Legida-Protest in Leipzig :
Ausschreitungen nach dem Aufmarsch der Extremisten

Von Stefan Locke, Leipzig
Lesezeit: 5 Min.
Auf  knapp 10.000 wurde die Zahl der Legida-Demonstranten zu Beginn der Kundgebung geschätzt.

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Zum zweiten „Legida“-Aufzug kamen etwa 15.000 Leute. Im Vergleich zu Pegida in Dresden treten die „Legida“-Organisatoren professioneller, aber auch extremer auf.

War es Selbstüberschätzung oder einfach Größenwahn? Am Mittwochabend hatte „Legida“ (Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes) eine Demonstration mit 60.000 Teilnehmern angemeldet, und die Polizei hatte sich darauf mit ihrem größten Einsatz in der Messestadt seit dem Mauerfall vorbereitet. 44 Hundertschaften aus mehreren Bundesländern hatten die Innenstadt bereits am Nachmittag abgeriegelt, die meisten Geschäfte hatten geschlossen, Wasserwerfer und Räumfahrzeuge standen bereit, Hubschrauber kreisten über dem Zentrum. Der berühmte Leipziger Ring, auf dem im Herbst 1989 mehr als 70.000 Menschen gegen die SED-Diktatur und für Freiheit demonstriert hatten, war wie leer gefegt.

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