Frostschutz für Geräte und Pflanzen: Das ist im Winter im Garten zu tun

Mal Sturm, mal Regen, dann wieder Frost – im Winter müssen Gärtner vor allem flexibel sein

Mal Sturm, mal Regen, dann wieder Frost – im Winter müssen Gärtner vor allem flexibel sein

Foto: picture alliance / blickwinkel
Von: Kim Stubbe

Schon wieder ist der Winter da. Und wie jedes Jahr steht die Frage im Raum, wie das Wetter wohl wird. BILD erklärt, wie man mit den verschiedenen Witterungen umgeht und was sonst noch im Garten zu tun ist.

Gartengeräte warten

Der Winter ist ideal, um eine Bestandsaufnahme bei den Gartengeräten zu machen. Alle Geräte werden gesäubert und überprüft: Fehlt etwas, ist etwas kaputt und muss repariert oder ersetzt werden? Jetzt kann man sich in Ruhe damit befassen.

Gartengeräte wie Spaten und Harken werden nach dem letzten Einsatz mit der Wurzelbürste von Erde befreit und abgetrocknet, um Rost zu verhindern. Ansätze von Rost werden mit Stahlwolle oder einer Drahtbürste entfernt und die Eisenteile anschließend eingefettet, um sie zu schützen. Bei Geräten mit Holzgriff muss die Stabilität das Holzes regelmäßig überprüft und notfalls der Holzgriff ausgetauscht werden. Auch lockere Axt- und Hammerköpfe müssen wieder befestigt oder neu gekauft werden.

Stumpfe Scheren schneiden nicht mehr sauber, sondern hinterlassen Verletzungen an der Schnittstelle, so dass sich Krankheitserreger leichter einnisten können. Daher sollte regelmäßig am Ende des Jahres geprüft werden, ob die Scheren nachgeschliffen werden müssen. Scherengelenke sollten jetzt geölt werden.

Wer nicht sowieso zwischendurch seine Gartenwerkzeugen geschärft hat, findet im Winter die Zeit dazu

Wer nicht sowieso zwischendurch seine Gartenwerkzeugen geschärft hat, findet im Winter die Zeit dazu

Foto: Moment/Getty Images

Bei Rasenmähern, Heckenscheren und anderen Gartenmaschinen werden nach dem letzten Gebrauch die Schneidwerkzeuge vorsichtig gesäubert, entrostet und geölt. Achtung: Bei allen elektrischen Geräten vorher den Stecker ziehen oder Akku entfernen! Auch bei benzinbetriebenen Geräten dafür sorgen, dass sie nicht plötzlich losgehen können. Gießkannen und Gartenschläuche werden entleert und frostsicher im Schuppen oder Keller verstaut.

Die fertig inspizierten und gereinigten Geräte kommen in einen Raum im Keller oder Gartenhaus, wo sie vor Frost und Feuchtigkeit sicher sind.

Frostschutz im Garten

Frostempfindliche Beetpflanzen werden mit einem Vlies oder einem Jutesack (gibt es im Gartencenter) geschützt. Auch gesetzte Pflanzen bekommen einen Schutz. Rosen werden mit Fichtenreisig geschützt. Die Zweige werden dazu dachartig über die Triebe gestellt. Edelrosen sollten zusätzlich angehäufelt werden. Hochstammrosen werden eingepackt, um ihre Veredelungsstelle (sitzt unter der Krone) zu schützen. Die eingepackte Rose sollte zusätzlich abgestützt werden. Bei Ziergräsern (Pampasgras, hohe Seggen) werden die Blätter zusammengebunden. Das verhindert, dass Wasser in die Pflanzenmitte eindringt und dort Fäulnis verursacht.

Die Rinde empfindlicher Gehölze (zum Beispiel Obstbäume) wird durch hohe Temperaturschwankungen bei bestimmten Wetterlagen (tagsüber Sonne, nachts Frost) stark belastet. Sackleinen um den Stamm schützt sie vor dem Aufplatzen. Alternativ kann man auch die Stämme kalken. Das Weiß reflektiert die Sonne, so dass der Temperaturunterschied an der Rinde zwischen Tag und Nacht abnimmt.

Wettergerecht gärtnern

Der Winter verlangt dem Gärtner einiges an Flexibilität ab, um sich auf die verschiedenen Wetterlagen einzustellen. Denn jede Wetterlage hat ihre Tücken.

Schnee: Ist viel nasser Schnee gefallen, müssen die Zweige der Gehölze (vor allem Nadelhölzer und andere Immergrüne, aber auch kleine Sträucher wie Hortensie, Lavendel, Rosen, Hochstammrosen) vom Schnee befreit werden, damit sie unter der Schneelast nicht abbrechen. Der Rasen sollte bei Schnee nicht betreten werden. Der verdichtete Schnee kann Pilzkrankheiten fördern. Schnee von geräumten Gehwegen kommt nicht auf Rasen oder Beete. Matschiger Schnee und Streusalzreste schaden den Pflanzen.

Frost: Bei Kahlfrösten (Frost ohne die schützende Schneedecke) muss der Frostschutz im Beet regelmäßig kontrolliert werden. Besonders wichtig ist das bei starken (Ost-)Winden, die den Frostschutz regelrecht davonpusten können. Die Wurzelballen von Stauden, die durch den Frost aus dem Boden gedrückt werden („hochfrieren“), müssen vorsichtig wieder festgetreten werden. Auch bei Frost wird der Rasen nicht betreten, da die Blätter beschädigt werden können. Im Frühling sind sonst braune Flecken im Rasen die Folge.

Regen: Kübelpflanzen werden bei Dauerregen an geschützten Stellen platziert, damit sie nicht mit Wasser voll laufen. Wichtig: Auf einen funktionierenden Wasserabzug achten. Durchweichter Rasen wird nicht betreten, um die Grasnarbe nicht zu schädigen. Ist der Boden stark durchgeweicht, können frisch gepflanzte Bäume möglicherweise instabil werden. Sie sollten vor dem nächsten Sturm mit zusätzlichen Pfählen abgestützt werden.

Sturm: Vor größeren Stürmen werden windanfällige Kübelpflanzen sicher an die Hauswand gestellt. Abgedeckte Gartenmöbel werden ebenfalls windgeschützt platziert. Hochstehendes wie zum Beispiel Hochstammrosen mit Winterschutz werden mit zusätzlichen Stäben gesichert. Der Winterschutz an den Pflanzen wird so weit wie möglich sturmsicher gemacht. Wichtig: Nach dem Sturm kontrollieren. Kranke und abgestorbene Äste sollten frühzeitig entfernt werden. Wichtig: Auch direkt nach dem Sturm kontrollieren.

Milde Temperaturen: Wenn es draußen richtig mild wird, kann der Frostschutz an den Pflanzen über die Mittagszeit „gelüftet“ werden. Sonst droht unter Umständen ein verfrühtes Austreiben. Wichtig: Den Frostschutz für die Nacht wieder installieren. Immergrüne und Kübelpflanzen freuen sich nach längeren Frostperioden über eine Extragabe Wasser. Frostfreies Wetter ist auch die Zeit des Baumschnitts.

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