Die Hejhej-Mats Gründerinnen Anna Souvignier und Sophie Zepnik

Nachhaltigkeit liegt im Trend. Auch bei Anna Souvignier und Sophie Zepnik. Die beiden Freundinnen haben im schwedischen Malmö Nachhaltigkeit studiert, sie produzieren so wenig Müll wie möglich, achten auf die Umwelt. Sie dachten, dass sie alles richtig machen.

Mit einer Ausnahme: Yoga. Regelmäßig machen beide den Sonnengruß und andere Übungen – auf einer Matte aus Plastik. Ökologisch sind die nicht. Alternativen ohne Chemie und Plastik? Fehlanzeige, bei der Suche im Netz fanden die beiden Studentinnen keine Yogamatte, die ihren Ansprüchen genügte. „Deshalb haben wir beschlossen, eine eigene zu entwerfen”, sagt Gründerin Anna Souvignier im Gespräch mit Gründerszene.

Ein erster Prototyp ist jetzt fertig. Bis zu 1,5 Kilo Müll könne durch die Produktion ihrer Matte eingespart werden, versprechen die beiden Freundinnen, die mittlerweile in München leben. Dabei handelt es sich natürlich nicht um alte Bananenschalen oder Joghurtbecher. „Der Müll stammt aus einer Fabrik, die Schaumstoff verarbeitet”, erklärt Souvignier. Es handelt sich also um Schnittreste, beispielsweise aus der Automobilbranche.

Auch die Matte selbst solle am Ende wieder recyclebar sein. „Wir wollen ein Rückgabesystem integrieren, sodass ein geschlossener Kreislauf entsteht und wir aus den abgegebenen Produkten neue Matten machen können“, so Souvignier weiter. Allerdings müsse die Matte noch im Labor getestet werden, zum Beispiel auf ihre Stabilität.

Bisher haben die Gründerinnen ihr Startup überwiegend aus eigener Tasche finanziert. Um ihren Prototypen weiterzuentwickeln, brauchen sie nun frisches Geld. Im Oktober wollen sie deshalb eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform startnext starten. 20.000 Euro sollen auf diese Weise zusammenkommen, so ihr Wunsch. Wie teuer die Öko-Yogamatte später sein wird, wollen die Freundinnen noch nicht verraten, nur so viel: Mehr als 150 Euro soll sie nicht kosten. Damit ist sie vergleichbar mit anderen Modellen, die mit Qualität und Nachhaltigkeit werben. Verkauft werden soll die Yogamatte später über einen Onlineshop.

Der Onlinehandel ist allerdings weniger nachhaltig. Wenn es um die Rettung des Weltklimas oder die Luftverschmutzung in den Städten geht, ist der globale Boom des E-Commerce also keine gute Nachricht, wie eine kürzlich veröffentlichte Langzeitstudie zeigt.

Bild: hejhej-mats