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Tablet als Navi nutzen: Die besten Apps, Halterungen und Tipps

Das iPad im Auto als Ersatz für das Navigationsgerät nutzen - geht das? Natürlich! Damit das bestmöglich funktioniert, zeigen wir euch die besten Navigations-Apps und klären alle wichtigen Fragen rund um die Tablet-Navigation im Auto oder Wohnmobil. Zudem zeigen wir euch, wie wir eine iPad-Halterung selbst gebastelt haben.

Mit dem iPad navigieren? Das funktioniert ohne Probleme!
Mit dem iPad navigieren? Das funktioniert ohne Probleme! (Quelle: netzwelt.de)
  1. Das richtige iPad
  2. Vorteil A-GPS: Brauche ich zwingend eine zusätzliche SIM-Karte?
  3. Halterungen fürs Tablet im Auto: Der richtige Halt
  4. Die Stromversorgung
  5. Die Do it Yourself-Variante einer iPad-Halterung fürs Auto
  6. Angepasst ans iPad und Offline-Navigation: Die besten Apps
  7. Ist die iPad-Nutzung während der Fahrt legal?

Das richtige iPad

Wenn ihr ein iPad zur Navigation nutzen möchtet, solltet ihr zu einer Variante mit Cellular, also mobilem Internet, greifen. Nur diese Geräte verfügen über einen integrierten GPS-Empfänger, über den ihr eure Position bestimmen könnt. Zwar gibt es auch externes GPS-Zubehör zu kaufen, viele Nutzer berichten allerdings davon, dass Peripherie-Geräte am iPad nicht zuverlässig ihren Dienst verrichten oder nur mit ausgewählten Apps zusammenarbeiten.

Einzige Ausnahme ist ein Jailbreak, über den diese Einschränkung umgangen werden kann. Allerdings sind externe GPS-Geräte nicht günstig und schlagen oft mit über 100 Euro zu Buche. Greift also besser direkt zu einem iPad mit SIM-Karte. Als nächstes solltet ihr euch überlegen, wie viel Platz ihr in eurem Auto zur Verfügung habt.

Die besten Apps für Android, iPhone und iPad
Die besten Apps für Android, iPhone und iPad

Mit den passenden Apps holt ihr mehr aus eurem Smartphone oder Tablet heraus. Egal ob Spiele, Navi-Apps, Helfer-Tools oder Shooping-Apps. Wir zeigen euch in diesem Artikel die besten Apps für Android, iPhone und iPad.

Im Wohnmobil ist dies sicher das kleinere Problem, in einem Kleinwagen spielt die Größe allerdings eine wichtige Rolle. iPads erhaltet ihr in verschiedenen Größen - das iPad mini ist mit seinem 7,9-Zoll-Display die kompakteste Lösung. Das "normale" iPad besitzt einen 9,7-Zoll-Bildschirm und die neuen iPad Pro-Modelle verfügen über einen 10,5- beziehungsweise 12,9-Zoll-Display. Wenn ihr noch auf der Suche nach dem für euch richtigen Modell seid, dann helfen wir euch in unserem ausführlichen Kaufberater, das passende iPad zu finden.

Vorteil A-GPS: Brauche ich zwingend eine zusätzliche SIM-Karte?

Habt ihr euch für ein iPad mit SIM-Slot entschieden, stellt sich die Frage, ob ihr auch zwingend eine neue SIM-Karte oder eine Zweitkarte von eurem Anbieter braucht. Im Grunde funktioniert die Navigation auch ohne zweite SIM-Karte und mobiles Internet, allerdings mit einem Aber: Nutzt ihr eine Navigations-App wie Google Maps, die eure Routen online berechnet oder die Verkehrslage angezeigt, dann benötigt ihr eine Internetverbindung.

Diese könntet ihr natürlich auch über einen WLAN-Hotspot beispielsweise über euer iPhone zur Verfügung stellen. Allerdings saugt die Funktion am Akku des Smartphones und ist daher nur bedingt zu empfehlen. Die SIM-Karte im iPad liefert allerdings eine zusätzliche Funktion, auf die ihr nicht verzichten solltet - sie nennt sich "A-GPS".

Zwar besitzt das iPad ein GPS-Modul - ihr kennt aber vielleicht von eurem Navigationsgerät das Phänomen, dass die Suche nach Satelliten mitunter schon ein bis zwei Minuten dauern kann. A-GPS beschleunigt die Positionsbestimmung deutlich, und zwar über das Mobilfunknetz. Wenn ihr beispielsweise ein Parkhaus verlasst und nicht wisst, ob ihr links oder rechts abbiegen müsst, dann ist diese Funktion von großem Vorteil. Außer ihr ignoriert die hupenden Fahrer hinter euch und wartet geduldig auf das GPS-Signal.

Halterungen fürs Tablet im Auto: Der richtige Halt

Noch wichtiger als das iPad selbst ist ein fester und sicherer Sitz während der Fahrt, damit nichts passieren kann. Ihr solltet unbedingt in eine solide Halterung investieren oder euch selbst eine bauen. Eine gängige Lösung ist eine iPad-Halterung, die über einen Saugnapf an der Frontscheibe angebracht wird.

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Diese Befestigungen gibt es bereits ab zehn Euro zu kaufen - beachtet aber, dass diese Lösungen mitunter während der Fahrt ziemlich wackeln können und möglicherweise einen nicht unbedenklichen Teil eures Sichtfelds versperren. Eine zweite Möglichkeit ist die Befestigung über die Lüftungsschlitze des Gebläses. Auch diese Halterungen gibt es bereits ab rund zehn Euro, hier solltet ihr allerdings sicherstellen, dass keine wichtigen Schalter wie etwa der Warnblinker oder ähnliches verdeckt werden.

Eine dritte Variante ist eine Halterung, die in den CD-Schlitz eures Radios geschoben wird. Für diese Befestigungen zahlt ihr rund zwölf Euro aufwärts. Für das iPad mini gibt es noch eine Speziallösung: Hier könnt ihr passgenaue Halterungen für einen 2-DIN-Radioschacht kaufen, in die ihr euer iPad mini einfach von oben hineinschiebt. Die "Padbay" genannte Befestigung kostet circa 80 Euro.

Die Stromversorgung

Neben der Halterung ist auch eine Stromversorgung von Vorteil, denn das iPad saugt ordentlich am Akku, wenn das GPS zum Einsatz kommt. Die Lösung ist einfach: Viele aktuelle Fahrzeuge verfügen bereits über USB-Anschlüsse, über die ihr euer Tablet mit Strom versorgen könnt. Alternativ bieten sich USB-Ladegeräte an, die ihr einfach in euren Zigarettenanzünder steckt. Diese bekommt ihr für wenige Euro im Internet oder Elektromärkten, teils auch mit doppeltem oder sogar dreifachem USB-Ausgang.

Die Do it Yourself-Variante einer iPad-Halterung fürs Auto

Der Redakteur hat sich eine zugegebenermaßen nicht wirklich schöne, dafür aber sehr günstige und praktische iPad-Halterung kurzerhand selbst gebaut. Dazu wurde eine Holzplatte in den DIN-Schacht eingepasst und mit starkem Klettband im Rahmen befestigt. Auf der Vorderseite wurde sie mit starken Neodym-Magneten versehen. Diese haben keinen Einfluss auf den iPad-Kompass, halten das Tablet aber sicher fest - auch in engen Kurven oder bei starkem Abbremsen.

iPad-Halterung selbstgebaut

So lässt sich eine günstige iPad-Halterung ganz einfach selbst bauen.

  • iPad-Halterung selbstgebaut - Bild 1 von 5
    Im Radioschacht strahlt einem das Kabelchaos entgegen. Hier ist unter anderem ein Doppel-USB-Ladegerät an den Stromkreis angeschlossen, das das iPad und den Bluetooth-Adapter mit Strom versorgt. Zudem ist alles mit einem Schalter verbunden, über den der Strom an- und abgeschaltet werdet kann, auch wenn das Auto aus ist. Weiterhin laufen hier alle Kabel der Endstufe zusammen. Am Rahmen ist ein Klettband befestigt. (Quelle: netzwelt.de) [Auf einer Seite anzeigen | Als Story anzeigen]
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  • iPad-Halterung selbstgebaut - Bild 2 von 5
    Auf der Rückseite der eingepassten Holzplatte ist das Gegenstück zum Klettband aufgebracht. (Quelle: netzwelt.de) [Auf einer Seite anzeigen | Als Story anzeigen]
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  • iPad-Halterung selbstgebaut - Bild 3 von 5
    Mit reichlich Sekundenkleber wurde ein Bluetooth-Adapter befestigt, starke Neodym-Magneten auf der Vorderseite sorgen trotz kleiner Größe für starken Halt. (Quelle: netzwelt.de) [Auf einer Seite anzeigen | Als Story anzeigen]
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  • iPad-Halterung selbstgebaut - Bild 4 von 5
    Eine günstige Silikonhülle für wenige Euro, ein Metallblech aus dem Baumarkt und wieder reichlich Kleber - schon ist das magnetische Gegenstück fertig. Kleine Metallerhebungen sorgen dafür, dass das iPad nicht nach unten rutscht. (Quelle: netzwelt.de) [Auf einer Seite anzeigen | Als Story anzeigen]
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  • iPad-Halterung selbstgebaut - Bild 5 von 5
    So sieht das Ganze aus. Dank der Stromverlegung über den Radioschacht spart man sich nervige Kabelstränge. (Quelle: netzwelt.de) [Auf einer Seite anzeigen | Als Story anzeigen]
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Beim iPad dient eine Silikonhülle, auf der eine dünne Metallplatte festgeklebt wurde, als magnetisches Gegenstück. Kleine Metallerhebungen verhindern das Verrutschen des Tablets. Für die Stromzufuhr wurde einfach ein USB-Ladegerät für den Zigarettenanzünder auseinandergenommen und mit dem 12 Volt- sowie Massekabel des vorhandenen Radiokabels verbunden. So behindern keine langen Kabel die Autofahrt. Die Audioübertragung wird übrigens einfach per Bluetooth-Adapter an die Endstufe weitergegeben.

An- und ausgeschaltet wird alles über einen kleinen Schalter, es ließe sich jedoch auch alternativ das Zündplus des Fahrzeugs verwenden. Die hier beschriebene Konstruktion hat ohne Bluetooth-Adapter rund 20 Euro gekostet (mit Adapter etwa 25 Euro) und war in etwa zwei Stunden fertig. Profis und Ästhetiker werden sicher die Augen verdrehen - mit Sicherheit geht es auch schöner - für unsere Zwecke reicht es allerdings völlig aus. Bei diesem Projekt bildet das iPad das komplette Infotainmentsystem. Der Vorteil: Der Diebstahlschutz - das iPad kann schnell abgenommen und sicher verstaut werden. Dies wissen wir besonders zu schätzen, nachdem ein zuvor teuer eingekauftes Touchscreen-Radio nach nicht einmal zwei Monaten aus dem Auto gestohlen wurde.

Angepasst ans iPad und Offline-Navigation: Die besten Apps

Nachfolgend zeigen wir euch die besten kostenlosen und kostenpflichtigen Navigations-Apps für euer Tablet. Beachtet dabei das Folgende: Prinzipiell könnt ihr jede iPhone-Anwendung auch auf dem iPad nutzen, jedoch ist nicht jede App auf den größeren Bildschirm des iPad angepasst. Zu jeder Anwendung findet ihr daher einen Hinweis, ob eine angepasste iPad-App verfügbar ist.

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Die besten Navigations-Apps für das iPad
Die besten Navigations-Apps für das iPad
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Euer Tablet-Navi soll euch auch ohne Internet ans Ziel führen? Das ist ein wichtiges Thema, gerade im Nicht-EU-Ausland oder bei fehlendem Mobilfunkempfang. Auch hier verraten wir euch, mit welcher App die Navigation auch ohne Mobilfunknetz funktioniert. Übrigens: In der Regel könnt ihr alle kostenpflichtigen Anwendungen zunächst ausprobieren, bevor ihr euch für den Kauf entscheidet. Probiert euch also einfach durch die verschiedenen Navi-Programme, bis ihr die für euch richtige App gefunden habt.

Eine wichtige Frage ist selbstverständlich jene nach der Legalität. Dürft ihr euer neues Navigationsgerät während der Fahrt überhaupt bedienen? In unserem Ratgeber "Handy am Steuer" erklären wir euch ausführlich, was erlaubt und was nicht erlaubt ist.

An dieser Stelle noch ein Tipp für euch: Ihr könnt viele Funktionen einfach über Siri per Sprache steuern. Besitzt ihr ein aktuelles iPad-Modell oder habt einen Vorgänger an den Strom angeschlossen, könnt ihr die Sprachassistentin einfach mit "Hey Siri" aufwecken, ohne den Homebutton drücken zu müssen. Die Navigation über Apple Karten funktioniert ebenfalls über Sprachbefehle. Seid ihr auf der Suche nach einem guten Fahrrad-Navi, haben wir euch die besten Modelle aufgelistet. Wenn ihr nicht selbst basteln wollt, haben wir außerdem die aktuell besten Navigationsgeräte im Test.

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