Zumindest das Wasser der Ostsee hat sich Anfang der Woche beruhigt. An drei von vier Stellen, meldeten dänische und schwedische Behörden, sei das Gas offenbar vollständig ausgetreten: Die Bläschen, die zuvor großflächig an die Oberfläche des Meeres gesprudelt waren, seien verschwunden. Tagelang hatte die Ostsee geschäumt, dort, wo seit dem 26. September die Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 leckten. Nun ist das Gas in den Röhren offenbar weitgehend entwichen, nur an einer Stelle sprudelte es am Dienstag noch. In Behörden und Unternehmen dürfte sich der Druck allerdings nicht so schnell stabilisieren wie in den Pipelines. Die schäumende Ostsee hat den Europäern vor Augen geführt, wie verwundbar ihre Infrastruktur ist. Und nicht nur die am Meeresgrund, sondern ebenso all die anderen Röhren und Kabel, die Bürger und Wirtschaft verknüpfen.
Anschläge auf kritische Infrastruktur: Wie verwundbar sind wir?
Die Anschläge auf die Ostsee-Pipelines haben gezeigt, wie leicht sich kritische Infrastruktur angreifen lässt. Nun fragen sich Staaten und Unternehmen, ob sie ihre Stromtrassen, Datenleitungen und Gasspeicher überhaupt schützen können.