Nach Zahlen des Statistischen Amtes Berlin-Brandenburg sind im vergangenen Jahr noch rund 4.500 Flüchtlinge überwiegend aus Syrien nach Berlin gezogen.

Dabei ist die erste große Flüchtlingswelle schon abgeebbt. Inzwischen stellen sich nicht mehr so sehr die Fragen nach Erstunterkünften, sondern Herausforderungen in die Integration in den Arbeitsmarkt rücken in den Vordergrund. Dabei sind einige Schwierigkeiten zu meistern. Zum einen sind dies rechtliche Hürden, zum anderen sprachliche und kulturelle.

Und dies spielt sich zudem vor dem Hintergrund befristeter Aufenthaltstitel ab, die syrische Flüchtlinge in Deutschland erhalten.

Umso erstaunlicher ist ein Projekt der LOK.a.Motion, Gesellschaft zur Förderung lokaler Entwicklungspotentiale mbH, in Berlin, das Flüchtlinge und Migranten bei der Gründung in die Selbständigkeit unterstützt.
Über sechzig erfolgreiche Gründungen von Unternehmen gibt es derzeit in der deutschen Hauptstadt, die von der Beratungsgesellschaft unterstützt werden und wurden. Die Nachfragen Geflüchteten reisst nicht ab, und die Palette und Vielfalt der Gründungen ist vielfältig:  Angefangen vom Kulturkaufhaus, über Modedesign, über Cateringunternehmen über Crowdfundingplattformen, die den Wiederaufbau in Syrien unterstützen wollen, bis hin zu Bauunternehmen, die inzwischen hier auch schon Arbeitsplätze geschaffen haben.

„Die Geflüchteten hatten eine ganze Reihe von Hürden zu überwinden, bevor sie in die Selbständigkeit gehen konnten. Unser Ziel ist es“, so die Geschäftsführerin von LOK.a.Motion, Maria Kiczka-Halit, „dass die Geflüchteten , von denen nicht wenige schon in ihrer Heimat unternehmerisch tätig waren, Teil des Berliner Arbeitsmarktes werden und perspektivisch sogar weitere Arbeitsplätze schaffen. Dabei konzentrieren wir uns bei unserer Arbeit in erster Linie auf das Herausbilden von persönlichen Skills  mit Blick auf die Potenziale, die sie aus ihrer Heimat mitbringen. von Geflüchteten.“

Im LOK.STARTupCAMP international, arbeiten wir mit sechs verschiedenen Modulen: Der Sichtung und Erarbeitung der Kompetenzen, die fachspezifische Vorbereitung einer Gründung, individuell und (oder) in der Gruppe. Letzteres beinhaltet beispielsweise die Unterstützung bei der Erarbeitung eines Businessplans mit Finanzplan, die Unterstützung beim Zugang zur Finanzierung oder die Hilfe bei der Suche nach geeigneten Gewerberäumen. Ein wichtiger Teil ist aber auch die Hilfestellung bei der Kommunikation mit Ämtern und Behörden. Eines der Haupthürden, für die Geflüchteten. Was LOK.a.Motion in diesem Projekt nicht leisten kann, ist es, die Gründungsvorhaben finanziell zu unterstützen.

Dabei ist gerade die Finanzierung vieler Projekte ist ein grundsätzliches Problem. Einige der Gründer und Gründerinnen hängen im Moment zwischen Jobcenter und Selbstständigkeit und sind in sogenannten Aufstockerprogrammen. Das liegt unter anderem an den Aufenthaltstiteln, die die Geflüchteten in Deutschland haben.

Die meisten Flüchtlinge, die aus dem Syrien geflüchtet sind, genießen einen sogenannten subsidiären Schutz, bei dem – anders als beispielsweise Flüchtlingen, die nach der Genfer Flüchtlingskonvention nach Deutschland gekommen sind  – der Aufenthaltstitel häufig nur ein Jahr bzw. drei Jahre lang gilt, der wird zwar aufgrund der Verhältnisse in Syrien im Moment regelmäßig verlängert, und sichert zudem den Zugang zum Arbeitsmarkt und zu Sozialleistungen, eröffnet aber auf der anderen Seite keine langfristige Perspektive, wie sie für Unternehmensgründer notwendig wären – insbesondere, wenn Kreditfinanzierungen erforderlich sind, deren Rückzahlungszeit länger dauert als die im Pass stehende Aufenthaltsdauer.

Umso mehr sind deshalb die Unternehmensgründungen von Geflüchteten als Erfolg zu bezeichnen, haben Sie sich – trotz aller kulturellen Differenzen, Schwierigkeiten mit Behörden und Ämtern durchgebissen und alle Widrigkeiten, die auch hiesigen StartUps auf dem Weg in die Selbständigkeit begegnen, gemeistert. Eine gute Voraussetzung für die Zukunft.

Das LOK.STARTupCAMP international wird finanziert durch die Berliner Wirtschaft. Sie fördert Projekte der beruflichen und akademischen Bildung und des Wissenstransfers sowie der Integration von Geflüchteten in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.