Pegida gegen Journalisten :
Wir machen dich platt!

Von Olaf Sundermeyer
Lesezeit: 3 Min.
„Wir sind das Volk!“: Ursprünglich Zeichen einer friedlichen Revolution und Symbol für den Kampf um Freiheit.
Die Pegida-Demonstranten wenden sich nicht nur gegen eine angebliche Islamisierung des Abendlandes, die „Patriotischen Europäer“ machen auch Front gegen die etablierten Medien: Was Journalisten bei Pegida-Demos erleben.

Schließlich stimmt die alte Dame mit ein: Gekleidet in einen roten Anorak, hat sie sich die Baskenmütze keck aufs graue Haar gesetzt. Andere geben den Schlachtruf vor. Zunächst spricht sich der Redner auf der Bühne mit seiner Medienschelte in Rage, dann intoniert wie auf Kommando ein Chor aus Männerstimmen lautstark „Lügenpresse“, ein Kampfbegriff der völkischen Bewegung. Auch die Stimmen der drei Neonazis aus dem Havelland, die vor der alten Dame stehen, sind zu hören. Von ihnen lässt sie sich mitreißen, klatscht im Rhythmus der Rufe gegen den Ostwind an, der über den Theaterplatz in Dresden pfeift, und mit ihr etliche andere: „Lü-gen-presse! Lü-gen-presse!“

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