Arbeiten in der Urlaubsregion:Zum Praktikum auf die Insel

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Conny Lassen lebt seit 20 Jahren auf Teneriffa. Zunächst arbeitete sie in der Hotellerie, heute führt sie das "Spanish Work Exchange Programme".

(Foto: privat)

Conny Lassen vermittelt deutsche Auszubildende und Studenten an kanarische Hotels

Interview von Frederick Mersi

Mindestens drei Monate dort wohnen, wo andere Urlaub machen, Erfahrungen für den Beruf sammeln und ein Taschengeld von 150 Euro obendrauf: All dies bieten vom "Spanish Work Exchange Programme" (SWEP) organisierte Hotelpraktika. Geschäftsführerin Conny Lassen berichtet über ihre Motivation, den Reiz Teneriffas und Herausforderungen für Praktikanten.

SZ: Frau Lassen, wie kamen Sie dazu, Hotelpraktika auf den Kanaren zu vermitteln?

Ich arbeitete selbst als Qualitätsmanagerin im Hotel, als die Bewerbung einer deutschen Praktikantin auf meinem Tisch landete. Bevor wir ihr auf meinen Wunsch hin eine Zusage erteilten, hatte sie 60 Bewerbungen innerhalb Spaniens verschickt, ohne Erfolg. Es war eine tolle Erfahrung für mich, eine so motivierte Studentin einzuarbeiten. Und es war der Anstoß für das "Spanish Work Exchange Programme". Inzwischen arbeiten wir mit über 100 Partnerhotels auf den Kanarischen Inseln zusammen. So konnten wir in den letzten acht Jahren über 1500 Praktikanten zu einem Praktikum verhelfen.

Was ist das Besondere an Teneriffa und Adeje?

Das sonnige Klima, die üppige Natur und die bizarren Landschaften. Die Geselligkeit der Tinerfeños macht das Leben hier leicht und unbeschwert und doch bunt und abwechslungsreich. Adeje lädt mit zahlreichen Cafés, kleinen Restaurants und seinem Obst- und Gemüsemarkt zum Verweilen ein. Hier vermischen sich Einheimische mit Auswanderern und Touristen. In der großen, modernen Sportanlage spiele ich auch gern Padel und besuche das Fitnessstudio.

Worauf muss ich achten, wenn ich mich bei Ihnen für ein Praktikum bewerbe?

Das Praktikum muss im Zusammenhang mit der Ausbildung oder dem Studium absolviert werden. Der Praktikant sollte EU-Bürger und zu Praktikumsbeginn mindestens 18 Jahre alt sein. Die Hotels ziehen eine Praktikumszeit von mindestens drei Monaten vor. Spanisch-Grundkenntnisse sind zwar nicht Pflicht, machen den Einstieg aber wesentlich leichter. Wir empfehlen deshalb zur Vorbereitung einen Intensivsprachkurs.

Was sind die größten Herausforderungen während der Praktikumszeit?

Praktikanten aus Deutschland müssen sich häufig erst einmal auf die spanische Mentalität und Arbeitsweise einstellen. Wir sind gewohnt, dass genau und frühzeitig geplant wird. Hier läuft alles spontaner und nicht immer wie zuvor geplant. Manche Praktikanten glauben auch, dass sie hier mit ihren Englischkenntnissen durchkommen. Spanisch bleibt in den Hotels aber die erste Sprache. Das hat aber auch seine Vorteile: So kann man seine Spanischkenntnisse schnell verbessern.

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