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In eigener Sache SPIEGEL-ONLINE-Korrespondent muss Türkei verlassen

Seit Jahren hat Hasnain Kazim als Korrespondent für SPIEGEL und SPIEGEL ONLINE aus Istanbul berichtet. Weil er von den türkischen Behörden keine Verlängerung seiner Presse-Akkreditierung bekommt, muss er das Land nun verlassen.
Hasnain Kazim an seinem bisherigen Dienstsitz in Istanbul

Hasnain Kazim an seinem bisherigen Dienstsitz in Istanbul

Foto: Can Merey/ dpa

SPIEGEL ONLINE hat seinen Korrespondenten in Istanbul, Hasnain Kazim, aus der Türkei abgezogen. Trotz monatelanger Bemühungen erhielt er von den türkischen Behörden keine Verlängerung seiner Presse-Akkreditierung. Die Aufenthaltsgenehmigung für ausländische Journalisten ist an die Presse-Akkreditierung gekoppelt. Damit kann Kazim nicht mehr frei im Land arbeiten.

Dazu sagt Florian Harms, Chefredakteur von SPIEGEL ONLINE:

"Hasnain Kazim hat in den vergangenen Jahren auf herausragende Art über das politische und gesellschaftliche Geschehen in der Türkei berichtet. In vielen Berichten hat er dabei fair, aber kritisch Missstände und Fehler der Regierung beleuchtet - wie es jeder gute Journalist tut. Das Verhalten der türkischen Behörden lässt für uns keinen anderen Schluss zu, als dass unser Korrespondent aufgrund seiner journalistischen Berichterstattung vor Ort nicht mehr erwünscht ist. Dieses Verhalten gegenüber unserem Korrespondenten und damit auch gegenüber SPIEGEL und SPIEGEL ONLINE ist aus unserer Sicht nicht tolerabel und verletzt die Pressefreiheit. Wir haben uns entschieden, Hasnain Kazim aus Istanbul abzuziehen; sein neuer Dienstsitz ist Wien. Selbstverständlich werden DER SPIEGEL und SPIEGEL ONLINE auch weiterhin kritisch, aber fair über das Geschehen in der Türkei berichten."

Alle Türkei-Artikel von Hasnain Kazim finden Sie hier.

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