungen

Iron Man Paperback #3

Dieser Comic beinhaltet die abgeschlossene Geschichte, in der Tony Stark sich auf die Suche nach seiner Mutter begibt. Dabei werden viele Details aus seiner Jugend enthüllt und auch eine verflossene Liebe spielt eine große Bedeutung. Die Handlung ist spannend erzählt und wartet mit einigen Überraschungen auf. Man sollte sich aber nicht daran stören, dass es ein paar Kontinuitätsprobleme gibt. Diese Probleme resultieren aber auch aus dem Widerspruch, dass die ersten Iron Man-Comics in den 60er Jahren erschienen sind, Tony Stark seitdem aber keinen Tag gealtert zu sein scheint. Wer sich mehr für die Person hinter der Maske interessiert, kann hier zugreifen.

Bezugsquelle: Panini-Comics

 

Civil War II

Der zweite Heldenkrieg ist nicht direkt eine Geschichte über Tony Stark, aber dennoch eine Geschichte, die massiven Einfluss auf seinen Lebenslauf hat. Hier geht es um die Frage, ob eine Vision einer möglichen Zukunft eine Handlungsanweisung sein sollte oder nicht. Um den Inhuman Ulysses entbrennt ein Kampf zweier Lager, angeführt von Tony Stark und Carol Danvers. Erst ist das Ganze mehr ein philosophischer Disput, doch schon bald kommt es zu tatsächlichen Kämpfen und es werden Handlungen in Gang gesetzt, welche das ganze Marvel-Universum langfristig beeinflussen. Das Event selbst krankt, wie viele Storys der jüngeren Zeit, an seinem konstruierten Handlungsverlauf. Es ist aber gut geschrieben und funktioniert auch sehr gut als Einzelwerk. Wer im Metaplot mitkommen will, sollte diesen Band gelesen haben.

Bezugsquelle: Panini-Comics

 

Iron Man Sonderband #3

Das ist der Comic, der den Einstieg in den aktuellen Run bietet. Sowohl Riri Williams als auch Victor van Doom begeben sich auf die Suche nach Tony Stark, der offensichtlich aus dem Koma aufgewacht und gleich darauf verschwunden ist. Der Stil ist je nach Perspektive identisch mit den Comics von Ironheart (nachzulesen in Iron Man Sonderband #1 und #2) und Doctor Doom (nachzulesen in Doctor Doom: Iron Man #1 und #2). Alle Protagonisten haben mit wichtigen Entscheidungen zu kämpfen und alles arbeitet auf einen Neustart der Reihe hin. Vorkenntnisse sind keine benötigt, da alles für Neueinsteiger aufgearbeitet ist. Die Handlung ist nicht abgeschlossen und wird in #4 fortgesetzt. Ich bin gespannt.

Bezugsquelle: Panini-Comics

 

Artikelbilder: © Panini Comics

 

2 Kommentare

  1. Iron Man ist so ’ne Serie, die ich – je nach Autor – immer mal für ein paar Hefte, oder selten mal für ein, zwei Jahre, verfolgt habe. Persönlich bin ich ja sehr froh, dass Bendis endlich weg ist und gebe daher jetzt erstmal Slott eine Chance.

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