Asli Erdogan im Interview :
Frauen halfen mir zu überleben

Lesezeit: 8 Min.
„Ich habe jede Form von Menschenrechtsverletzung angeprangert. Das ist nicht illegal“: Die türkische Schriftstellerin Asli Erdogan.
132 Tage verbrachte die Schriftstellerin Asli Erdogan in einem Frauengefängnis in Istanbul. Kurz vor Jahresende wurde sie entlassen. Ein Interview über den Alltag in der Haft.
Wie geht es Ihnen, Frau Erdogan?

Schwer zu sagen. Ich bin aus dem Gefängnis raus, wurde aber noch nicht freigesprochen.

Die türkische Justiz behauptet, Sie hätten eine Terrororganisation gegründet und seien Mitglied einer Terrororganisation. Im März wird der Prozess fortgesetzt, was erwarten Sie?

Vom rechtlichen Standpunkt aus müsste ich freigesprochen werden, und der Staat müsste mir eine Entschädigung zahlen. Ich saß schließlich unschuldig im Gefängnis. Aber wir reden hier über die Türkei, und dies ist ein politischer Prozess. Es ist also gut möglich, dass ich verurteilt werde. Diese Tendenz bei politischen Prozessen ist hier gerade feststellbar. Ich glaube jedoch nicht, dass meine Haftstrafe sehr hoch ausfallen wird.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.