Archäologie rund um Entenhausen

Eine ungewöhnliche Ausstellung ist im Schloss Fechenbach nun zu sehen. In Comics zeigt das Museum, wie sich Disney-Helden wie Donald Duck und Minnie Maus in historische Ereignisse der Weltgeschichte einmischen. Dabei werde ganz ernsthaft und seriös Archäologie betrieben, etwa bei Ausgrabungen oder wenn antike Fundstücke ein Bauvorhaben zunichtemachten. Foto: Regina Trabold
© Regina Trabold

Die Wanderausstellung „Entike. Archäologie rund um Entenhausen“ ist ab sofort im Dieburger Museum Schloss Fechenbach zu sehen. Donald Duck, Micky und Minnie Maus, Goofy,...

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DIEBURG. Die Wanderausstellung „Entike. Archäologie rund um Entenhausen“ ist ab sofort im Dieburger Museum Schloss Fechenbach zu sehen.

Donald Duck, Micky und Minnie Maus, Goofy, Daisy und natürlich Dagobert Duck: Diese Namen sind vielen aus Comicheften und Filmen bekannt. Für viele waren sie Begleiter seit der Kindheit. Die Comichelden haben auch heute von ihrer Faszination kaum etwas verloren.

Untrennbar sind diese Figuren mit dem Namen Walt Disney (1901-1966) verbunden, in dessen Zeichenbüro ihr Aussehen und ihre Charaktere entwickelt wurden.

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Die Ausstellung besteht aus verschiedenen Bausteinen, die zusammengefasst einen tiefen Einblick in das Leben der Entenhausener ergeben. Die Familie Duck erlebt zahlreiche Abenteuer bei abenteuerlichen Reisen. Sie besucht archäologische Sehenswürdigkeiten und entdeckt archäologische Schätze. Ähnlichkeiten mit berühmten Gemälden sind dabei nicht zufällig.

Ergänzt wird die Wanderausstellung unter anderem vom Mediencampus Dieburg (Professor Sabine Breitsameter) mit „Entenhausen indiskret. Das geheime Leben der Duck-Prominenz“ durch vier audiovisuelle Hörspiele. Entstanden ist dies als Kooperation von Hochschule Darmstadt, Hessischer Film- und Medienakademie und hr2. Die Ausstellung erfolgt im Rahmen einer Kooperation des Museums Schloss Fechenbach mit dem Fachbereich Media der Hochschule Darmstadt.

In vielen Comicbildern von Donald Duck und seinen Freunden zieren im Hintergrund Gemälde die Wände des Entenhausener Universums. Ihre stilistische Nachbarschaft zu Werken in der wirklichen Welt der Kunstgeschichte ist offensichtlich. Als Beiwerk gedacht, führten sie ein Schattendasein. Ziel und Gegenstand der Ausstellung ist es, die kunsthistorische Bedeutung der Bilder einer breiten Öffentlichkeit deutlich zu machen. So werden die Entenhausener Gemälde mit anderen wichtigen Werken der Kunstgeschichte verglichen und mit aussagekräftigen Kommentaren und Zitaten insbesondere aus der zeitgenössischen Kunstkritik unterlegt.

Die Ausstellung „Berühmte Gemälde aus Entenhausener Privatbesitz“ ist entstanden nach einer Idee von Friedrich Bitzhenner, Sigrun Bunsiek und Josef Spiegel (Stiftung Künstlerdorf Schöppingen). Viele der Gemälde aus den Comicgeschichten sind als „echte Gemälde“ in Öl und Acryl von dem Maler Peter Trautner nachgestaltet worden. Zum ersten Mal kann man die gesamte Vielfalt der Entenhausener Kunstgeschichte kennenlernen und genießen – aber auch kritisch in ihren Beziehungen zur Welt der realen Kunst, Kunstgeschichte und Kunstkritik würdigen.

Von Reinhard Jörs