Polizeihunde-Kalender

Die Polizeihunde Gru, Lukas und Leo haben sich schon mit den Seehunden Fips und Fiete angefreundet und haben zukünftig gemeinsame Ausbildungstage:

 

Ein Polizei-Weihnachtsmärchen:

Wie die Bremerhavener Polizeihundestaffel zu Seehunden kam

Es war einmal ein Polizeidirektor, der hatte ein Problem, weil nach einer Veranstaltung im Sommer ein Mann in das Hafenbecken geplumpst war. Beim Wasserlassen von der Kaimauer verlor der das Gleichgewicht und stürzte in das Wasser.

„Das soll nicht noch einmal passieren“ sagte der Polizeidirektor. „Da muss uns etwas einfallen, damit das nicht wieder vorkommt.“
Der Polizeidirektor ging in sein Büro und holte alle seine schlauen Berater zusammen. Es sollte ein Weg gefunden werden, damit der Hafen sicherer wird. Es gab eine lange Diskussion: Der eine Experte sagte, man könnte doch Doppelstreife immer rund um das Hafenbecken gehen. Das fanden die anderen doof, weil, wenn die Streife auf der einen Seite ist, könnte auf der gegenüberliegenden Seite ja einer reinfallen. Ein anderer meinte, man könne doch auch einen hohen Zaun darum bauen, dann würde das auch nicht mehr passieren. Ein Berater meinte sogar, man könne doch das Hafenbecken mit Sand zuschütten, dann würde es auch nicht mehr so viel Kosten durch die alten Museumsschiffe geben, die da seit langem vor Anker liegen.

Spät in der Nacht ging der Polizeidirektor ohne brauchbare Lösung nach Hause und weinte bitterlich. Doch der Polizeichef hatte eine sehr schlaue Frau. Die sagte zu ihm: "Lieber Mann, sei nicht traurig, morgen ist doch Nikolaus. Vielleicht kannst du dir ja vom Nikolaus eine Lösung wünschen."
Der Chef war begeistert. Er putzte seine besten Stiefel auf Hochglanz und stellte sie abends vor die Tür. Er konnte fast die ganze Nacht nicht schlafen so aufgeregt war er.
Am nächsten Morgen wurde er von seiner Frau geweckt. Die war ganz ängstlich und aufgeregt. Sie sagte: „Draußen an der Tür da poltert und grunzt jemand komisch. Da liegen bestimmt mehrere Betrunkene in unserem Eingang und machen Lärm. Der Polizeichef schaute durch das milchige Glas der Hauseingangstür und konnte nix Genaues erkennen. Da waren offensichtlich zwei Gestalten, die volltrunken vor seinem Haus lagen. Er alarmierte bei seinem Funksprecher die Streifenwagen. Die Kollegen kamen schnell.
Die Beamten lachten: vor der Tür vom Chef lagen zwei Seehunde. Der Polizeichef war erstaunt, so hatte er sich seinen Nikolauswunsch nicht vorgestellt und schaute zu seinem Stiefel, der immer noch vor der Tür stand. Darin lag ein Zettel auf dem der Nikolaus geschrieben hatte: Damit sollst du es versuchen!

Wie jetzt? fragte sich der Polizeidirektor und rief den Zoodirektor in Bremerhaven an. Der gab ihm einen Rat: Seehunde sind sehr gelehrig und im Wasser sehr schnell. Seehunde sind sehr schlau. Sie spaddeln da so im Hafenbecken herum und wenn irgendjemand hinein plumpst, dann kriegen sie das selbst auf große Entfernung mit. Weil sie so neugierig sind, kommen sie schnell dorthin geschwommen. Mühelos können die Tiere Menschen retten und sie auf der Nase an das rettende Ufer balancieren. Wenn du den Seehunden einmal gezeigt hast, was sie machen sollen, brauchen sie zur Belohnung immer nur einen Hering.
Der Polizeidirektor dachte: Das ist ja fein! Und wo sollen die Seehunde jetzt wohnen? Und wer soll sie ausbilden und ihnen alles zeigen? Er sprach zu seiner Frau: „Ich weiß von meinen Hundeführern, dass der eine einen Gartenteich hat und der andere sogar einen Swimmingpool. Zur Not tut es ja auch eine Badewanne. Die werde ich fragen.“

Die Hundeführer waren zunächst nicht begeistert und klagten: “Was sollen wir denn noch alles machen?“ Auch ihre Hunde rümpften die empfindlichen Nasen. So etwas hatten sie noch nicht gesehen. Die streng erzogenen Malinois begutachteten die lustigen Gesellen argwöhnisch.
Der Chefausbilder sagte zu seinen Polizeihunden: „Ihr könnt zwar jedem Einbrecher in den Hintern beißen, aber schwimmen und retten könnt ihr nicht so gut. Die Seehunde können wir zur Unterstützung gut brauchen!“
Die Polizeihunde und die Seehunde konnten viel voneinander lernen und wurden gute Freunde. In den Hafenbecken wurden Buzzer installiert. Da können die Seehunde hinschwimmen, mit der Nase draufdrücken und Hilfe holen, Essen bestellen oder es öffnet sich eine Schleuse.

Prima, dachte sich der Polizeichef. Jetzt wird alles gut.

Am nächsten Tag war wieder Sitzung und der Polizeidirektor erzählte, dass ab jetzt wohl niemand mehr im Hafen ertrinken werde. Und im Übrigen könne man noch Geld sparen, weil jetzt im Winter keine Schilder -Vor dem Betreten der Eisflächen wird gewarnt- mehr aufgestellt werden müssen. „Wenn jetzt jemand im Eis einbricht, dann ist er so schnell wieder auf dem Trockenem, so schnell kann der gar nicht nass werden!“ sprach er stolz.

Aus der Runde wurde gefragt: „Sie erzählen uns doch wohl keine Märchen?“

... und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

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