Für Peter Gribat war es ein historischer Tag. Gestern betrat der 75-Jährige zum ersten Mal in seinem Leben das Stadion An der Alten Försterei.

Dabei ist jeder Tag des 1. FC Union eng mit seinem Schaffen verbunden. Vor über 45 Jahren schuf der gelernte Buchdrucker, Maler, Grafiker und Typograph im Rahmen eines Wettbewerbes der „Berliner Zeitung“ das bis heute unveränderte und unverwechselbare Logo des 1. FC Union.

Gribat: „Gemäß der Honorarordnung der DDR habe ich damals für 800 Ostmark erhalten und dafür sämtliche Rechte abgetreten. Was das Logo heute wert ist, will ich gar nicht wissen.”

Die Buchstabenanordnung hat laut Gribat einen „vorwärtsstrebenden Charakter“. Das Problem, dass auch Berlin in dem Logo irgendwie vorkommen sollte, löste Gribat mit dem Berliner Bär auf dem im Buchstaben C eingebrachten gelben Ball.

Was er 1966 mit dem Geld gemacht hat, weiß der rüstige Rentner nicht mehr. Aber warum hat es über vier Jahrzehnte bis zu seinem ersten Fußball- Abstecher nach Köpenick gedauert?

Gribat, der nur 16 Kilometer entfernt in Neu-Hohenschönhausen lebt: „Ich habe überhaupt nichts gegen Union. Aber Fußball gehört nicht zu den Favoriten in meinem Leben.“

Dennoch wird er in der Stadt immer wieder an sein Werk erinnert, wenn er das Logo auf Plakaten oder in Zeitungen zieht.

Gribat: „Dann sagt meine Frau Jutta immer, dass es noch lebt.“

Union lud die beiden für die kommende Saison zu einem Heimspiel ein. Gribat: „Das nehmen wir gern an.“