Sarah Stieranka

Asterix, Lucky Luke, Garfield - jeder Comic-Fan kennt ihre Geschichten. Von 1975 bis 2000 erschienen sie im Comic-Magazin "Yps". Doch keine Serie war so langlebig wie "Yinni und Yan". In insgesamt 1235 Episoden und auf 8584 Seiten brachte Heinz Körner, ein Lichtenfelser Künstler, die Geschichte eines vierköpfigen Reporterteams aufs Blatt.
"Es fing an, als ich zwei Jahre alt war. Ich habe daheim die Zimmertapeten bemalt", erinnert sich der 78-Jährige. Fasziniert von den Geschichten Supermans begann Körner mit elf Jahren, erste Comics nachzuzeichnen - damals die Figur Mickey Maus.
Doch ein Hobby sollte es nicht bleiben. Heinz Körner wandte sich nach seiner Ausbildung zum Werbekaufmann professionell den Comics zu. Anfang der 1960er-Jahre war dies aber noch ein verpönter Beruf. "Es war das unvollkommenste der Literatur, was es gab. Mich hat mal ein Pfarrer gefragt, was ich beruflich mache. Der ist aus allen Wolken gefallen, als ich es ihm erzählte." Doch Heinz Körner glaubt an seinen Traum, glaubt an sein Können.


Jeder Zeichner hat eigenen Stil

Von 1962 bis 1965 war er beim deutschen Comicproduzenten und - verleger Kauka beschäftigt. Dort malte er unter anderem die Fuchsfiguren "Fix und Foxi" und den kurzsichtigen Vogel "Knox". Das Wesen von Kauka: Alle Zeichner sollten gleich zeichnen. Doch die Zeichner untereinander erkannten sich immer am Stil, erklärt Körner.
Vor seiner Karriere hatte sich der 78-Jährige die Illusion gemacht, realistische Zeichnungen anzufertigen. Doch zum Schluss waren es die einfachen, witzigen Zeichnungen - die sogenannten Funnies - die Körner unvergesslich machten. Bis 1972 arbeitete Heinz Körner an "Max und Molly" - dem Konkurrenzprodukt zu "Fix und Foxi". Nach zahlreichen anderen Projekten kehrte er schließlich in seinen Geburtsort zurück und wurde Werbeleiter bei Knorr Hobby in Lichtenfels. Danach zeichnete er 25 Jahre für die Zeitschrift "Yps" die Figuren zu "Yinni und Yan".
Körner arbeitete eng mit Textern zusammen. Am Wochenende erhielt er per Post die Dialoge. Gleich am Montag fing er an, die Szenen groß auf Papier aufzuzeichnen.


Körner macht einen Schritt mehr

Anschließend übertrug er das Gemalte auf Fotokarton. "Man kann es auch sofort auf Fotokarton zeichnen. Aber ich habe es so gemacht, um noch einmal Kleinigkeiten zu verändern", erklärt Körner, während er alte Zeichnungen von sich aus einer Mappe heraussucht. Danach schnitt er die unterschiedlichen Szenen auseinander. Mit deutlichen Konturen wurden die Zeichnungen schließlich auf Papier übertragen. Etwa sieben Seiten malte der 78-Jährige in einer Woche. Die Originale wurden an den Verleger geschickt, der die Umrisse auf eine Folie übertragen ließ.
Auch das Kolorieren wurde Heinz Körner abgenommen. Was heutzutage alles digital abläuft, war damals noch ein aufwendiger Prozess. "Die Zeichnungen wurden per Hand mit Aquarell koloriert", berichtet der Lichtenfelser. Bis heute schwingt er immer wieder den Bleistift. Auch die Geschichte seiner Heimat greift er auf lustige Art mit Comics auf - unter anderem auch die Geschichte des Staffelbergs.